Gebhart und Brandl wenden sich an Bahn und Bundesregierung: Lärmschutz an Schienenstrecken im Kreis Germersheim muss höher priorisiert werden
In diesem Sommer hatten etliche Anwohner im Kreis Germersheim mit einer deutlich erhöhten Lärmbelastung aufgrund verstärkten Schienengüterverkehrs zu kämpfen. Hauptursache für den Anstieg der Belastung war die Sperrung der Rheintalbahn, aufgrund derer viele Züge durch die Südpfalz umgeleitet werden. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart und der Noch-Landtagsabgeordnete und zukünftige Landrat Martin Brandl haben nun das Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn gesucht sowie eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um Möglichkeiten für einen besseren und schnelleren Lärmschutz auszuloten.
Wie die Bundesregierung auf die parlamentarische Anfrage von Thomas Gebhart hin erklärt, ist eine Überarbeitung des Gesamtkonzepts der Lärmsanierung für 2025 geplant. Dabei solle, so die Regierung, „die Priorisierung von Sanierungsabschnitten auf Grundlage der Ergebnisdaten der Lärmkartierung nach Umgebungsrichtlinie aufgestellt werden“. Eine Änderung der Priorisierungskennzahl sei allerdings nicht geplant, da sie weiterhin als langfristiges Planungsinstrument diene.
Die Priorisierungskennzahl gibt an, in welcher Abfolge für lärmbelastete Abschnitte Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Allerdings würde für die Strecke Germersheim - Wörth bei unveränderter Priorisierung laut Bahn frühestens im Jahr 2035 mit den Planungen begonnen werden können. Die beiden Abgeordneten kritisieren, dass vorübergehende Verkehre, wie sie im Sommer auftraten, hier nicht berücksichtigt werden.
Thomas Gebhart MdB: „Durch Umleitungsverkehre, die zusätzlich zur bestehenden Nutzung der Strecken anfallen, kommen auf die Anwohner an der Bahnlinie zusätzliche Belastungen zu. Die Änderung des Gesamtkonzepts der Lärmsanierung sollte genutzt werden, um auch vorübergehende Umleitungsverkehre zu berücksichtigen.“
Martin Brandl MdL: „Die Anwohner müssen schneller von den Lärmsanierungsprogrammen profitieren als dies bisher vorgesehen ist. Ein Planungsbeginn erst im Jahr 2035 ist viel zu spät. Dass die Bürger bis dahin vertröstet werden, ist schwer hinnehmbar. Ich hielte es aufgrund der Erfahrungen aus dem Sommer für gerechtfertigt, dass wir in der Priorität nach oben rutschen.“
Autor:Thomas Gebhart aus Landau |
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