Feuer in Neupotz - Kriminalpolizei ermittelt
Gebäudebrand in enger Bebauung - Wohnhaus gerettet, 100 Feuerwehrleute im Einsatz
Neupotz. Bei einem Großbrand in Neupotz fiel am Freitag, 15. September, eine Holzscheune den Flammen zum Opfer. Mehrere Gasflaschen explodierten, eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes wurde zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden, auch das angrenzende Wohngebäude konnte die Feuerwehr vor der Zerstörung retten.
Als die Feuerwehr Neupotz gegen 12.30 Uhr unter dem Stichwort „Brand Nebengebäude“ alarmiert wurde und zur Einsatzstelle fuhr, wiesen ihnen die weithin sichtbaren Flammen den Weg. In der Neupotzer Hintergasse stand eine Holzscheune in Vollbrand. Nach einer ersten Erkundung durch Einsatzleiter Stefan Reis stand fest, dass keine Menschen in Gefahr waren. Aufgrund der Brandausdehnung, der engen Bebauung und der absehbar großen Zahl an benötigten Einsatzkräften ließ Reis Vollalarm für die alle Wehren der Verbandsgemeinde Jockgrim auslösen.
Da eine direkte Gefahr für das Wohnhaus bestand, das im rückwärtigen Bereich des Hofes durch einen Anbau mit der Scheune verbunden war, wurde auf dessen Schutz die höchste Priorität gelegt. Dazu wurde die Einsatzstelle in zwei Abschnitte „Hinterstraße“ und „Hauptstraße“ aufgeteilt und das Wohnhaus von beiden Seiten mit Riegelstellungen geschützt.
Die Scheune selbst war nicht zu retten. Da zudem darin mehrere Gasflaschen durch die Hitze zerknallten und deren Inhalt explodierte, stand der Schutz der Einsatzkräfte an höchster Stelle. So wurde aus der Deckung heraus und mittels Drehleitern von oben der Brand von außen bekämpft, was schnell zum Erfolg führte.
In der Erstphase des Einsatzes stieß das Wasserleitungsnetz an seine Grenzen, da aus allen Rohren gelöscht wurde. Die Wasserversorgung konnte stabilisiert werden, indem mehrere wasserführende Fahrzeuge aus benachbarten Gemeinden nachalarmiert wurden. In der Hochphase des Einsatzes befanden sich die Feuerwehren aus Neupotz, Rheinzabern, Jockgrim, Hatzenbühl, Kandel, Rülzheim, Leimersheim und die Führungsunterstützung des Landkreises Germersheim mit zusammen 108 Feuerwehrleuten an der Einsatzstelle. Davon waren neun Kräfte unter schwerem Atemschutz im Einsatz, vier weitere standen als Reserve- und Rettungstrupps in Bereitstellung.
Durch den schnellen und präzisen Einsatz konnte das Heim der darin wohnenden Familie gerettet werden. Ein Betroffener musste zwar kurzzeitig wegen Kreislaufproblemen medizinisch betreut werden, doch davon abgesehen blieben alle Einsatzkräfte und Bewohner unversehrt.
Die Straßen vor und hinter dem Gebäude waren für die Dauer des Einsatzes gesperrt, für die Bewohner wurde von der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des DRK ein Einsatzabschnitt „Betreuung“ eingerichtet, wo sich auch Einsatzkräfte mit Getränken versorgen konnten. Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes und der Malteser war zudem mit einem Leitenden Notarzt als organisatorischer Leiter, den SEG „Zugführung“, „Sanitätsbereitschaft“ und „Verpflegung“ vor Ort, letzterer wurde durch die DLRG ergänzt. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Betroffenen.
Obwohl nur leicht verraucht und sonst fast unversehrt, gilt das Wohngebäude vorläufig als nicht bewohnbar, der Rest der Scheune ist einsturzgefährdet. Ein Berater „Bau“ des THW Landau ist vor Ort, dazu die „Pfalzwerke Netz“, die sich um die zerstörten Hausanschlüsse kümmern. Die Polizei Wörth hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Landrat Dr. Fritz Brechtel, Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel und Ortsbürgermeister Roland Bellaire machten sich vor Ort ein Bild von der Lage und boten der betroffenen Familie die Hilfe der Gemeinde an, bis geklärt ist, wann sie ihr Haus wieder beziehen können. red
Meldung der Polizei
Am Freitag gegen 12:15 Uhr kam es zu einem Scheunenbrand in der Hinterstraße in Neupotz, bei dem zwei Scheunen vollständig zerstört wurden. Durch starke Feuerwehrkräfte konnte der Brand schnell gelöscht und ein weiteres Übergreifen der Flammen auf andere Wohngebäude verhindert werden. Verletzt wurde niemand. Splitter der auf dem Dach der Scheune befindlichen Photovoltaikplatten wurden durch den Brand teilweise hunderte Meter weit geschleudert. Nach Angaben der Feuerwehr geht von diesen keine chemische Gefahr aus. Die Kriminalpolizei Landau hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. pol
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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