Traditioneller Fastnachtsumzug zieht durch Ilvesheimer Straßen
Ilvesheim. Am Sonntag, 11. Februar, präsentiert sich Ilvesheim buchstäblich bestens aufgestellt. Der traditionelle Fastnachtsumzug bahnt sich dann seinen Weg durch die Straßen der Inselgemeinde.„Mit 68 Zugnummern sind wir gut unterwegs und toppen von der Anzahl her sogar noch das Vorjahresergebnis“, freut sich die Organisatorin des närrischen Lindwurms, Klaudia Fleuchaus.
Ausrichter ist der Karnevalsverein Insulana Ilvesheim, der das närrische Spektakel mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung veranstaltet. Immer dann wenn der Fastnachtsumzug der Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen linksrheinisch in der Chemiestadt verläuft, dann richtet auch Ilvesheim seinen Umzug aus – das hat Tradition. „Nachdem 2022 unser Fastnachtsumzug coronabedingt ausgefallen war, haben wir ihn im vergangenen Jahr nachgeholt und kehren nach dem Umzug 2024 wieder zum gewohnten zweijährigen Rhythmus zurück“, lässt die Organisatorin wissen. „Die Zugfolge steht und jetzt hoffen wir natürlich auf das entsprechende Wetter, das die Leute auch auf die Straße lockt“, sagt Fleuchaus, die nahezu im Alleingang die Zugvorbereitungen stemmte, und fügt hinzu: „Die behördlichen Auflagen für Veranstaltungen dieser Art werden immer strenger und damit auch der Aufwand immer größer.“
Besonders schwierig sei es, Ordner zu finden, die für die Einhaltung der Straßenabsperrungen sorgen. Außerdem müssen Radwächter mitlaufen, die aufpassen, dass bei den Motivwagen niemand unter die Räder kommt. Ferner verpflichten sich auch die mitwirkenden Vereine bestimmte Auflagen einzuhalten. So darf kein Glas, insbesondere beim beliebten „Wurfmaterial“, verwendet werden und für die Teilnehmer gilt während des Umzugs ein Alkoholverbot.
Während es für Klaudia Fleuschaus bereits der vierte Umzug unter ihrer Regie ist, ist es für Ilvesheims neuen Bürgermeister Thorsten Walther der erste, den er vom Rathaus-Balkon aus verfolgen kann. Und dass Ilvesheim sich hinter den großen Städten in puncto Originalität, Einfallsreichtum und Stimmung nicht zu verstecken braucht, diesen Beweis liefert die „Lachende Insel“ schon seit Jahrzehnten. Wenn also am 11. Februar um 14.11 Uhr der Startschuss fällt, wird der Zug auch in der Publikumsgunst wieder zu einer „Zugnummer“ werden. Im vergangenen Jahr säumten rund 20.000 Narren die Straßen, durch die der Umzug führt.
Wie gewohnt setzt sich der närrische Lindwurm in der Kanzelbachstraße in Bewegung. Weiter schlängelt er sich durch den Mühlenweg, die Weinheimer und Wachenheimer Straße, kommt beim Schlossgarten vorbei und passiert die Ruppertsberger Straße, Neue Schulstraße, Deidesheimer Straße, Hauptstraße, Schlossstraße und Ladenburger Straße, bevor sich der Umzug dann in der Schriesheimer Straße auflöst. Rund zwei Stunden, so rechnet Fleuchaus, wird der Fastnachtszug vom Start- bis zum Zielpunkt unterwegs sein.
Mit von der Partie sind neben zahlreichen Ilvesheimer Vereinen und Organisationen mit dem gastgebenden KV Insulana an der Spitze, auch die Fastnachtsvereine aus der Region. Viele von ihnen rücken mit Garden, rollenden „Narrenschiffen“ und originellen Fußgruppen an. Zum närrischen Stelldichein kommen die Friedrichsfelder Schlabbdewel, die Wallstadter Gowe, die Seckenheimer Zabbe, die Kummetstolle aus Neckarhausen, die Edinger Kälble, der Waldhofer Carneval Club, die Mannheimer Spargelstecher und was sonst noch närrisch unterwegs ist. Vorne weg rollt das historische Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ilvesheim. Klar, dass neben der Optik auch die Akustik nicht zu kurz kommt. Dafür legen sich die Musikvereine aus Eschelbronn und Friedrichsfeld, die Musikkapelle Ottersheim sowie die Guggemusiker der Heddesema Zahlekracher ins Zeug. Buchstäblich den Kehraus übernimmt am Zugende die Kehrmaschine. Als Zug-Moderator kommentiert Jürgen Zink das närrische Geschehen. Damit niemand auf dem Trockenen sitzt, sind entlang des Zugwegs Getränkestände eingerichtet.
Zur Kostendeckung des Umzugs bietet der Veranstalter Pins zum Preis von drei Euro an. „Es kostet sehr viel Geld, bis ein solcher Zug steht“, weiß Fleuchaus. Dieses Mal wurde die Ilvesheimer Bibliothek, die 2023 Jubiläum feierte, samt „lachender Insel“ als Motiv verewigt.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass nächsten Sonntag nicht nur die Fastnachter strahlen, sondern auch die Sonne über der Insel lacht. „Es geht alles, nur kein Regen, den können wir wirklich nicht gebrauchen“, schickt Klaudia Fleuchaus schon einmal ein Stoßgebet zum Himmel. Aber selbst wenn Petrus Tränen weinen sollte, rollt der Zug. „Da müsste es schon die sprichwörtlichen „Katzen hageln“, bevor man uns stoppt“, scherzte die Umzugs-Organisatorin und fügte hinzu. „Trotz dem ganzen Stress und der langen Vorbereitungszeit mache ich den ehrenamtlichen Job immer noch gerne für meine Heimatgemeinde Ilvesheim und den KV Insulana. ha
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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