Vergrößerung des Hagenbacher Baggersees „Willersinn“ geplant
Dann mit Nutzung als Badesee
Hagenbach. Die Firma HBM möchte den Quarzsandtagebau auf dem Areal „Obere Au“ in Hagenbach in den kommenden 30 Jahren um rund 19,6 Hektar - auf dann insgesamt 65 Hektar – erweitern, rund zehn Millionen Tonnen Quarzsand sollen während dieser Zeit dort gefördert werden. Weil damit eine bedeutende, nicht nur vorübergehende und wesentliche Änderung eines Gewässers und seiner Ufer einhergeht, muss, um das Planfeststellungsverfahren einzuleiten, eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen werden.
Und weil das Mehr an Verkehr und Belastung für Mensch und Umwelt am allermeisten die Hagenbacher betreffen wird, bekam der Stadtrat die Möglichkeit, sich zu dem Vorhaben zu äußern. Und der sieht das Expansionsvorhaben durchaus kritisch: „Auch wenn nach Beendigung der Auskiesung Renaturierungsmaßnahmen erfolgen werden und sich in einem Teilbereich auch die Möglichkeit für Freizeitnutzungen, wie Baden und Angeln ergeben, so wird die Gesamtgröße des Kiessees allgemein dennoch als bedenklich erachtet. Die damit einhergehenden Auswirkungen auf das Landschaftsbild, die Bodennutzung, insbesondere was den Flächen- und Landverbrauch angeht, und den Wasserhaushalt sind nicht von der Hand zu weisen“. Daher gelte es, die Auswirkungen auf Gewässergüte und den Grundwasserspiegel in der bebauten Ortslage genau zu überprüfen.
Die Firma HBM weißt in ihrem Konzept auf eine mögliche Folgenutzung des Gewässers als Bade- und Angelsee hin. Dies begrüßt der Stadtrat, zumal bisher keiner der drei Hagenbacher Baggerseen offiziell als Badegewässer genutzt werden kann. Man wünscht sich aber: „Es soll jedoch eine zeitnahe Freizeit- und Badenutzung auch während des Kiesabbaus bereits ermöglicht werden“. Die Firma HBM habe die Erstellung eines Gutachtens in Aussicht gestellt, um zu prüfen, ob eine Freizeitnutzung für Baden und Liegen am bestehenden Kiessee möglich wäre und zeitnah umgesetzt werden kann. Renaturierte Flächen sollen später mit Schatten spendenden Bäumen bepflanzt werden. Angler sollen ihre Angelplätze künftig barrierefrei erreichen.
Der Rat fordert zudem, dass, um die zusätzliche Verkehrsbelastung möglichst gering zu halten, der Kiesabtransport zu mindestens zwei Dritteln auf die Schiene verlagert wird. Für den anfallenden Lkw-Verkehr sollen verkehrsberuhigende Maßnahmen und eingeschränkte Betriebszeiten umgesetzt werden, außerdem dürfe die Verladestation nicht in Richtung der bebauten Ortslage verlegt werden. Auch die Möglichkeit von auf dem Gewässer schwimmenden Photovoltaikanlagen soll geprüft werden.
Letztlich war man sich im Rat über die Problematik einer weiteren Vergrößerung einig und fordert, dass diese nun geplante Erweiterung die letzte auf dem Areal werde.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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