THW Germersheim im Einsatz im Katastrophengebiet
Kräfte in den Großraum Trier-Saarburg entsendet
Germersheim. Auch das THW Germersheim hat gestern nach den verheerenden Unwettern im Norden von Rheinland-Pfalz Einsatzkräfte in das Katastrophengebiet entsendet. Bereits am Morgen waren die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks Germersheim in das Schadensgebiet im Großraum Trier-Saarburg alarmiert worden.
Insgesamt machten sich vier Helfer aus Germersheim mit dem Mehrzweg Amphibienfahrzeug (MzAF) und dem PKW gl auf den Weg in den Kreis Ahrweiler, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen.
Gegen 14 erreichten die entsendeten Einsatzkräfte den Bereitstellungsraum und nahmen dort ihren Einsatzauftrag entgegen.
Mittlerweile ist die Zahl der Unwettertoten auf über 50 gestiegen, zahlreiche Menschen (rund 1.300 allein im Kreis Ahrweiler) gelten in der gesamten Region immer noch als vermisst.
Der Landkreis Germersheim hat trotz der angespannten regionalen Hochwasserlage entlang des Rheins ein 2017 angeschafftes und dem Technischen Hilfswerk (THW) überlassenes Amphibienfahrzeug, zum Einsatz in das Katastrophenschutzgebiet im Norden von Rheinland-Pfalz entsendet. Für Landrat Dr. Fritz Brechtel eine Selbstverständlichkeit: „Dort geht es um Menschenleben, während die Situation bei uns vor Ort im Moment noch überschaubar und beherrschbar ist. Insofern bin ich froh, dass ein Team des THWs sofort einsatzbereit war und die Hilfskräfte in Kordel bei Trier mit diesem Fahrzeug bereits bestens unterstützt hat.“ Wie lange Uwe Keller, Ortsbeauftragter des THW Germersheim, mit seinem Team und dem Fahrzeug noch vor Ort sein wird, das hängt davon ab, wie sich die Lage weiter entwickelt. Doch schon jetzt hat sich die Anfahrt gelohnt, berichtet Keller: „Wir konnten in den letzten Stunden mehr als 30 Personen evakuieren, haben Feuerwehrleute mit ihrem Material zu Brandherd verbracht und auch bei der Bergung von Tier und anderen Gütern unterstützt.“
Als das Amphibienfahrzeug im Dezember 2017 in Dienst gestellt wurde, hatten die Verantwortlichen noch Szenarien vor Augen, die den Schutz der Bevölkerung entlang des Rheins und auch grenzüberschreitend bis ins Elsass gewährleisten sollte. Aus diesem Grund wurde das etwa mehrere Hunderttausend Euro teure Fahrzeug auch durch EU-Fördermittel der Interreg V A, EFRE, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, finanziert. Jetzt bewahrheitet sich, was seinerzeit als Argument für Anschaffung auf dem Papier stand: „Das Fahrzeug eignet sich überall dort, wo bei Überschwemmungen Mehrzweckboote, Pontons, schwimmende Arbeitsplattformen oder auch Lkw Schwierigkeiten haben, durchzukommen.“ Wenn das wendige Gerät in entsprechende Gewässertiefen vordringt, erfolgt die Weiterfahrt schwimmend, mit Propellerantrieb – ohne Sog und Wellenschlag zu verursachen.
Spendenkonto eröffnet:
Die Landesregierung hat auf die große Spendenbereitschaft in der Bevölkerung reagiert und ein Spendenkonto eingerichtet. Wer spenden möchte, kann dies tun unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ auf das Konto der Landeshauptkasse Mainz, IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06, BIC: MALADE51MNZ.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.