Der frühe Fachwerkbau in der Pfalz
Denkmalpfleger Dr. Stefan Ulrich am 15.11.2023 im Zehnthaus Jockgrim

Holzfachwerkverbindung einer Außenwand aus Eichenholz an einem Fachwerkhaus in Jockgrim. Das bestehende, schwarze Rähmholz wurde möglichst erhalten und durch altes Eichenholz mit einer Blattverbindung ertüchtigt. Das hellere Holz ist nahezu frisches Eichenholz das nun beim Austrocknen Risse bekommt und schwindet. 
  | Foto: Arbeitskreis Denkmalschutz
  • Holzfachwerkverbindung einer Außenwand aus Eichenholz an einem Fachwerkhaus in Jockgrim. Das bestehende, schwarze Rähmholz wurde möglichst erhalten und durch altes Eichenholz mit einer Blattverbindung ertüchtigt. Das hellere Holz ist nahezu frisches Eichenholz das nun beim Austrocknen Risse bekommt und schwindet.
  • Foto: Arbeitskreis Denkmalschutz
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Der frühe Fachwerkbau in der Pfalz – von seinen Anfängen bis ins Jahr 1698

Jockgrim. Der Neustadter Denkmalpfleger und promovierte Bauforscher Stefan Ulrich befasst sich seit mehreren Jahren mit Fachwerkbauten in den früheren pfälzischen und kurpfälzischen Territorien. Auch in Jockgrim stehen glücklicherweise noch Fachwerkhäuser, die er untersucht hat. Am 15.11.2023 um 20.00 Uhr wird Herr Dr. Ulrich im Zehnthaus Jockgrim die Entwicklung des Fachwerkbaus anhand zahlreicher Abbildungen aufzeigen und besonderes Augenmerk auf die vier von ihm untersuchten Häuser in Jockgrim sowie weitere Fachwerkhäuser in der Südpfalz lenken.

Vor 2018 beschäftigte sich Dr. Ulrich mit der Farbgestaltung der Fachwerkhäuser und veröffentliche 2018 ein Buch mit dem Titel „Farbgestaltung am Fachwerkbau. Befunde aus den früheren Territorien Pfalz und Kurpfalz.“ Dann wandte er sich der Konstruktion von Fachwerkhäusern zu. Ausgehend vom Neustadter Bestand, welcher der überragendste in der gesamten Pfalz ist, zog das Thema immer weitere Kreise. So wurde die gesamte historische Pfalz sein Untersuchungsgebiet. In mehrjähriger Arbeit hat Ulrich knapp 150 Häuser untersucht, die alle aus der Zeit vor der großen Zerstörung der Pfalz (vor 1689) stammen. So konnte er erstmals die Baugeschichte der hiesigen Häuser fundiert zusammenfassen und sie in einen Kontext zu den Nachbarregionen (Elsaß, Baden, Rheinland) stellen.

Das neue Buch wird am 10.11.2023 in Neustadt vorgestellt werden. Der mit 520 Seiten und über 500 farbigen Abbildungen (2,5 kg Gewicht) wahrhaft stattliche Band, wird von der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung aus Neustadt herausgeben. Das Werk ist für interessierte Laien und Fachleute gleichermaßen geschrieben und rückt den in der Pfalz kaum noch existierenden Schatz der frühen Fachwerkhäuser ins rechte Licht. Erstmals wurde die Entwicklung des pfälzischen Fachwerkbaus bis zu großen Pfalzzerstörung anhand von etwa 140 Einzeluntersuchungen fundiert dargelegt und anschaulich präsentiert.

Das Foto zeigt eine Holzfachwerkverbindung einer Außenwand aus Eichenholz an einem Fachwerkhaus in Jockgrim. Das bestehende schwarze Rähmholz wurde möglichst erhalten und durch altes Eichenholz mit einer Blattverbindung ertüchtigt. Das hellere Holz ist nahezu frisches Eichenholz das nun beim Austrocknen Risse bekommt und schwindet. Die Verbindungen wurden wie beim bauzeitlichem Vorbild zimmermannsmäßig ausgeführt. Die Zapfen wurden mit einem Holznagel gesichert. Das Altholz stammt aus Kandel, Wörth, Bretten und Kraichtal. Das Neuholz hat der Zimmermann aus einem Sägewerk aus Norddeutschland bekommen. Die Holznägel wurden vor Ort zugeschnitten bzw. geschnitzt.  (Text: Zehnthaus Jockgrim)

Termin: 15. November 2023, 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: Zehnthaus Jockgrim, Ludwigstr. 26-28
Veranstalter: Arbeitskreis Denkmalschutz, Kuratorium für Kunst und Denkmalpflege e.V., Zehnthaus Jockgrim

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Autor:

Andrea Abt aus Jockgrim

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