Desinformation der Kreisverwaltung zum Thema Neubau der Trainingsbahn für den Rennverein Haßloch
Respekt verdient, wer respektvoll mit anderen umgeht
Einfaltspinsel bestellt ein Auto für 50.000 €. Kurz vor der Auslieferung eröffnet ihm Vorgaukler, es werde incl. aller Nebenkosten 700.000 € übersteigen. Aber alternativ gebe es eine andere Karosse für rd. 400.000 €. Einfaltspinsel klatscht in die Hände und freut sich über 300.000 € Ersparnisse, Vorgaukler über den gelungenen Coup.
So ähnlich geschehen im Kreistag zum Thema Rehbachbrücke und Trainingsbahn für den Rennverein.
Und hier die Fakten zur Finanzierung der Pferde-Trainingsbahn und der Verstrickung Landrat Ihlenfeld, Bürgermeister Lorch und der Vorstandschaft des Rennvereins.
Respekt verdient, wer respektvoll mit anderen umgeht. Die Desinformation der Kreisverwaltung zum Thema Neubau der Trainingsbahn für den Rennverein Haßloch ist kein respektvoller Umgang mit uns BürgerInnen.
Den RheinpfalzleserInnen solch ein Märchen aufzutischen, dass eine Verrohrung von rund 30 m Bachlauf mehr als 700 000 € gekostet hätte, beschädigt das Vertrauen der BürgerInnen in die Behörden. Dass Landrat Ihlenfeld und Bürgermeister Lorch Präsident und Vizepräsident des Rennverein sind, wird nicht erwähnt. Wer würde da Böses denken?
Zusätzlich bekommt der Rennverein von der Gemeinde Hassloch einen weiteren Zuschuss: abweichend von Punkt 1.7.5 B der "Richtlinien zur Förderung der Vereine und der Jugendarbeit“ nämlich 36 400 €, bezogen auf die Mitgliederzahl stünden dem Verein 12.500 € zu. Und der Sportbund Pfalz beteiligt sich mit 22.000 €. Werden jetzt alle Vereine im Landkreis Bad Dürkheim so hoch gefördert? Insbesondere die, die im Gegensatz zum Rennverein eine gute, umfangreiche und für die Eltern bezahlbare Jugendförderung anbieten?
Landrat Ihlenfeld und Bürgermeister Lorch habe einiges zu erklären. Wie konnten sich die Baukosten für den eingesparten Durchlass von 50.000 €, so im Planfeststellungsbeschluss zur Rehbachverlegung zu lesen, auf über 700.000 € erhöhen? Hat Herr Ihlenfeld etwa vergessen, dass sein Rennverein im Planfeststellungsbeschluss angegeben hat „..der Trainingsbetrieb kann bauzeitlich auf die Rennstrecke verlegt werden.“ Und dass im „Fachbeitrag Naturschutz zur Errichtung einer Trainingsbahn auf dem Gelände der Pferderennbahn Haßloch“ zum naturschutzsensiblen Innenbereich des Rennbahnovals folgendes steht: „Die Pferde sind nur wenige Minuten auf der Bahn. Über den Tag verteilt sind es zwischen 10 - 15 Pferde. In der Summe beläuft sich die Nutzungsdauer auf rd. 1 Stunde pro Tag.“ Und weiter: „Es verbleiben dadurch noch ausreichend ruhigere Phasen die zur Nahrungsaufnahme der im Innenbereich nachgewiesenen gefährdeten Vogelarten benutzt werden können.“
Bei einer angenommenen Bauzeit von 8 Wochen und Kosten für die provisorische Trainingsbahn von 180.000 € kostet eine Trainingsstunde 3.550 €. Das ist viel Geld, welche alternativen Lösungen sind geprüft worden, wären auch möglich gewesen?
Nach ausge- und ausfallenden Renntagen 2019 und 2020 nun also mehr Ruhe im Rennbahnoval - gut für die Natur, aber wie sieht es mit der wirtschaftlichen Situation des Rennvereins aus? Ist unser Geld zukunftsorientiert und nachhaltig dort angelegt?
Fazit: Das Projekt Rehbachverlegung treibt weiterhin seltsame und sehr teure Blüten, wer auch immer daraus seinen finanziellen Nutzen zieht. Die für Natur- und Hochwasserschutz deutlich günstigeren und sichereren Lösungen im Westen und Süden von Haßloch wurden nie ernsthaft geprüft. Die Kosten tragen Bürger*Innen, Natur und Landschaft.
Barbara Schuster, Bürgerengagement Verein Haßloch e.V.
Autor:Barbara Schuster aus Haßloch |
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