Jockgrimer Tongruben vor zwei Millionen Jahren
Vortrag über Großsäuger aus dem mittleren Pleistozän des Ur-Rheins
Jockgrim. Der Oberrheingraben zwischen Frankfurt im Norden und Basel im Süden bildet nicht nur eine rinnenförmige Struktur durch welche der Rhein fließt, sondern ist zusätzlich eine wahre geologische Schatzkammer. Durch die Bildung der Alpen gesteuert, riss hier die Erdkruste durch Spannungen auf und es konnten sich über mehrere Millionen Jahre Sedimente in der Senke ablagern. Der Rhein positionierte sich in der Senke und sorgte so für weiteren Sedimenteintrag. Bis heute haben sich so im Rheingraben etwa 4 km mächtige Sand-, Ton- und Kiesschichten abgelagert.
Mit dem Beginn des Pleistozäns vor etwa 2,6 Millionen Jahren begann sich das Klima auf unserer Erde stark zu verändern und unsere Eiszeit, welche mit der Bildung des Antarktischen Eisschild bereits vor etwa 34 Millionen Jahren begonnen hatte, wandelte sich in einen stetigen Wandel aus Kalt- und Warmzeiten um. Zu dieser Zeit befand sich das Floren- und Faunenbild von Deutschland in einem stetigen Wandel. In den Warmzeiten wurde die Rheinebene von Waldelefanten, Nashörnern und Flusspferden bewohnt, während sie in Kaltzeiten von Pferden, Rentieren, Moschusochsen und Mammuts besiedelt wurde. Dieser Wandel ist in den fossilen Überresten innerhalb der Sedimente des Rheingrabens erhalten geblieben, welche häufig in Kies, Sand und Tongruben noch heute gefunden werden. Diese Fossilien bieten uns heute die Möglichkeit, diese Verände-rungen genauer einzugliedern und zu verstehen.
Der Vortrag ist eine Zeitreise in die Umgebung des Ur-Rheins im mittleren Pleistozän und in die Welt der Giganten dieser Zeit. Welche Lebewesen haben in unserer Heimat gelebt? Mit welchen Tieren teilten unsere Vorfahren der Gattung Homo ihren Lebensraum? Wie arbeiten Paläontologen im Gelände, um Antworten auf solche Fragen zu finden?
Christopher Herrmann ist Master of Science der Paläontologie (der Wissenschaft von den Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit) am Museum für Naturkunde in Chemnitz. Sein Fachgebiet sind die Großsäuger des Pleistozäns und deren Zähne. Seinen Bachelor und seinen Master schrieb er über die Fossilien aus den Tongruben von Jockgrim.
Fragen
... zu seinem Fachgebiet der Paläontologie
... über ausgestorbene Tiere im südlichen Rheinland-Pfalz
... ggf. auch zu Fossilien aus Familienbesitz und Sammlungen
beantwortet Herr Herrmann im Anschluss an den Vortrag gerne.
Termin: Sonntag, 16. Juni 2024, 18.30 Uhr
Veranstaltungsort: Zehnthaus Jockgrim, Ludwigstr. 26 – Eintritt frei
Veranstalter: Kuratorium für Kunst und Denkmalpflege e.V., Zehnthaus Jockgrim
Homepage: https://www.zehnthaus.net - Kontakt: zehnthaus@gmx.de
Autor:Andrea Abt aus Jockgrim |
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