Frohsinn Neudorf vertrat Deutschland:
In Konkurrenz mit Dallas und Mpumalanga
Graben-Neudorf/Wien. In der 4.000-jährigen Siedlungs- und Stadtgeschichte der heutigen knapp Zwei-Millionen-Metropole haben sich die Wiener nicht so leicht erobern lassen. Doch die Neudorfer mit Unterstützung einiger Wiesentaler schafften einen Triumphzug, wie gratulierende Zuhörer bekundeten. Nach den kompletten Darbietungen war das Publikum im vollbesetzten Festsaal entzückt und spendete – ungewohnt für die eher bedächtigen Österreicher - stürmischen Beifall.
Die Badener machten Eindruck. Als einzige Chorformation, zumindest an diesem Tag, sangen sie notenblattfrei, fielen durch eine perfekte festliche Kleiderordnung auf und boten unter der Regie von Wolfgang Tropf eine mehrsprachige Chorliteratur, die auch zu einem besinnlichen Internationalen Adventssingen passte. „’s woa wunderboa, oafach wunderboa.“ Diese Meinung der Urwienerin Hilde Neumann in der ersten Reihe äußerten viele Gäste. Komplimente gab es von der Kulturamtsleiterin Ursula Schwarz, die auch Grüße der Landtagspräsidentin Marianne Klicka überbrachte.
Singen wird in der „Welthauptstadt der Musik“ ganz großgeschrieben. 40 Chöre aus allen Teilen der Welt kamen 2022 zum inzwischen 23. Internationalen Chorwettbewerb in den imposanten Fest- und Ballsaal: allerdings coronabedingt weniger als in den Vorjahren. Darunter befand sich der Frohsinn als einziger gesanglicher Repräsentant der Bundesrepublik und als „Botschafter“. Die Tropf-Akteure konkurrierten nicht - wie gewohnt - mit einem Verein aus der näheren und weiteren Heimat, ihnen eröffneten sich ganz andere Dimensionen: Die durchweg hoch qualifizierten Mitbewerber kamen aus Städten wie Dallas und Mpumalanga, aus Nordamerika, Südafrika, Malta, aus der Tschechei, Ungarn und allen Teilen Österreichs.
Auf dem beflaggten Podest zogen die nordbadischen Frauen und Männer alle Register ihres Könnens. Zu den gesanglichen Krönungen gehörten die Gospels „Rock my soul“ von Louis Armstrong und das „Halleluja“ von Leonard Cohen, das „Donna Maria“ und „Der ewige Kreis“. Bei der feierlichen Überreichung der Urkunde durch Referatsleiterin Ursula Schwarz durfte die Sängerschar stimmengewaltig Beethovens Hymne „Freude, schöner Götterfunken“ erklingen lassen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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