Seltene Achtbeiner in Asselheim
Vogelspinne am Battenbühl entdeckt
Von Jürgen Link
Asselheim. Eine ebenso außergewöhnliche wie auf manche Menschen erschreckend wirkende Begegnung der arachniden Art machte am Montagabend Helmut Ziegler. „Sozusagen auf dem Nachhauseweg direkt vor meiner Haustür bin ich über dieses possierliche Tierchen gestoßen“, schreibt Ziegler, der im Assselheimer Neubaugebiet Battenbühl wohnt, dem Grünstadter Wochenblatt in einer E-Mail und fügt zwei Fotos bei, deren Betrachtung dem gestandenen Redakteur in früher Morgenstunde ein gewisses Kribbeln an abwechselnden Stellen des Körpers verursachen.
„Ich bin seit Jahrzehnten viel draußen in den Natur, aber ein solches Exemplar habe ich noch nie gesehen“. Schreibt Ziegler weiter und fragt nach, ob das Wochenblatt Licht auf die Entdeckung der Spinne werfen kann, die einer Vogelspinne ähnelt, wie man sie beispielsweise aus Tiersendungen oder den Hollywood-Horrorstreifen aus den 1950er Jahren wie Tarantula kennt – wenn auch im Miniaturformat, denn das Tier, das Helmut Ziegler entdeckt, war nur rund zwei Zentimeter lang.
„Es handelt sich um eine Tapezierspinne, die die Pfalz schon lange vor den Zweibeinern bewohnt hat. Es ist ein Weibchen, das vielleicht wegen starken Regens aus ihrer Erdröhre vertrieben wurde“, teilte auf Anfrage des Wochenblatts Dr. Peter Jäger, der Leiter der Sektion Arachnologie der Abteilung terrestrische Zoologie am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt mit. In der Tat handele es sich bei den Tapezierspinnen um harmlose Verwandte der Vogelspinnen, von denen es in Mitteleuropa drei Arten gibt.
Die Tiere sind sehr selten, vom Aussterben bedroht, da ihre Lebensräume immer mehr verschwinden und seit geraumer Zeit schon auf der Roten Liste. So handelt es sich bei der Entdeckung der Spinne für Helmut Ziegler fast schon um einen Glücksfall, der das Tierchen nach einer kleinen Fotosession übrigens wieder dahin brachte, wo er es fand. Der Name der Spinne rührt daher, dass sie die Höhle, die sie gräbt und in der sie fast ihr gesamtes Leben zubringt, mit Spinnenfäden regelrecht „austapeziert“.
Reichlich Informationen zu den Tapezierspinnen und ihr Leben gibt es unter anderem in der Wikipedia. jlk
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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