Volkstrauertag
Wieder gemeinsamer Zug auf den Friedhof Rheinzabern
Rheinzabern. Der Volkstrauertag ist bald 100 Jahre alt. Eingeführt wurde er ursprünglich durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die vielen Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges. Rund 9,4 Millionen Menschen starben damals binnen vier Jahren auf den Schlachtfeldern, eine ganze Generation junger Männer wurde ausgelöscht. Die erste offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt.
Ursprünglich war der Tag ein Gedenktag. 1934 machten die Nazis den Volkstrauertag dann zum "Heldengedenktag", legten ihn auf den zweiten Fastensonntag und einen Staatsfeiertag, gestaltet von NSDAP und Wehrmacht. Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Volkstrauertag als Gedenktag für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft wieder ein.
Anlässlich des Volkstrauertages, am Sonntag, 13. November, hält die Gemeinde Rheinzabern wieder eine Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewalt ab. Traditionell sind dabei auch die Vereine der Kulturgemeinschaft mit Fahnenabordnungen vertreten, welche zu Beginn des Gottesdienstes (10:30 Uhr) im Chor der Pfarrkirche St. Michael Platz nehmen.
Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst (ca. 11:30 Uhr) führt ein Zug von der Kirche zur Kriegerkapelle auf den Friedhof. Dort sprechen Vertreter beider Glaubensgemeinschaften Gebete und erteilen den Segen. Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch hält die Gedenkansprache und legt zusammen mit dem VdK bei der Pietà in der Kriegergedächtniskapelle einen Kranz nieder. Dazu erklingt das Lied vom Guten Kameraden.
Musikalisch gestaltet wird die Feier durch den Musikverein Lyra und den Kirchenchor St. Michael. Bei schlechtem Wetter findet die Gedenkfeier im Anschluss an den Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael statt. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
"77 Jahre lebten wir in Mitteleuropa ohne Krieg und mit ungekannter Freiheit. Durch die aktuellen Ereignisse in der Ukraine ist es umso wichtiger, dass wir die Tradition des Volkstrauertags aufrechterhalten. Gerade in diesen Krisenzeiten und im Zusammenhang mit dem aktuellen Kriegsgeschehen ist es umso wichtiger, dass viele Menschen ein Zeichen für unsere demokratischen Werte und gegen Gewalt setzen", so Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch. ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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