Ev. Frauenbund Haßloch
Fronleichnamausflug zur 1000jährigen Kirche und blühenden Rosen

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"Wenn Engel reisen - lacht der Himmel."
Bei Bilderbuchwetter unternahmen 46 Frauen und 2 Männer an Fronleichnam eine Busfahrt in den Saarpfalz-Kreis und zum Rosengarten nach Zweibrücken.

Das erste Ziel war die Prot. Stephanuskirche in Böckweiler, die älteste Kirche im Saarland. Das kleine Dorf Böckweiler liegt im Südosten des Saarlandes. Der älteste Beleg für den Ortsnamen und die Kirche findet sich in einer Urkunde des Klosters Hornbach vom 12. Dezember 1149. Die dem heiligen Stephanus geweihte Kirche war in dieser Zeit ein Priorat des Klosters Hornbach. Im Zuge der Reformation wurde aus dem Benediktinerpriorat St. Stephanus eine protestantische Pfarrkirche. Sie gehört heute zum Dekanat Zweibrücken.
*Weitere Infos zur Kirche.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Biergarten "Valentins-Wirtshaus" in Zweibrücken spazierte die Reisegruppe zum Rosengarten.
**Weitere Infos zum Rosengarten.

"Es gibt Momente, da ist eine Rose wichtiger als ein Stück Brot", stellte bereits der Dichter Rainer Maria Rilke fest.

Im Rosengarten hatten die Teilnehmer*innen genügend Zeit, das kleine Paradies auf Erden individuell zu erkunden. Danach waren die Sitzplätze im Café besonders begehrt oder man suchte sich eine lauschige Ruhebank unter einem Rosenbogen.

Um 17.30 Uhr startete der Reisebus Richtung Großdorf.

Nach der Ankunft in Haßloch bedankten sich Alle bei der Reiseleitung für den gelungenen Ausflug und viele haben sich schon für das nächste Jahr 2024 angemeldet.

*Der weiß gefasste Putzbau ist ein schlichter Saal mit drei Fensterachsen, Holzflachdecke und Satteldach. Der annähernd quadratische Chorraum  mit kräftigem Gurtbandgewölbe bildet den Unterbau für den Chorturm. Die drei Halbrundapsiden sind mit Viertelkalotten gewölbt. Außen ist der steinsichtige Sockel der Dreikonchenanlage mehrfach abgetreppt. Zwischen der südlichen und östlichen Apside wird eine Ecke des Turmunterbaus mit Wetzrillen über dem Sockel sichtbar. Strebepfeiler markieren im Westen den  Abschluss des Kirchenschiffs. Die Kirchenausstattung wurde in der Nachkriegszeit angeschafft.

Seit 1908 fanden mehrfach Grabungen im Bereich der Kirche statt. So konnte südöstlich vom aktuellen Gotteshaus der Grundriss eines älteren dreischiffigen Sakralbaus mit schmalen Seitenschiffen, großem halbrunden Chorraum und kleinen ebenfalls halbrunden Seitenapsiden nachgewiesen werden. Aufgrund der stilistischen Zuordnung eines im Grabungsschutt gefundenen Kapitells wird dieser Kirchenbau mit südlich gelegenen Klostergebäuden in karolingische Zeit datiert. Ein Brand zerstörte diese frühe Kirchengründung. Ebenfalls als archäologischer Befund in den Grundmauern gesichert, entstand wohl im 11. Jahrhundert gen Westen eine größere dreischiffige Kirche mit halbrundem Chor. Dieser romanische Bau erhielt im 12. Jahrhundert eine neue Choranlage. Dabei wurde der ursprüngliche halbkreisförmige Chorabschluss zugunsten eines imposanteren Dreikonchenchores mit Chorturm aufgegeben. Teile des älteren Chormauerwerkes finden sich noch außen im Übergang zwischen Langhaus und Apsiden.

Im 16. Jahrhundert brach man die Seitenschiffe ab. Aus der ursprünglich mehrschiffigen Kirche wurde ein Saalbau mit Dreikonchenchorturm. Die barocken Fensteröffnungen des 18. Jahrhunderts ersetzte man gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch hohe Rundbogenfenster und schuf eine die architektonische Gliederung betonende Farbfassung und figürliche Darstellungen im Chor. Heute sind die Chorwände und Gewölbezwickel einheitlich weiß gefasst, die Architekturgliederung ist steinsichtig belassen.

Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, konnte die Kirche 1949-1950 wieder als Saal mit Dreikonchenchorturm aufgebaut werden. Im Zuge dieser Baumaßnahme öffnete man die um 1700 vermauerte Bogenstellung nach Westen und verlängerte das Schiff um ein Raumkompartiment für den neuen Haupteingang mit Vorraum und die Empore für Orgel und Choristen.

Die Böckweiler Pfarrkirche blieb mit ihrer romanischen Chorgestaltung eine singuläre Erscheinung in der Region und gehört zu den überaus seltenen Beispielen frühmittelalterlicher Sakralarchitektur im Saarland. Eingebunden in die Südroute des Jakobsweges von Speyer nach Metz, ist St. Stephanus eine beliebte Station auf dem Fernpilgerweg nach Santiago de Compostela.

**Am 20. Juni 1914 wurde auf Initiative des zwei Jahre zuvor geründeten "Verein pfälzischer Rosenfreunde" der Rosengarten Zweibrücken feierlich eröffnet. Er ist inzwischen das drittgrößte Rasarium in Deutschland (nach Sangerhausen im Südharz und Dortmund) und besteht aus einer mehr als 5 ha großen Parkanlage, in der über 50.000 Rosen von mehr als 2.000 verschiedenen Sorten arrangiert sind. 
Der Rosengarten ist unterteilt in verschiedenen Themenbereiche mit unterschiedlichen Bepflanzungen - also nicht "nur" Rosen - und Wasserplätzen, vor allem dem 1914 erstellten großen Spiegelweiher mit seiner mächtigen Fontäne. Zu sehen sind dort unter anderem auch Amberbäume, Magnolien, Sumpfzypressen und ein Urweltmammutbaum. Im Spiegelsee leben viele Aren der heimischen Fischwelt, es lässt sich auch so mancher Koi entdecken. An den Ufern finden sich Stockenten, Teichhühner und Gänse.
Zum "Zwischendrin-Erholen" laden sowohl ein Café als auch verschiedenste Ruhezonen mit Sitzbänken ein.

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Autor:

Ellen Löwer aus Haßloch

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