Vielbeachtete Krönung zur Weinfest-Eröffnung in Grünstadt
Saskia I. wird 70. Weingräfin des Leiningerlands

Beigeordneter Hans Tisch (links) und Bürgermeister Klaus Wagner empfangen Saskia Herkelrath und Julia Denig (rechts) vor den Toren des Weindorfs. | Foto: Link
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  • Beigeordneter Hans Tisch (links) und Bürgermeister Klaus Wagner empfangen Saskia Herkelrath und Julia Denig (rechts) vor den Toren des Weindorfs.
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Von Jürgen Link
Grünstadt. Die 70. Weingräfin des Leiningerlands heißt Saskia I. und kommt aus Obrigheim. Um 19.30 Uhr am Freitagabend setzte Klaus Wagner, der Bürgermeister der Stadt Grünstadt, der 21-jährigen Winzerstochter in der kurzen Zeremonie, die traditionell am Beginn des Grünstadter Weinfestes steht, das Krönchen auf, wenig später gab die frisch gebackenen Weinhoheit den Starschuss zum „Weinwettstreit der Unterhaardt“, wie das traditionsreiche Weinfest seit seinen Anfängen im Jahr 1935 genannt wird.
Proppevoll zeigte sich der Luitpoldplatz zur Weinfest-Eröffnung am Freitag um 19 Uhr, als die zu diesem Zeitpunkt noch zu körnende Weinhoheit zusammen mit ihrer Vorgängerin und zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden 69. Weingräfin des Leiningerlands, Julia IV. aus Battenberg, standesgemäß und traditionell in einer von zwei Pferden gezogenen Kutsche und zu den Klängen der Blaskapelle der TSG Grünstadt am Weindorf vorfuhren, wo sie von Bürgermeister Klaus Wagner und dessen Ersten Beigeordneten Hans Tisch in empfang genommen wurden. Trotz der geradezu tropischen Witterungsverhältnisse mit Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke und einer Luftfeuchtigkeit, die mehr an das Amazonasbecken denn an die Unterhaardt erinnerten, waren zur feierlichen Krönungszeremonie zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gekommen. Zusammen mit der zu diesem Anlass immer größer werdenden Schar gekrönter Häupter aus der Pfalz sowie dem angrenzenden Rheinhessen zeigten sie, dass das Amt einer Weinhoheit alles andere als antiquiert ist sondern immer mehr die Funktion eines touristischen Botschafters für die Region und für den Wein darstellt.
Dies betonte auch Bürgermeister Klaus Wagner in seiner Festansprache die er – als absolutes Novum, aber den klimatischen Verhältnissen geschuldet – sehr leger ohne Krawatte hielt. 111 Termine habe Julia Denig in ihrer Funktion als 69. Weingräfin des Leiningerlands in den zurückliegenden zwölf Monaten wahrgenommen – ein Rekord, der aber auch zeige, wie das Amt in den zurückliegenden Jahren immer mehr an Attraktivität gewinne. Auf diesen 111 Terminen habe sich Julia Denig regional und überregional als überaus charmante Botschafterin des Leiningerlands erwiesen, die mit Esprit und Witz das Amt in einer ganz ausgezeichneten Art und Weise ausgefüllt habe, sagte Bürgermeister Klaus Wagner anerkennend.
Die Begeisterung für das Amt schwang mit in der Abschiedsrede der scheidenden Weinhoheit, die kurz einige markante Termine aus ihrer AmtszeitRevue passieren lies und betonte, dass die zurückliegenden zwölf Monate voller unvergesslicher Eindrücke gewesen seien. Sie bedankte sich für die Unterstützung in erster Linie bei ihrer Familie und im Freundeskreis, bei ihren Amtsvorgängerinnen und den Weinhoheiten in der Region sowie bei den Vertretern der Stadt und dem Tourismusverein „Leiningerland. Das Tor zu Pfalz“, der ein Großteil der Termine der Leininger Weinhoheiten koordiniert. Gleichzeitig versicherte sie ihrer Nachfolgerin ihre Unterstützung und sprach jungen Frauen mit einer persönlichen Verbindung zum Wein Mut zu für ein Amt, dass einen absoluten Meilenstein für das Leben darstelle. „Wer einmal Weingräfin ist, wird immer Weingräfin sein“, sagte Julia Denig zum Ende ihrer Rede mit vor Tränen erstickter Stimme, was ihr nachhaltig die Sympathie der Festversammlung zutrug.
Bevor Saskia I. als erste offizielle Amtshandlung der 70. Weingräfin des Leiningerlands das Grünstadter Weinfest eröffnete zeigte sie sich in ihrer Antrittsrede ebenso neugierig wie gespannt auf die Herausforderungen, die die kommenden zwölf Monate bis zum 24. Juli 2020 bringen werde. „Ich freue mich sehr auf das Jahr und bin gespannt, was ich alles erleben werde“, sagte sie. Nach eigenen Angaben hofft die sympathische Obrigheimerin, die im Juni ihre Ausbildung zur Chemielaborantin erfolgreich absolvierte, den Wein und die Weinkultur insbesondere jüngeren Menschen näherzubringen. Die Eltern der 21-Jährigen, Diana und Frank Herkelrath, betreiben in Obrigheim-Mühlheim das gleichnamige Familienweingut, in dem die 70. Weinhoheit des Leiningerlands ebenfalls kräftig mit anpackt, was die Entscheidung, einmal die Weingräfliche Krone tragen zu wollen, nur folgerichtig erscheinen lässt. jlk

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Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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