Pflege und Entwicklung des Naturraumes um die Lußhardtgemeinde
Naturraum um Hambrücken weiter aufgewertet
Hambrücken (jk) Die Pflege und der Erhalt des Naturraumes um Hambrücken sind für die Gemeinde ein hohes Gut. Bereits seit mehreren Jahren kann sich die Gemeindeverwaltung bei der Pflege und Entwicklung des Naturraumes um die Lußhardtgemeinde auf die Unterstützung eines ehrenamtlichen Teams verlassen. Gemeinderat Egon Drexler hat nun zusammen mit seinen Mitstreitern Ernst Riedel und Anton Kremer mit Unterstützung durch Rudi und Steffen Debatin weitere Maßnahmen durchgeführt.
In den letzten Jahrzehnten wurden, auch im Rahmen des Biotopvernet-zungskonzeptes der Gemeinde im Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe des NABU kontinuierlich Baumreihen, Feldhecken sowie Obstbaumbe-stände angelegt. Des Weiteren wurden Wiesen mit standorttypischen Blumen- und Kräutereinsaaten aufgewertet oder Feldgehölze ange-pflanzt. Natürlich sind dies insgesamt alles wichtige Bausteine für mehr Klimaschutz in Hambrücken, betont Egon Drexler. Dazu komme, dass Grünland, Obstbäume, Feldhecken oder auch der Lauf des Wagbachs innerhalb des Hambrücker Wiesengürtels vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten und damit unverzichtbar für den Erhalt der biologi-schen Vielfalt seien, führt er weiter aus. Doch nicht nur die Umsetzung neuer Maßnahmen habe man in Hambrücken im Blick, stellt die zustän-dige Sachgebietsleiterin des Umweltamtes im Rathaus, Sarah Fröhlich fest. So wurden durch die Ehrenamtlichen aktuell wieder im jährlichen Turnus die Obstbäume geschnitten. In seiner Eigenschaft als Fachwart für Obst und Garten stellt Drexler fest, dass jüngere Obstbäume jährlich geschnitten werden müssen, um einen gesunden Kronenaufbau des Baumes zu erreichen. Hierdurch ist dieser in der Lage, auch größere Mengen Obst zu tragen, ohne zu brechen. Ältere Obstbäume müssen zunächst regelmäßig ausgelichtet werden, um nicht zu vergreisen. Fruchtholz solle waagrecht wachsen, um eine optimale Wasserversor-gung des Obstes zu gewährleisten. Man kann den Obstbaumschnitt oh-ne Übertreibung als „Wissenschaft für sich“ bezeichnen, so Fachwart Ernst Riedel. Das Schnittgut der Obstbäume kann wiederrum ökologisch eingesetzt werden. Ein Teil der Gehölze wird zum Aufschütten einer Benjeshecke verwenden. Diese liegt direkt neben dem Schaustand der Imkerei des Obstlehrpfad–Rundkurses. Die insgesamt drei Bienenstöcke werden durch Anton Kremer, Vorsitzender des Bezirksimkervereins Phi-lippsburg und in Hambrücken wohnhaft ebenfalls ehrenamtlich betreut.
Der größere Teil der Gehölze wurde mit einem Häcksler zerkleinert und als Mulch direkt wieder um die Jungbäume aufgebracht und als Baum-scheibe angelegt. So wird die Feuchtigkeit im Boden gehalten und Nähr-stoffe diesem wieder zugeführt. Das Schnittgut der insgesamt 178 Obst-bäume konnte so in Zusammenarbeit mit Rudi und Steffen Debatin komplett wiederverwertet werden und musste nicht abgefahren wer-den. Die Bedeutung von Bäumen für das Kleinklima in und um Hambrü-cken werde in den nächsten Jahren definitiv weiter zunehmen, stellt Egon Drexler fest.
Auch im Bereich des Obstlehrpfades der Gemeinde hat sich wieder eini-ges getan. So wurde durch das Ehrenamt–Team 55 verschiedene Nist-kästen aufgehängt. Diese werden dazu beitragen, die Artenvielfalt im Wiesengürtel um Hambrücken weiterhin zu erhöhen. Innerhalb des Obstlehrpfades wurde ein Feldweg als Rundweg freigelegt und in regel-mäßigen Abständen gemulcht. Im Zuge der aktuellen Corona–Krise wer-den diese Feldwege durch die Hambrücker Bevölkerung auch dankend angenommen.
Ein Mitbürger der Gemeinde hat sein Grundstück neben dem REWE–Einkaufsmarkt am südlichen Ortsrand unentgeltlich zur Verfügung ge-stellt. Inzwischen wurde dort Saatgut für eine Blumenwiese durch die Firma Natura Service von Steffen Debatin eingebracht. Auch auf der ge-genüberliegenden Straßenseite wurde eine Blumenwiese angelegt. Ge-plant ist darüber hinaus, so Drexler, im Gewann „Rosengarten“ eine wei-tere Feldhecke anzulegen. Bereits im Spätjahr 2019 war eine dort beste-hende Feldhecke von den Jagdpächtern geschnitten worden. Dieser wertvolle Lebensraum dient zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Nah-rungsquelle und Aufenthaltsort und wirkt darüber hinaus klimaregulie-rend.
Autor:Jochen Köhler aus Hambrücken |
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