Leininger Grafschaft
Mit der (Dorf)Geschichte die Gegenwart verstehen
Es gab einst die „Pflege Haßloch, Böhl und Iggelheim“, ein Verwaltungsbezirk. Es bedeutete „pflegendes“ oder „ob sorgendes Amt“.Zuständig waren zwei adelige Herrschaften: die Kurpfalz und gehörte zur Leininger Grafschaft.
Die Rechte der Leininger Grafen reichen sehr weit zurück.Deren Beamte wurden „Pfleger“ genannt oder auch „Vogt“. Dieser hatte die Schutzvollmacht, die Dienstgewalt.
Das Stammland der Leininger um Altleinigen und Grünstadt umfasste fast komplett den Nordteil des heutigen Landkreis DÜW.
Im Laufe der Jahrhunderte konnten schon damals einzelne Ober- bzw. Unterfeudalherren und Vögte gedeihlich Netzwerke zu ihren Vorteilen spinnen.Unter Ober Vogt „Johanns Ulig von Ihlberger“ kam es nicht selten zu Aufständen in der Pflege Haßloch. In diese Missstände wurden teils höhere Stellen mit hineingezogen. Neid und Übermut nährten Zwiespalt in der Vogtei Haßloch.
Mitunter haben die Bürger darunter zu leiden.
Der Französischen Revolution blieb es vorbehalten der Leininger Adelsherrschaft vorrübergehend ein Ende zu bereiten.
Im aktuellen Wappen von Haßloch sind die Symbole der Leininger, die drei silbernen Adler erhalten geblieben. 1926 entwarf das Hauptstaatsarchiv München das Wappen. Der Gemeinderat Haßloch lehnte es zunächst ab, weil „die Erinnerungen an die Leininger nicht gerade die besten seien“.
Das Herrscherhaus der Leininger Grafen verlagerte sich allmählich von der Neuleininger Burg/Hardenburg nach Bad Dürkheim.
So verwundert es nicht, dass die Dominanz eines Leininger Grafen über die Pflege bzw. Vogtei Haßloch wie ein Märchen Auferstehung feiert.Wir erinnern uns an die Fesseln des autoritären Mittelalters als wegen schlechter Verwaltungen und Intoleranz Bürger Veranlassung fanden auszuwandern.
Was tut heute die Obrigkeit um die „Gemeinsleute von der Emigration“ abzuhalten?
Redakteur Günter Moses, Haßloch
Bildquelle privat
Bildquelle Wappen https://de.wikipedia.org/wiki/Haßloch
Das Wappen wurde am 2. April 1938 vom zuständigen Reichsstatthalter in München genehmigt. Es zeigt den goldenen Löwen der Kurpfalz und daneben die drei silbernen Adler der Leininger Grafen. Der Doppelhaken in Form eines verkehrten römischen „S“ geht zurück auf das Gerichtssiegel der Pflege Haßloch.
Autor:Barbara Schuster aus Haßloch |
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