Strafe für Verrat
Tod im Galgenwald bei Neuhemsbach

Der Schwarzer Reiter büßt mit dem Leben. | Foto: Zerfeli/stock.adobe.com
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Neuhemsbach. Ein Wormser Ratsherr versteckt während des Pfälzischen Erbfolgekriegs eingeschmolzenes Metall von Wormser Kirchenglocken vor den Franzosen. Doch das Versteck bleibt nicht geheim. Ein Verrat, der nicht ungesühnt bleibt.

Ein Jahr später fand man den Schwarzen Reiter mit gebrochenem Genick direkt neben dem Galgen, sein Pferd erschossen. Der Galgen, der dem Galgenwald bei Neuhemsbach den Namen gibt, wies auf die Gerichtsbarkeit der Herrschaft Neuhemsbach hin. Der Tatort verweist darauf, dass Verrat nicht ungesühnt bleibt.
In der Pfalz tobte der Pfälzische Erbfolgekrieg. Seit 1688 wüteten die Franzosen und verwüsteten die Pfälzer Dörfer und Städte. Auch Worms ließ der französische General Melac am 31. Mai 1689 niederbrennen. Gut ein halbes Jahr später, an einem kalten Novembertag 1689 fuhr auf der Hochstraße, der alten Handelsstraße nach Kaiserslautern, von Worms kommend ein schwer beladener Karren an Grünstadt vorbei. Bald beginnt der Galgenwald – ein Ausläufer des Stumpfwaldes, in dem sich in dieser Zeit gerne Räuber versteckten und Kaufleute überfielen. Als die Sonne schon recht tief stand, wurde der Karren von drei Geleitsreitern überholt – Reiter, die die Handelsleute auf ihrem Weg durch den Wald beschützten. Sie hatten einen Kaufmann nach Worms begleitet und waren nun auf dem Heimweg nach Kaiserslautern. 

Schwarze Haare, schwarzer Bart

Einer der Reiter hatte auffallend schwarze Haare und eine schwarzen Spitzbart: der Schwarze Reiter, wie er von Ina Schmidt auf der Seite „heimat-pfalz.de“ nach Rudolf Bechberger genannt wird. Und dieser Schwarze Reiter hatte sich gewundert, warum der Karren ohne Geleit durch den dunklen Wald fährt. Was mag der Wagen Geheimnisvolles geladen haben, dass er auf jeglichen Schutz verzichtet?
Wohl wissend, dass seine beiden Begleiter noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause in Kaiserslautern sein wollten, schlug der Schwarze Reiter eine Rast in der Randecker Schänke vor. Und so trennten sich ihre Wege: während seine Kameraden weiter ritten, bog der Schwarze Reiter Richtung Randecker Schänke ab. Doch statt seinen Durst zu stillen, verbarg er sich im Wald, um dem Karren aufzulauern. Bald schon hörte er den Wagen sich nähern. Unbemerkt folgte er ihm. Und nahe des Billesweihers verlies der Karren die Hochstraße und fuhr auf den kleinen Weg nach Neuhemsbach.
Der Schwarze Reiter hatte den richtigen Riecher: Denn was er dort sah, war ein wahrer Schatz. Kein Gold, kein Silber, aber fast zweieinhalb Tonnen Metall – wertvoller Rohstoff zum Gießen französischer Kanonen. Es war das eingeschmolzene Eisen von Wormser Kirchglocken, das der Wormser Ratsherr Merkel hat verschwinden lassen und nun auf sein Gut Neuhemsbach gebracht hatte, um es vor den Franzosen zu verstecken.
Das konnte der Schwarze Reiter nicht für sich behalten. Auch Ratsherr Leymeister hörte davon und berichtete dem französischen Intendanten de la Goupilliere. Mit weiteren Helfern schaffte der Schwarze Reiter das wertvolle Eisen aus dem Versteck in Neuhemsbach zurück nach Worms. 60 Gulden bekam der Schwarze Reiter für seinen Verrat. Ein Jahr später zahlte er dafür mit seinem Leben. rk

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