Mit Vergangenheit in die Zukunft
Haßloch als Modellgemeinde? Hinter Lorbeeren her
Haßloch mit vorne dabei, wenn es um Attribute wie Modellgemeinde zu erhaschen gibt.
Haßlocher Umweltforum zur Lokalen Agenda 21
Bereits seit 20 Jahren tagen umweltbewusste BürgerInnen im Umwelt-Forum durchschnittlich einmal im Monat im Rathaus und entwickeln entsprechende Ideen und Konzepte und helfen bei der Umsetzung. Eine Idee war z.B. zentrale Wärme-Energieversorgung Baugebiet Südl. Rosenstr. I aber aus fossilen Brennstoffen! Erfreuen sie sich angemessener Zustimmung aus den Führungsebenen von GWH oder Rathaus? Fehlanzeige. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Freiwilligen wegen Frustration auf ein Drittel reduziert.
ILE - Projekt
So um 2009 bei der Kooperation mit Deidesheim, als es um das Projekt „Integrierte Ländliche Entwicklung“ ging.
Mit hohem Aufwand wurden unter Beteiligung von Bürgern der beiden Gemeinden in einem aufwendigen Verfahren Zielprojekte identifiziert. Beide Verwaltungen planten die Objekte weiter aus. Ein Fachbüro übernahm hierbei mit großem Zeitaufwand die Feinjustierung, mündend in drei Entwicklungsschwerpunkten um sie anschließend nicht zu realisieren.
Beispiel: „Demo-Energiesparhaus“ – gedacht zur Information und Beratung der Bürger im Bereich der energetischen Sanierung von privatem Wohnraum, bürgernah, niederschwellig und Quartiersnah. Die Ausplanung wurde u.a. mit Unterstützung von Mitgliedern des Haßlocher Umweltforums durchgeführt.
Kurz bevor das Projekt nach langer Planungsphase realisiert werden sollte und konnte (es war sogar Geld im Haushalt eingestellt) zog sich die Rathausführung (um 2014) klammheimlich zurück. Gefrustete Ehrenamtliche blieben zurück.
Klimaschutz Haßloch
Die Erstellung eines Energie- und Klimakonzepts (allerdings unter Federführung der Gemeindewerke), Bildung eines ehrenamtlichen „Klimaschutzbeirates“ und Einstellung eines geförderten „Klimaschutzmanagers“ waren das nächste bundesweit geförderte Projekt.
Es beinhaltet die Mitgliedschaft im "Klimabündnis" mit der Verpflichtung zur Reduzierung der THG*-Emissionen alle 5 Jahre um 10 % und Halbierung der THG*-Emissionen bis 2030, Basisjahr =1990. Der Gemeinderat musste einen verbindlichen "Klimaschutzzielbeschluss" fassen: Reduktion 35 % CO2 Emissionen bis 2020 ggü. 2010 - bildeten die Bausteine des nächsten Modells.
Auch dieses Projekt wurde bisher nur halbherzig von der Verwaltung betrieben (eigentlich eher hintertrieben), wie z. B. die Erdgas Wärme-Energieversorgung des Neubaugebietes Südl. der Rosenstraße I. Auch die wenigen bisher umgesetzten Beschlussempfehlungen des ehrenamtlichen Klimaschutzbeirates. Diese Behauptung wird auch von der Fortschreibung der Haßlocher CO2-Bilanz gestützt: erreicht wurden bisher nur rund 7,4 % Minderung, 1/5 der Zielvorgabe!!
Mit der Anschaffung einer CO2-Monitoring-Software tut sich das Rathaus außerordentlich schwer…. Warum?
*THG:Treibhausgasemission z.B. CO2; Monitoring: Kontrolle, Überprüfung
Klimawandel Anpassungs-Coach
Neueste Errungenschaft: Teilnahme am Coaching-Projekt „Klimawandel Anpassungs-CAOCH RLP“ mit dem Ziel in Erfahrung zu bringen, was zum Schutz gegen Klimawandelfolgen zu tun ist. Schwerpunktbereiche sind Gesundheitsschutz (insbesondere für ältere Mitbürger), Ortsplanung und Bauen und öffentliches und privates Grün (einschl. Gemeindewald). (Rehbachschneise?!)
Für eine erste Erfolgsbeobachtung ist es hoffentlich noch etwas zu früh. Bei der ersten öffentlichen Veranstaltung am 29.Okt. 2020 waren allerdings nur wenige Mitentscheider aus dem Rathaus anwesend.
Sie lesen richtig, wir sind schon weg von Klimaschutz, sind bei Anpassung. Ist der Name schon Programm, Kapitulation vorm Klimawandel?
Wer holt die erneuerbare Energie-Zukunft dauerhaft ins Groß Dorf und nicht nur ankratzend wie bisher? Wer führt das Zepter wo und wie es hingeht ins auch vom GR beschlossene neue Zeitalter?
Wer entwickelt die Zukunftsentwürfe? Gerade verkündet die UNO den Klimanotstand. Wir haben keine Klimakrise, wir haben eine Menschheitskrise.
In über 200 Mio. Jahren hat die Erde CO2 in Pflanzen, Gesteinen und Meeren gespeichert. Wir setzen diese Gigamenge in gerade einmal 200 Jahren aus Kohle, Öl und Erdgas frei!!
„Nicht weil es so schwer ist, wagen wir es nicht,
weil wir es nicht wagen, ist es so schwer“. Seneca, um 50 n. Chr.
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
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