Römerschiff im Winterschlaf - Lusoria Rhenana schwebt an Land
Neupotz. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Am vergangenen Wochenende wurde die „Lusoria Rhenana“ bereits zum zehntem Mal aus dem Wasser gehoben, um über Winter für die nächste Saison flott gemacht zu werden. Das „Auskranen“ des fünf Tonnen schweren Römerschiffs „Lusoria Rhenana“ und der Umzug von einem Gewässer in Neupotz zum Trockendeck in der Germersheimer Südpfalz Kaserne, wurden am vergangenen Wochenende erfolgreich umgesetzt. „Es war das zehnte Mal, dass wir diesen Vorgang dank der Unterstützung vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer, so reibungslos hinbekommen haben. Inzwischen wirkt das spektakuläre Vorgehen sehr routiniert, was unter anderem der fachkundigen Anleitung des Geschäftsführers Dieter Heim zu verdanken ist. Die Idee ’Römerschiff’ hat sich von Anfang an bis heute als sehr erfolgreich erwiesen. Auf einem originalgetreu nachgebauten Römerschiff können Fahrgäste unsere römische Vergangenheit erfahren und viele Informationen erhalten, auch zum Thema Umweltschutz. Außerdem wurde das Römerschiff wissenschaftlich erprobt und ist mittlerweile als außerschulischer Lernort aber auch für standesamtliche Trauungen anerkannt. Für diesen Erfolg bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten“, erinnert Landrat Dr. Fritz Brechtel an den Beginn der Idee zur Rekonstruktion eines spätrömischen Flusskriegsschiffes, wie es sie zur Römerzeit auch auf dem Rhein immer wieder zu sehen gab.
Seit dem ersten Einkranen wurden mit der Lusoria etwa 2.700 Fahrten durchgeführt und insgesamt mehr als 60.000 Fahrgäste befördert. Das Schiff verfügt über insgesamt 24 Ruderplätze, hat eine Länge von 18 Meter und ist 2,80 Meter breit. Kiel, Spanten und Planken werden von mehr als 4.000 handgeschmiedeten Eisennägeln zusammengehalten. Dies alles gilt es in den kommenden Monaten zu überprüfen, nachdem das Schiff von einem Schwerlastkran aus dem Wasser gehoben und auf einen eigens für diesen Transport vorbereiteten Lkw geladen wurde. Jetzt beginnt für den „Verein zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte“, unter Vorsitz von Alexander Ott, die alljährliche Restaurierung des Schiffes. Besonders aufwändig: der komplette Lack muss runter, bevor die geschliffenen Flächen erneut dreimal überlackiert werden. Am Ende steht dann die Kontrolle durch einen Schiffsbaumeister an, der die fachgerechte Umsetzung der nötigen Sanierungen überprüft und das Schiff zum Einsatz freigibt.
Wer sich für den Verein interessiert oder Freude am Schiffsbau und oder der römischen Geschichte in unserer Region hat, darf sich jederzeit mit den Verantwortlichen des Vereins in Verbindung setzen. Weitere Informationen liefert die Internetseite www.lusoriarhenana.de.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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