Beiträge zur Geschichte der Pflege in Haßloch
Die Kladde

Haßloch. Unter dem Titel „Die Kladde“ hat der Heimatforscher Dr. Wolfgang Hubach gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen Ursula Müller und Beate Vonbach sowie dem Mitarbeiter Günter Ohler in den Beiträgen zu Geschichte der Pflege Haßloch von Oberlehrer Gottlieb Wenz recherchiert.

Herausgekommen dabei sind interessante und lesenswerte Erinnerungen von Haßlocher Soldaten, die an den Napoleon-Kriegen als Gefangene und auch in militärischen Positionen auf deutscher Seite niedergeschrieben wurden. Dr. Wolfgang Hubach und sein Team haben für den Leser in akribischer Kleinarbeit die wichtigsten Beiträge aus dieser Zeit mit Seitenangabe aus der Quelle von Gottlieb-Wenz beschrieben. Sehr aufschlussreich sind dabei zum Beispiel auch die Kriegserinnerungen von Johann Philipp Kaufmann und von Generalmajor a. D. Leibrock. Dass Krieg stets Grausamkeiten für Soldaten und Bürger mit sich bringen, wird in den einzelnen Artikeln deutlich. Da nützen hinterher keine Lobeshymnen beim Ableben auf die tapferen Soldaten durch Bürgermeister.

Nach schwerer Krankheit verstarb zum Beispiel der Generalmajor Leibrock im Krankenhaus in Ludwigshafen. Im Nachruf heißt es über ihn: „Der zu früh Verstorbene hat sich hier durch sein einfaches, anspruchsloses Wesen, seine herzgewinnende Freundlichkeit und kameradschaftliche Hilfsbereitschaft allgemeine Beliebtheit erworben und auch der einfache Mann sah mit Bewunderung auf den durch den Umsturz aus seiner militärischen Laufbahn Gerissenen, der sich rasch in die bürgerlichen Verhältnisse hineinzuleben verstand.“ Die Kriegsbeschädigten- und Hinterbliebenen-Abteilung der Kampfgenossenschaft bezeichnete ihn als einen treuen Freund und hochgeschätzten Berater im Kreise von Kameraden.

Lobeshymnen und Ehrungen für die tapferen Krieger sollten und sollen schon immer das Schicksal der Hinterbliebenen mildern. Gelernt haben die Nachfahren aus diesen traurigen Kriegserlebnissen nichts. Kriege zeichnen sich durch Extreme aus, eine bittere Wahrheit, die in den Beiträgen explizit geschildert werden. Für die heutige Generation ist diese Ausgabe der Heimatblätter empfehlenswert, denn sie zeigt auch, dass Frieden ein hohes Gut und unbezahlbar ist. Seit über siebzig Jahren herrschen nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Franzosen und Deutschen Freundschaften, die beim Studium der „Kladde“ an Bedeutung gewinnen.

Wie auch in den vorherigen Heimatblättern gibt es zum Schluss der Beiträge Erklärungen vergessener Kürzel und Wörter im Text als Nachtrag von Dr. Wolfgang Hubach für den Leser. Auch diese Ausgabe ist empfehlenswert. Erhältlich sind die Heimatblätter an Öffnungstagen des Heimatmuseums. jm

Autor:

Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße

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