Drei Brillenschafe halten die Wiese kurz
Wollige Gäste am Haus der Nachhaltigkeit
Johanniskreuz. Luna, Paula und Stella wohnen normalerweise in Waldfischbach-Burgalben. Am 30. April sind sie jedoch für einige Zeit umgezogen. Die Projektgruppe „Schöpfung bewahren“ widmet sich dem Erhalt extrem seltener Nutztierrassen wie dem Brillenschaf und der Tauernscheckenziege, die gezielt zur Landschaftspflege eingesetzt werden.
Rührige Mitglieder der franziskanischen Gemeinschaft (3. Orden des heiligen Franziskus) kümmern sich hingebungsvoll um die Tiere und erhalten so die genetische Vielfalt. Zudem verkaufen sie selbst produzierte Produkte aus der Brillenschafwolle, sowie Wolldünger.
Während unsere Nahrungsmittel heute von wenigen Hochleistungsarten produziert werden, stirbt gleichzeitig alle zwei Wochen eine alte Nutztierrasse aus. Dies bedeutet, dass nicht nur an Klima und Standort angepasste und genügsame Spezies verschwinden, sondern dass damit auch ein Stück genetischer Vielfalt verloren geht. Das Kärntner Brillenschaf ist eine seit dem 18. Jahrhundert bekannte Haustierrasse aus Österreich. Seinen Namen hat es von den schwarz gefärbten Ringen um die Augen und den schwarzen Ohrenspitzen.
Die robusten Rassen sorgen als tierische Landschaftspfleger dafür, dass die Kulturlandschaft offen gehalten wird. Sie tragen mit dazu bei, ökologisch wertvolle und ästhetisch attraktive Landschaftsbestandteile zu erhalten. Bei den Wanderungen der Tiere kommt als weiterer Effekt hinzu, dass Samen und Insekten verbreitet werden. Eine Förderung dieser immer weiter zurückgehenden Bewirtschaftungsformen tut allerdings Not. Das Biosphärenreservat hat deshalb die Projekte „Gelbes Band“ zur Erhaltung von Streuobstwiesen und „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ins Leben gerufen. Die Offenhaltung der wenigen waldfreien Flächen im Biosphärenreservat Pfälzerwald haben seit vielen Jahren Vorrang. Das Haus der Nachhaltigkeit unterstützt diese breit gefächerten Aktivitäten in seiner Rolle als anerkannter Bildungspartner im Biosphärenreservat.
Weitere Informationen zum Projekt „Schöpfung bewahren“ gibt es auf Facebook sowie unter folgender E-Mail-Adresse: landschaftspflege-brillenschafe@gmx.de. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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