Behinderte Kinder sollen mitspielen können
Verein Hulwische will Spielplätze aufwerten
Hauenstein (Südwestpfalz). Spielplätze entsprächen fast nie den Bedürfnissen von Kindern mit Einschränkungen, fiel jungen Müttern aus Hauenstein auf. „Günstigstenfalls gibt es ein Nebeneinander von Kindern mit und ohne Behinderung auf dem Spielplatz, fast nie ein Miteinander“, schildert Sarah Rieber, Erste Vorsitzende des zu Jahresbeginn gegründeten eingetragenen Fördervereins „Die Hulwische“. Zudem seien solche Anlagen schwerpunktmäßig für Drei- bis Fünfjährige konzipiert. „Für Kleinere und Größere wird nichts geboten.“ Auch daran wolle der Verein etwas ändern.
„Wir sind fast alle junge Mamas und in der damaligen ‚Corona-Krise‘ konnte man nirgendwo hin mit dem Kind. Man hat sich privat zu Mama-Kind Treffs zusammengefunden. Als es wieder erlaubt war auf Spielplätze zu gehen haben wir festgestellt, dass es dort für Kleinkinder fast nichts gibt und auch für ältere“, schildert Sarah Rieber den Werdegang. „Da haben wir beschlossen, es muss sich etwas ändern, und dann waren wir beim Bürgermeister und haben den Verein gegründet.“ Der Begriff ‚Hulwisch‘ wird im Pfälzischen wohlwollend für ein lebhaftes Kind benutzt, erläuterte Sarah Rieber im Gespräch mit dem Verfasser. „Meine Oma sagte oft zu mir ‚du kleiner Hulwisch‘. Daran erinnerte ich mich und habe nach der Bedeutung gesucht. Es meint ‚kleiner Wundergeist‘.“
Beeinträchtigte Kinder sollen mitspielen
„Wir streben ‚inklusive Spielplätze‘ an, wo beeinträchtigte Kinder mit-spielen können, nicht nur auch spielen können“, betont die Vereinsvorsitzende. Zwar finde man in der Region mitunter eine Schaukel die von Rollstuhl-Kindern genutzt werden kann, aber keine Geräte zum gemeinsam spielen. Deshalb sei man mit einer heimischen Herstellerfirma in Kontakt getreten, die entsprechendes herstelle und entwickeln könne. „Der Inklusionsgedanke ist uns nämlich sehr wichtig.“
Spielplatz Altwiesenpark verträgt Aufwertung
Nun sollen Ideen gesammelt werden, „vor allem Ideen die die Kinder haben“. Das Thema sei vorgegeben: es soll ein „Räuberspielplatz“ werden, etwas natürliches. Spielmöglichkeiten in der Natur gingen immer mehr verloren. Der Spielplatz im Hauensteiner „Altwiesenpark“ (Backelsteinstraße) böte sich für eine entsprechende Um- und Neugestaltung an. „Der Schaukelpapagei dort, mit dem hab‘ als Kind auch ich schon geschaukelt“, erinnert sich die junge Mutter. Das weiträumige Gelände des Parks sei ein beliebter Familienanlaufpunkt, vom Ortskern gut zu Fuß erreichbar und läge dicht beim Freibad.
Unterstützung willkommen
Die Gemeinde sehe das Vorhaben wohlwollend, berichtet Sarah Rieber auf Nachfrage. Nun bemühe man sich um Sponsoren und Spender. Zudem beteilige sich der Verein an Aktivitäten im Ort, wie dem Faschingsumzug diesen Februar, Kinderschminken beim Frühlingsfest im April und vor vier Wochen am Kräutermarkt, wo Stockbrotbacken mit selbst zu schüttelnder Kräuterbutter angeboten wurde. Ausser Spielplätze aufwerten will „Die Hulwische - Förderverein für Kindheit und Jugend Hauenstein“ auch Ausflüge und Feste für Familien organisieren.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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