Mascha Kaléko
Musikalisch-literarisches Portrait in der Villa Wieser
Herxheim. Zur Einstimmung auf einen stimmungsvollen Herbst laden das Kulturreferat der Ortsgemeinde Herxheim und die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Herxheim am Sonntag, 25. September, um 17 Uhr zu einer musikalischen Lesung mit Werken der Dichterin Mascha Kaléko in die Villa Wieser ein.
Neue Facetten einer großen Dichterin
„Im letzten Herbst durften wir in der Villa eine wunderbare Lesung mit Werken von Hilde Domin erleben und jetzt freuen wir uns sehr, neue Facetten einer weiteren großen Dichterin - untermalt von gefühlvollen Klängen - kennenzulernen“, so Hannah Klima, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Herxheim und Nicole Theriault, Kulturreferentin der Ortsgemeinde Herxheim. „Gedichte geben uns noch einmal eine ganz besondere und andersartige Möglichkeit, an Schicksalen und der Geschichte von Frauen teilzuhaben“, sind beide überzeugt.
Jüdische Dichterin Mascha Kaléko
Die jüdische Dichterin Mascha Kaléko wurde 1912 in Galizien als Tochter eines russischen Vaters und einer österreichischen Mutter geboren, wuchs in Berlin auf und war dort eine literarische Berühmtheit, bewundert unter anderem von Hermann Hesse und Thomas Mann.
In den 1930er Jahren waren ihre zärtlichen und melancholischen, oft auch sarkastischen „lyrischen Stenogramme“ in aller Munde. In der NS-Zeit waren ihre Werke in Deutschland verboten, im Nachkriegsdeutschland wurden sie wiederaufgelegt und Kaléko wurde im Jahr 1960 der Theodor-Fontane-Preis zugedacht. Diesen lehnte sie jedoch ab, weil die Preisjury unter anderem mit einem ehemaligen SS-Mitglied besetzt war. Kaléko wanderte im selben Jahr nach Jerusalem aus und es kam zu einer weiteren Zäsur in der Rezeption. In Jerusalem lebte sie isoliert und einsam, im Herbst 1974 besuchte Kaléko ein letztes Mal für einen Aufenthalt Berlin; auf der Rückreise verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand und sie verstarb in Zürich. Heute stoßen ihre eindringlichen Gedichte wieder auf großes Interesse. Wiewohl ihre Verse an Kästner, Tucholsky, Ringelnatz und Heine erinnern, so ist ihr Ton doch unverwechselbar.
Musikalische Lesung
Ein Portrait aus Briefen, Tagebuchnotizen, Erzählungen und Gedichten wird gelesen von der Schauspielerin Madeleine Giese und dem Schauspieler Rainer Furch, begleitet und untermalt vom renommierten Duo ICstrings (Caroline Busser, Violoncello und Ivan Knezevic, Violine).
Weitere Informationen
Die Veranstaltung des Kulturreferats Herxheim und der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinde Herxheim wird durchgeführt in der Villa Wieser, Obere Hauptstraße 3, Herxheim. Einlass ist ab 16 Uhr, Beginn um 17 Uhr.
Karten sind erhältlich unter www.herxheim.reservix.de/events sowie an allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen. ps
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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