Die Lutherstadt Wittenberg mit Kindern erleben
Reise. Bildungsurlaub mit Kindern? Geht das – oder ist das nicht zum einen mega-langweilig für den Nachwuchs und andererseits unglaublich anstrengend für die Eltern? Muss nicht, sage ich und empfehle als Beispiels die Lutherstadt Wittenberg.
Die Stadt in Sachsen-Anhalt strotzt nur an jeder Ecke nur so von Geschichte, ist UNESCO- Weltkulturerbe und dabei alles andere als langweilig und verstaubt. Hier kann man Geschichte mit Kindern und Familienurlaub ganz gut unter einen Hut bringen, denn die Lutherstadt geht mit ihrem großen und bedeutenden Erbe ganz unverkrampft um.
Natürlich gibt es hier die ganz klassischen Museen und den ganz normalen „Geschichtsunterricht“ – aber es geht eben auch anders. Zum einen ist da das Panorama „Luther 1517“ von dem Künstler Yadegar Asisi in dem eigens dafür erbauten Zylinder, zum anderen gibt es „Tatort 1522“ – der Escaperoom zur Lutherbibel – beides Familientauglich vom Kleinkind bis zum Teenager.
Panorama „Luther 1517“
Auf 360 Grad und 15 Metern Höhe hat der Künstler Yadegar Asisi hier einen einzigartigen Einblick in das Wittenberg Martin Luthers geschaffen. Verschiedene Szenen aus dem Leben des Reformators werden kombiniert mit Impressionen aus dem harschen Alltag der Menschen dieser Zeit. Philipp Melanchthon, der beiden Cranachs, Katharina von Bora, Martin Luther, Thomas Münzer – sie alle und noch viele berühmte Persönlichkeiten mehr sind in dem Monumentalgemälde zu finden, wer sie alle entdecken möchte, dem sei eine Führung durch das Panorama empfohlen. Auf drei Ebenen lässt sich das Spektakel erleben, mit wechselnden Tageszeiten und geschichtlichen Erklärungen des mehrsprachigen Audioguides. Ablassbriefe, Pest, Hexenverbrennungen, Kriege, Feste und historisch belegte Begegnungen lassen sich hier finden. Die Detailverliebtheit lässt einen sowohl ins Staunen als auch ins Schmunzeln geraten. Auch Kinder finden hier viel zu gucken – auf jeder Etage gibt es Neues zu entdecken, so dass sich der Eintritt wirklich lohnt, zumal der Audioguide im Preis bereits inbegriffen ist)
Das Panorama muss man gesehen haben, die Dimension und die unglaubliche akkurate Präsentation lassen sich in Worten nur schwer beschreiben. Das Panorama wird in der Lutherstadt Wittenberg auf jeden Fall bis 2024 zu sehen sein. Alles Weitere unter https://www.wittenberg360.de/
Tatort 1522
Escaperooms liegen voll im Trend, sind bei jungen Menschen und bei Erwachsenen gleichermaßen beliebt. Das Prinzip ist schnell erklärt. Man lässt sich mit einer Gruppe (Familie) in einem Raum (oder mehreren Räumen) einschließen, um die Türen wieder zu öffnen, muss man knifflige Rätsel lösen.
Zum 500-jährigen Jubiläum von Luthers Bibelübersetzung im Jahr 1522 und dem Druck des Septembertestaments in Wittenberg präsentieren die Stiftung Luthergedenkstätten und „WortWerkWittenberg“ eine Ausstellung im Escape-Room-Format: Überall warten versteckte Rätsel, deren Lösung Türen in die Freiheit öffnen und zugleich Indizien für die Suche nach dem verschwundenen Buch liefern. Dabei durchlaufen die Besucher – je nach Größe und Zusammensetzung der Gruppen – entweder einzelne Räume oder mehrere Zimmer, in denen sich Hinweise auf die verschollene Übersetzung des Neuen Testaments finden.
Es gibt Verdächtige und Hinweise auf den oder die Täter – man begibt sich in die Räumlichkeiten des Kurfürsten Friedrich dem Weisen, ins Atelier der Cranachs, schaut beim Buchdrucker oder in der historischen Küche vorbei. Dabei gibt es für Schulklassen und Unternehmen ebenso Spielvarianten wie für Familien mit jüngeren Kindern. Jedes gebuchte Zeitfenster dauert 1,5 Stunden und besteht aus einer Einführung durch einen Spielleiter, 30 bis 60 Minuten Escape-Raum sowie dem Besuch des Ausstellungsraums für weitere Informationen zur Lutherbibel. Wichtig ist, dass hier nur spielen kann, wer vorab bucht. Zeitfenster gibt es unter https://www.luthermuseen.de/sonderausstellung/tatort-1522-das-escapespiel-zur-lutherbibel
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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