Unbegründete Sorge
Coronavirus wird nicht über das Trinkwasser übertragen
Jockgrim. Das Coronavirus beschäftigt die Menschen. Vieles um die Infektion und Covid-19 ist noch gänzlich unbekannt, Wissenschaftler und Mediziner sind gerade erst dabei, die Auswirkungen von Corona gänzlich zu erforschen und seine Wirkung auf den menschlichen Organismus, so wie Verbreitungswege zu entschlüsseln. Das führt natürlich dazu, dass sich Menschen viele Fragen stellen und die Antworten oft aus dubiosen Quellen suchen: Etwa bei der Sorge, Corona könne über das Trinkwasser übertragen werden. "Wenn wir uns nun so oft die Hände waschen, ist dann nicht irgendwann das Trinkwasser mit Corona verseucht", so eine oft gestellte Frage. Eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung sei nach derzeitigem Kenntnisstand höchst unwahrscheinlich, so das Umweltbundesamt.
Und auch die Wasserversorger in der Region haben nun darauf hingewiesen, dass dies nicht möglich ist. In Deutschland werden für die Trinkwassergewinnung Grundwasser (etwa 70 Prozent),Oberflächenwasser (rund 20 Prozent) und sonstige Quellen (etwa zehn Prozent) genutzt.Trinkwasser gehört in Deutschland zu den am besten überwachten Lebensmitteln. Leitungswasser ist gegen alle Viren, einschließlich des neuartigen Coronavirus, geschützt und kann bedenkenlos getrunken werden. Die Trinkwasseraufbereiter sorgen in einem mehrstufigen Verfahren dafür, dass möglichst alle Krankheitserreger und Schadstoffe aus dem Wasser entfernt werden.
Trinkwasser frei von Coronaviren
Auch das Umweltbundesamt hat zu dieser Frage ausführlich Stellung genommen und darauf hingewiesen, dass das seit Jahrzehnten eingeführte Multi-Barrieren-System der Trinkwasserversorger eine sichere Grundlage zur Vermeidung von Krankheitsübertragungen darstellt. "Die Trinkwassergewinnung bietet zu jedem Zeitpunkt durch das Multibarrieren-Prinzip und durch die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik einen weitreichenden Schutz auch vor unbekannten Organismen und chemischen Stoffen. Insbesondere sind hier die Bodenpassage und die Partikelfiltration als wirksame Schritte hervorzuheben", heißt es der Stellungnahme.
Der Virenschutz beginne bereits mit der Auswahl von gut geschützten Trinkwasser-Ressourcen, so der Zweckverband für Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe in Jockgrim: "Das Grundwasser, das bei der Germersheimer Südgruppe aus rund 100 Metern Tiefe dem Boden entnommen wird, hat eine lange Bodenpassage durchlaufen. In diesen Tiefen ist es gut gegen alle mikrobiellen Verunreinigungen einschließlich Viren geschützt". Eine weitere Sicherheit biete das Filtern im Wasserwerk: Die regelmäßigen Laboruntersuchungen des Trinkwassers bestätigten, dass durch dieses System das Trinkwasser frei von Viren und krankmachenden Stoffen sei.
Prinzipiell gilt in Deutschland, dass das Trinkwasser unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt wird. So schützen die deutschen Trinkwasserversorger in Stadt und Land effizient die Bevölkerung
gegen alle Viren, einschließlich der neuartigen Coronaviren.
"Trinkwasser erfüllt die höchsten Hygiene-Standards und hilft durch seine Verwendung zum Händewaschen auch vor der Ausbreitung des Corona-Virus. Im Versorgungsgebiet der Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe steht hierfür auch ausreichend Wasser zur Verfügung", so der Zweckverband für Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe weiter.
Auch durch die Mitarbeiter in den Versorgungsbetrieben und Wasserwerken könne Corona nicht ins Trinkwasser geraten, führt das Umweltbundesamt aus: "Aufgrund des hohen Automatisierungsgrades in der Wasserversorgung sowie der Vorgaben, der allgemein anerkannten Regeln der Technik zu einem hygienischen Umgang mit demTrinkwasser ist in Deutschland auch bei Infektion des zuständigen Personals bei
sachgerechtem Umgang nach aktuellen Kenntnisstand nicht von einem Risiko für die
Weiterverteilung von Coronaviren mit dem Trinkwasser auszugehen.Um eine Übertragung von Mensch zu Mensch zu verhindern, erfordert die aktuelle Situation von den Mitarbeitern in Versorgungsunternehmen - so wie für andere
Unternehmen auch - vor allem einen verantwortungsvollen Umgang mit der individuellen
Hygiene."
Trinkwässer, dieunter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt werden, seien sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt, so das Bundesumweltamt abschließend.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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