Wirrwarr beenden
Kommunen fordern klare Gastronomie-Regelungen
Hauenstein/Südwestpfalz. „Es ist inhaltlich nicht nachvollziehbar und gefährdet obendrein Existenzen, dass die neue Landesverordnung den sogenannten ‚Thekenverkauf‘ in der Gastronomie nicht zulässt“, kritisiert die Landrätin des Kreises Südwestpfalz, Dr. Susanne Ganster, gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim, Dietmar Seefeldt, Landrat Kreis Südliche Weinstraße, sowie Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch in einem Schreiben an die Landesregierung. „Das Land muss dringend den Regelungswirrwarr beenden und landesweit einfache, klare und faire Regelungen schaffen“, fordern die Kommunalpolitiker.
Es sei nicht nachvollziehbar, dass Gaststätten, Restaurants und Kneipen mit Bedienung an Tischen wieder öffnen dürften, bei Eisdielen, Bäckereien, Metzgereien und anderen Verkaufsständen über die Theke verkauft werden könne, nicht jedoch in Gaststätten oder Pfälzerwaldhütten. Die neue Landesverordnung verbiete weiterhin den „Thekenverkauf“ (Selbstbedienung). „Die Hütten- und Gaststättenkultur in der Südpfalz ist etwas Besonderes und ein wichtiger Teil der touristischen Infrastruktur und unseres Selbstverständnisses“, wird in dem Schreiben betont. Gerade die Hütten, die oft von Ehrenamtlichen betrieben würden, hätten Ideen und Konzepte entwickelt, die den hygienerechtlichen Anforderungen durchaus entsprechen. „Würde man den Thekenverkauf in der Gastronomie weiterhin verbieten, so wäre dies ungerecht und würde zahlreiche Existenzen gefährden“, reklamieren die Verwaltungschefin und -chefs.
In ihrem Schreiben an die Landesregierung führen die vier Repräsentanten ihrer Kommunen konkret auf, wie ein Konzept für Thekenverkauf aussehen könnte.
Grundsätzlich wird betont, ein an die Infektionslage angepasstes Vorgehen werde als zielführend und sinnvoll erachtet. In Rheinland-Pfalz sei der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erfolgreich. „Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen, Selbstständige, Handel, Gastgewerbe und andere tragen unter Gefährdung ihrer wirtschaftlichen Existenz durch Einhaltung der beschlossenen Beschränkungen dazu bei“, anerkennen Dr. Susanne Ganster, Dr. Fritz Brechtel, Dietmar Seefeldt und Thomas Hirsch.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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