Ralf Trösch und Dieter Schumacher wollen Politik treu bleiben
Abschied von Beigeordneten
Von Jutta Meyer
Haßloch. Nach fünf Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Beigeordnete der Gemeinde Haßloch nehmen Ralf Trösch und Dieter Schuhmacher, beide SPD, nun ihren Abschied, denn nach der Wahl übernehmen andere Bürger ihre Ämter. „Das Amt des ehrenamtlichen Beigeordneten ist immer auf Zeit, somit war auch für uns vorauszusehen, dass unser Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger nur begrenzt sein kann. Natürlich bleiben wir der Politik treu, werden jetzt unsere ganze Kraft als Mitglieder des Gemeinderates einsetzen,“ erklärte Ralf Trösch im Gespräch mit dem Wochenblatt. Beide Politiker versichern, dass ihnen das Amt große Freude bereitet hat. da sie auf die Gestaltung des Gemeindelebens Einfluss nehmen konnten. Natürlich gab es auch Widerstände, die wurden meistens mit Überzeugung ausgeräumt: „Das Leben hat für jeden Höhen und Tiefen bereit, das schließt die Politik nicht aus,“ meint Dieter Schuhmacher.
Für Ralf Trösch, von Beruf Rechtsanwalt, umfasste sein Dezernat die Grundschulen, die kommunalen Kindertagesstätten, die Seniorenarbeit, das Obdachlosenressort sowie die Situation der Flüchtlinge und allgemeine soziale Themen - eine breite Palette die viel Zeit i in Anspruch nahm:„ Dadurch, dass ich noch einen Beruf auszufüllen hatte, habe ich meine Termine meist am Nachmittag oder am Abend erledigt, so dass mein Arbeitstag insgesamt weit über zwölf Stunden einnahm. Aber der Einsatz machte mir Freude, so dass ich die Zeit nie bemessen habe,“ betont Ralf Trösch.
Er schaffte neben dem alltäglichen Fragen, die sein Dezernat betrafen, auch noch Neuerungen zu installieren. Trösch erinnert sich an die große Aufgabe 2015, als Haßloch über dreihundert Flüchtlinge zugewiesen wurden: „Das war eine Mammutaufgabe, denn für mich war es wichtig, die Unterbringung der Migranten zu dezentralisieren, um Unstimmigkeiten im Vorfeld auszuschließen Um Vorsorge für weitere Migranten zu treffen, haben wir dann die ehemaligen Gebäude der Wichernwerkstätten in der Gottlieb-Duttenhöfer-Strasse erworben, um eventuell keine Turnhallen belegen zu müssen, in dieser Gemeinschaftsunterkunft haben jetzt rund dreißig Personen ihr Domizil gefunden. Zur Zeit wohnen in Haßloch 160 Flüchtlinge,“ hebt der scheidende Beigeordnete hervor. Ralf Trösch schaffte es auch, den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kindergartenplatz zu gewährleisten, die Kita-Gruppen wuchsen in seiner Amtszeit von neun auf sechzehn Gruppen an. Personell schaffte er es nur, in dem er unbefristete Arbeitsplätze für die notwendigen Erzieherrinnen/er einführte und bestehende Arbeitsplätze in unbefristete umwandelte. Das verlangte von ihm einen Kraftakt, denn es mussten die finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Er schaffte es auch, das Kinder- und Jugendtheater im Blaubär zu erhalten, einen Zuschuss für die Stiftungsgruppe zu bekommen, den Seniorennachmittag beim Andechser Bierfest einzuführen, die Satzung des Seniorenbeirates zu ändern, Besuche bei Heimbewohnern im Theodor-Friedrich-Haus und im Rebental einzuführen.
Trösch kümmerte sich persönlich um Obdachlose, versuchte Lösungen für deren Probleme zu finden. Wie Trösch, so brachte auch Dieter Schuhmacher Neuerungen in seinem Dezernat für Umwelt- und Naturschutz auf den Weg. „Ich habe vor allem engen Kontakt mit den Mitarbeitern des Bauhofes gehalten, um deren Forderungen zu unterstützen, dadurch habe ich eine Personalaufstockung erreicht. Ein wichtiges Projekt ist das “Eh-da„ Projekt, das sich auf alle Jahreszeiten bezieht und den Einsatz von Mitarbeitern und auch Freiwilligen fordert. Für den Friedhof an der Bahnhofstraße wurden Konzepte entwickelt, die den Nutzern gerecht werden, der Friedhofscharakter wird auch bei der Umgestaltung erhalten bleiben,“ berichtet Dieter Schuhmacher. Ein wichtiger Meilenstein in der Pflege und Erhaltung der Natur war die Erstellung des Pflege-und Entwicklungshandbuches, in dem alle Gräben erfasst sind ,dementsprechend ist die Erhaltung dieser Landschaften durch die Katalogisierung leichter geworden. Zu den Erfolgsprojekten gehört auch die Pelletheizung in der Schillerschule.
„Um auch die Kindern an den Umweltgedanken praktisch heranzuführen, war mir diese Art der Heizung auch wichtig,“ begründet Dieter Schuhmacher seinen Einsatz für die umweltbewußte Erwärmung der Schulräume, durch die 100 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Die gute Zusammenarbeit mit dem BUND machte es möglich, ein Biotop auf der ehemaligen Nike-Station und der Sauschwemme anzulegen. Wie der scheidende Beigeordnete betont, hat sich die Anschaffung des Wegepflegegerätes bereits positiv auf den Zustand der Wege in Wald und Flur bemerkbar gemacht: „Mir wurde von einem Mitarbeiter der Kreisverwaltung gesagt, dass unsere Wege in Wald und Flur Vorzeigeprojekte im Kreis seien, das hat mich natürlich sehr gefreut,“ unterstreicht der Beigeordnete. Alle Ideen zur Umsetzung der Projekte von beiden Beigeordneten waren natürlich nur möglich, da die Verwaltung, die Mitarbeiter und auch die Gemeinderäte mitzogen, betonten Ralf Trösch und Dieter Schuhmacher. jm
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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