Nach Corona-Pause
Terra-Sigillata-Museum wieder für Besucher geöffnet
Rheinzabern. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in der Region hat - natürlich unter Berücksichtigung aller Corona-bedingten Vorgaben - wieder geöffnet. Unter strengen Hygiene- und Schutzauflagen kann das Terra-Sigillata-Museum in Rheinzabern wieder besucht werden: Es besteht die Verpflichtung, eine Schutzmaske zu tragen, auf die Abstandsregeln wird mit Plakaten hingewiesen, auf dem Fußboden im Foyer des Museums sind Abstandsmarkierungen angebracht, Führungen können in derzeit nur in Kleingruppen (bis maximal fünf Personen) organisiert werden.
Als einfache Straßenstation zwischen zehn und 20 nach Christi gegründet, entwickelte sich Tabernae (Rheinzabern) im zweiten und dritten Jahrhundert zum größten Keramikproduktionszentrum nördlich der Alpen. Voraussetzung dafür waren ausreichende Rohstoffvorkommen an Ton und Holz, die verkehrsgeografische Anbindung durch den Rhein sowie die römische Fernstraße (Italien-Rheinland), eine gute Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung und geschultes Fachpersonal. Das 2007 gestaltete Terra-Sigillata-Museum gibt einen Einblick in das Töpferhandwerk zur Römerzeit. Es vermittelt die Herstellung des römischen Luxusgeschirrs Terra Sigillata und der Baukeramik und gibt Eindrücke in die Lebensweise einer römischen Industriesiedlung. Seine Einmaligkeit erhält das Museum durch die Vielfalt an Terra Sigillata-Gefäßen und durch die Präsentation der einzelnen Herstellungsschritte. Aus allen Produktionsbereichen werden verschiedene Produkte gezeigt.
Sonderausstellung
Der römische Küchenfund aus Rheinzabern war bisher in keiner Ausstellung zu sehen. Zum Fundkomplex gehören zum Beispiel die Kistenbeschläge der Holzkiste, in der der komplette Fund verwahrt wurde. Auch wenn die Eisenbeschläge heute fehlen, dank der detaillierten Fundbeschreibung von 1881/82 konnte die Kiste nahezu vollständig rekonstruiert werden. Die ebenfalls in der Fundbeschreibung angegebene „Menge meist noch mit prächtiger Schmelze überzogenen Glasscherben“ konnte zu zwei Delphinhenkelflaschen, einer Einhenkelflasche und einem Teller zusammengesetzt werden. Ergänzt wird der Verwahrfund durch intakte Keramikgefäße aus Terra Sigillata, Brennhilfen, ein Bronzelöffel, Schlüssel, Messer mit Beingriff sowie Gewandspangen und weitere Schmuckstücke. Die Sonderausstellung: Römische Küchenfunde I und II wurden dem Museumsverein Rheinzabern vom Historischen Museum der Pfalz in Speyer für die Dauer der Sonderausstellung leihweise überlassen.Die Sonderausstellung befindet sich im Dachgeschoss des Museums.
Kontakt:
Terra-Sigillata-Museum, Hauptstraße 35, 76764 Rheinzabern.
Telefon: 07272 95 58 93.
E-Mail: info@terra-sigillata-museum.de
www.terra-sigillata-museum.de
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 11 – 14 Uhr, Samstag von 11-15 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 – 17 Uhr.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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