Tag der offenen Gärten am 3. Juni
Warum Sie Ghislaine und Bobby in Rheinzabern kennenlernen müssen
Rheinzabern. Sie ist eine ganz Frühe, trotz ihres hohen Alters und verströmt einen bezaubernden Duft: Madame Alfred Carriere, „geboren“ 1879. Auch wenn Ihre Hauptblüte jetzt im Mai liegt so schmückt sie sich bis zum Frost mit immer neuen Blüten. Nach ihr kommen noch viele wohlklingende Namen zum Stelldichein der Rosen: Zum Beispiel Bobbie James und Ghislaine de Féligonde, sie sind nicht etwa zwei Gäste die kurzfristig ins südpfälzische Rheinzabern gereist sind und dort zu einem Konzert einladen, beide sind bereits seit etwa neun Jahren in der Rappengasse 11 in Rheinzabern heimisch. Sie sind nicht offiziell als Einwohner angemeldet obgleich beide tief mit ihrer neuen Heimat verwurzelt sind. Laden beide nicht zum Konzert ein, so haben sie aber dieser Tage trotzdem ihren großen jährlichen Auftritt. Das Stück, das beide jedes Jahr spielen heißt: „Rosenblüte“, der Autor und Regisseur des Stückes: Mutter Natur. Beide Hauptdarsteller entstammen einem edlen Geschlechte: dem der Ramblerrosen.
Betörender Rosenduft
Zuerst dürfen wir den Herrn vorstellen: Bobbie James will hoch hinaus. Bis zu 15 Meter hoch erklimmen seine Triebe Bäume, Pergolen und Mauern. Einmal im Jahr öffnet er seine weißen Blüten, Diese sind ungefüllt, hängen in Dolden Blüte an Blüte und verströmen einen betörenden Duft. Im Herbst, wenn alle Blütenpracht vergangen, zieren ihn kleine Hagebutten. Im Winter gibt er diese gerne den friedenden und hungrigen Amseln zur Nahrung, in Erinnerung an den vergangenen Sommer und in Vorfreude auf das Lied der schwarzen Freunde im kommenden Frühling.
Seinen Namen erhielt Bobbie im Jahr 1960. In diesem Jahr wurde er vom britischen Rosensammler Graham Thomas entdeckt als Laune der Natur im Rosengarten des ehrenwerten Robert James (1876 – 1960). Robert James schuf den wundervollen Rosengarten in St. Nicolas, Yorkshire.
Nun zur Dame: Ghislaine de Féligonde. Auch sie ist eine Meisterin ihres Faches. Sie hat allerdings etwas Höhenangst und beendet ihre Reise gen Himmel bei etwa fünf Metern Höhe. Vielleicht hat sie deshalb noch Kraft nach der Hauptblüte im Juni sich auch im September nochmals mit Blüten zu zieren. Diese öffnen sich in einem hellen Apricot und changieren im Verlauf der Blüte zu cremeweiß.
Ghislaine ist etwas betagter. Geboren wurde sie 1916. Ihr Taufpate war Jean Claude Nicolas Forestier (1861-1930), ein französischer Landschaftsarchitekt. Er war ein Freund der Familie Féligonde und gestaltete für diese ihren Garten am Château de Chantemesle in Logron, Eure-et-Loire.
In kleineren Nebenrollen treten bei der Rosenblüte auf: Mary Rose, Miranda, Cardinale de Richelieu, Rosa Mundi Gallica, Alba Rosa Maxima, Frederic Mistral, Sorbet, Augusta Luise, Gertrude Jekyll u.a.
Seit 19 Jahren schon bieten die „offenen Gärten Pfalz und Elsass“, interessierten Gartenliebhabern in jedem Jahr Gartenkultur zum Anfassen. Kleine bis große, von Gartenliebhabern gestaltete Gärten laden dazu ein, Inspiration zu finden, Informationen auszutauschen oder einfach nur die Schönheit und Vielfalt der Gärten zu bewundern und zu genießen.
Roland Häfele und Peter Hamburger
öffnen Garten in Rheinzabern
Das Spektrum reicht dabei von ländlichen Bauerngärten über historische Areale, Paradiesen in Höfen und modernen Gärten bis hin zu Nutzgärten in alter Pracht. Ein Potpourri der verschiedensten Gartenstile kann kostenlos erlebt und genossen werden.
Seit 2007 beteiligen sich Roland Häfele und Peter Hamburger mit ihrem Gartenparadies bei den „offenen Gärten Pfalz und Elsass. Anfang Juni ist die Rosenblüte in voller Pracht und es werden tausende Blüten die Luft in ein opulentes Konzert der Düfte tauchen.
„Etwas vom Duft der Rose bleibt an der Hand dessen, der Sie verschenkt“ und im Herzen dessen der sie bestaunen darf. Etwa 80 Rosen – von der einfachen Wildrose über Duftrosen bis hin zur imposanten Rambler Rose, sind zu bewundern. Umrahmt werden die Rosen von einer üppigen Vegetation deren Vielfalt unbeschreiblich groß ist. Ein Flohmarkt mit allerlei aus vergangener Zeit lädt zum Stöbern ein.
Info
Alle teilnehmenden Gärten sind auf der Internetseite http://www.offenegärten-pfalzundelsass.net/ zu finden.
Daten: Geöffnet am Sonntag, 3. Juni, 10 bis 18 Uhr;
76764 Rheinzabern, Rappengasse 9-13
Kontakt: Peter Hamburger, Tel: 07272 74263, e-mail: Peter.Hamburger@web.de
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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