Realschule plus in Queidersbach im Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ aufgenommen
Schülerinnen und Schüler setzen wichtiges Zeichen für Toleranz und Respekt
Von Frank Schäfer
Queidersbach. Ein wichtiges Zeichen für Toleranz, Respekt und Solidarität setzten die Schülerinnen und Schüler der Realschule plus in Queidersbach. Als 170. Schule in Rheinland-Pfalz wurde die Schule am 9. Juli im Rahmen einer Feierstunde in der Schulturnhalle in das Projekt “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Die Patenschaft übernimmt der 1. FC Kaiserslautern.
Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Julia Gregov erinnerte Schülersprecherin Aileen Fehrentz in ihrer Rede daran, wie es zu der Bewerbung kam: „Allzu oft passieren Dinge, die uns fassungslos machen. Daher wurde mit einem Zuspruch von mehr als 80 Prozent aller an der Schule tätigen Personen die Entscheidung getroffen, sich für die Aufnahme in das Projekt zu bewerben und damit ein Zeichen für gegenseitigen Respekt, Achtung und Toleranz im alltäglichen Umgang miteinander zu setzen“, so die Schülersprecherin.
Courage zeigen statt wegzusehen
„Rassismus ist hässlich und würdigt Menschen herab. Darum gilt es, ihn zu bekämpfen“, stellte Dr. Peter Degenhardt in seiner Rede unmissverständlich klar. „Die Realschule in Queidersbach hat sich dazu entschlossen, nicht wegzusehen, sondern Courage zu zeigen und gegen Rassismus vorzugehen. Ich danke Euch für Euer Engagement und wünsche Euch für die Zukunft alles Gute“, so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl.
Per Videobotschaft meldeten sich Mannschaft und Pressesprecher des 1. FC Kaiserslautern zu Wort, der sich zurzeit im Trainingslager in Südtirol befindet: “Sehr gerne haben wir die Patenschaft übernommen. Seit Jahrzehnten hat der FCK Spieler aus vielen verschiedenen Nationen. Es ist wichtig, sich gegen Rassismus zu engagieren. Macht weiter so“, ermunterte FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf die Kinder und Jugendlichen.
Gegen jede Form von Diskriminierung
Als ein „wichtiges Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung“ bezeichnete Annette Tinschert, Regionalkoordinatorin der Landeszentrale für politische Bildung, die Aufnahme. “Dies ist als Gesamtprojekt einer Schule zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler selbst waren aktiv und haben sich darum bemüht, dass ihre Schule in das Projekt aufgenommen wird. Das ist Engagement und politische Bildung wie wir sie uns nur wünschen können“, betonte Annette Tinschert bei der Übergabe der Aufnahmeurkunde an die stellvertretende Schulleiterin Julia Gregov.
Unter dem Motto „Wir sind bunt“ gestalteten Schülervertretung und Schülerschaft die Feierstunde in der Schulturnhalle mit vielen kreativen Ideen: Fabienne Lehmann, Alina Buck und Kiara Gehrmann zeigten dem Rassismus plakativ die Rote Karte. In einer „Regenbogenaktion“ wurde für Akzeptanz, Toleranz und Gleichberechtigung sexueller sowie geschlechtlicher Vielfalt geworben. Ein farbenprächtiger „Rosengarten“ symbolisierte die bunte Vielfalt der Menschen und in einer „Flaggenaktion“ wurde auf die zahlreichen Herkunftsländer der Schülerinnen und Schüler hingewiesen. Der Song „Imagine“ von John Lennon, den Schülerinnen und Schüler sangen, bildete den Abschluss der kleinen Feier.
„In jedem Schuljahr werden an der Realschule plus in Queidersbach sowohl im Fachunterricht als auch im Rahmen der Schulsozialarbeit Inhalte vermittelt, die sich auf die Bekämpfung von Rassismus beziehen. Dazu gehört unter anderem die Prävention gegen Extremismus sowie der Besuch einer KZ-Gedenkstätte“, berichtet Julia Gregov.
Europaweites Projekt gegen Rassismus
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist eine Initiative von Schülerinnen und Schülern, die sich aktiv langfristig gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus engagieren wollen und für eine tolerante, gewaltfreie und demokratische Gesellschaft einstehen. Um den Titel zu erhalten, müssen sich mindestens 70 Prozent der Schulgemeinschaft durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen des Projekts bekennen. Damit verpflichten sie sich zu einer aktiven Mitgestaltung des Schulklimas, das Ungleichwertigkeits-Ideologien ächtet, bei Diskriminierung einschreitet und solidarische Konfliktlösung sucht. Das europaweite Projekt wurde 1988 in Belgien ins Leben gerufen und läuft in Deutschland seit 1995. Mittlerweile sind bundesweit rund 3.500 Schulen mit mehr als zwei Millionen Jugendlichen dabei, in Rheinland-Pfalz sind es rund 110.000 Schülerinnen und Schüler sowie fast 8.800 Lehrkräfte an 170 Schulen.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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