Jetzt an Vögel, Igel und Co. denken und mit der Winterfütterung starten
Heddesheim. „Jetzt ist es an der Zeit mit der Winterfütterung zu beginnen“, rät der Heddesheimer Vogelexperte Kurt Klemm und fügt hinzu: „Die Vögel gewöhnen sich dann rechtzeitig an den Futterstandort.“ Außerdem sei es wichtig, das Füttern konsequent zumindest bis zum Ende des Winters beizubehalten.
Unsere gefiederten Freunde verlassen sich Klemm zufolge auf die Futterstellen und können in der kalten und futterarmen Jahreszeit sonst innerhalb kürzester Zeit verhungern. Eine gute Möglichkeit den Vögeln zu helfen besteht auch darin, im eigenen Garten einheimische Sträucher anzupflanzen, deren Früchte den gefiederten Gesellen über viele Monate Nahrung bieten.
Langsam aber sicher endet das Gartenjahr. Für Vogel- und Naturfreund Kurt Klemm kein Anlass zu großen Aufräumarbeiten. „Lieber mal was stehen und liegen lassen“, rät er. Gerade jetzt können Gartenbesitzer seiner Auffassung nach einiges tun, um den Vögeln auch in der kälteren Jahreszeit mit einem natürlichen Nahrungsangebot den Tisch zu decken sowie den Igeln ein angenehmes Winterquartier einzurichten. Noch sieht man die nachtaktiven Stacheltiere eilig ihrer Wege gehen, sie müssen sich die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und Nahrungsvorrat für den Winter anfuttern. Rund 500 Gramm sollte ein Igel schon wiegen, bevor er sich für den Winterschlaf „einigelt“.
Spezielle Igelstationen wie beispielsweise die Igelhilfe Neidenstein helfen bei Fragen und in Notsituationen gerne weiter. In Neidenstein befindet sich übrigens die einzige reine Igelstation im Rhein-Neckar-Kreis, die vom Veterinäramt und der Artenschutzbehörde geprüft und abgenommen wurde.
Dem nützlichen Garten-Gast kann man auf einfache Weise zu einem gemütlichen Winterquartier verhelfen. „Dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Gartenhäuschen eigenen sich als Winterquartier“, weiß Klemm und ergänzt: „Wer dem Igel beim Bauen helfen will, kann einen aufgeschütteten Laubhaufen mit einer Plane abdecken, das Ganze dann mit Reisig befestigen und schon ist der Unterschlupf fertig.“ Je größer der Laubhaufen, desto besser ist die Wärmedämmung. Außerdem sind im Fachhandel sogenannte „Igel-Burgen“ erhältlich, die von den Stacheltieren gerne angenommen werden.
Und wenn der abendliche Gast besser noch ein bisschen Speck für den bevorstehenden Winterschlaf ansetzen sollte, empfiehlt sich ein kleines „Abendbrot“ bestehend aus Katzennassfutter mit hohem Fleischanteil, getreidefrei und ohne Gelee und Soße. Das Angebot wird dankbar angenommen, da die Stacheltiere mittlerweile lange Wege zurücklegen müssen, um ihren Tagesbedarf an Nahrung zu decken. „Zu trinken bekommen Igel frisches Wasser, aber keine Milch. Der darin enthaltene Milchzucker ist für sie unverdaulich und sie bekommen Durchfall“, warnt Klemm.
Als Gartenbesitzer kann man aber nicht nur den „Meckis“ helfen, sondern auch unseren gefiederten Freunden wirkungsvoll unter die Fittiche greifen. Vor allem die beerentragenden Stauden und Hecken sollten jetzt nicht zurückgeschnitten werden, sie sind eine wahre Snackbar für Vögel, weiß Klemm. Sie dienten nicht nur als Futterquelle für Seidenschwänze und Rotdrosseln, die in der kälteren Jahreszeit als Futtergäste aus dem hohen Norden zu uns kommen, es profitierten auch heimische Weichfutterfresser wie Rotkehlchen und Amseln davon. Durch die intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden sowie dem permanenten „Aufräumen“ in den Hausgärten schwinde das Nahrungsangebot der Vögel zusehends.
Für verschiedene Vogelarten benötigt man natürlich auch verschiedene Futtersorten. Geeignet sind fetthaltige Flocken und Sämereien, aber auch Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse und ungesalzene Erdnüsse). In Kunststoffnetze verpackte Knödel sollte man besser nicht aufhängen. Es besteht die Gefahr, dass die Vögel sich mit ihren Krallen darin verfangen. Besser geeignet sind spezielle Futterspiralen zum Aufhängen, in die Knödel gelegt werden können. Das katzensichere Aufstellen einer flachen Schale mit Wasser erweist sich für unsere gefiederten Gäste ebenfalls als sinnvolle Maßnahme. „Wenn Vögel nach Wasserstellen suchen müssen, verbrauchen sie eine Menge Energie“, weiß Klemm. ha
Weitere Informationen:
Kurt Klemm, Heddesheim
Telefon: 06203 9585824
www.igelhilfe-neidenstein.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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