Dansenberg stutzt den Eagles die Flügel
Abwehrbollwerk und Kevin Klier herausragend
Mit über 40% gehaltener Bälle avancierte Torhüter Kevin Klier zum Matchwinner beim verdienten 24:21-Heimsieg des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg gegen Spitzenreiter HSG Krefeld-Niederrhein. Bis zur 50. Minute ließ der TuS gerade einmal 12 Gegentore zu. Das zeigt wie überragend Abwehr und Torhüter zusammengearbeitet haben. Näher als bis auf drei Tore kamen die „Eagles“, die mit 5:1 Punkte in die Aufstiegsrunde zur 2. Handballbundesliga gestartet waren, auch in der Schlussphase, als sie alles riskierten, nicht mehr heran.
Nach dem 0:1 (2.) durch Krefelds Maik Schneider, legte der TuS los wie die Feuerwehr. Jan Claussen, Fabian Serwinski und zwei Mal der besonders in der 1. Halbzeit sehr agile Sebastian Bösing stellten binnen 150 Sekunden auf 4:1 (5.). Schon früh zeigte sich, dass das Team von TuS-Trainer Steffen Ecker Wiedergutmachung für die Schlappe in Pfullingen betreiben wollte. Jeder war bis unter die Haarspitzen motiviert und auch auf der Ersatzbank ging es hoch emotional zu. Jeder Treffer, jede gelungene Abwehraktion und jede Parade des prächtig aufgelegten Kevin Klier wurde frenetisch bejubelt. Die Gäste waren sichtlich beeindruckt und fanden kaum Mittel, den Rückstand zu verkürzen. Nach 18 Minuten zog HSG-Coach Maik Pallach folgerichtig die grüne Karte, um seine Jungs neu auszurichten, doch die Maßnahme verpuffte nahezu erfolglos. Die „Eagles“ erspielten sich zwar immer wieder über die Außenpositionen zum Teil gute Wurfmöglichkeiten, doch Torerfolge blieben Mangelware. Beim 8:4 (20.) durch den groß aufspielenden Jan Claussen betrug der Dansenberger Vorsprung erstmals vier Tore. Einziges Manko im ersten Durchgang war die recht hohe Zahl technischer Fehler, doch die Gäste schafften es nicht, daraus Profit zu schlagen. Die TuS- Abwehr rührte weiterhin Beton an und auch die zweite Garde führte sich prächtig ein. Luis Foege versenkte eine knallharte Rückraumfackel im linken oberen Tordreieck, Marco Holstein erhöhte aus der zweiten Welle heraus mit gutem Auge zum 11:6 (27.) und bediente einen Angriff später Nils Röller mundgerecht, der mit einem gefühlvollen „Kopfleger“ zum 12:7-Pausenstand vollendete. Einziger Wermutstropfen in dieser Phase: eine unnötige Zweiminutenstrafe wegen eines Wechselfehlers, doch auch im 4-gegen-6 hielt sich der TuS dank seines überragenden Torhüters schadlos. Kevin Klier parierte im ersten Durchgang mehr als die Hälfte aller Bälle. Ganz große Klasse!
Die zweite Spielhälfte begann mit einer sehenswerten Dansenberger Ballstafette und daraus resultierend einem erfolgreichen Abschluss durch Jan Claussen und das trotz Unterzahl (13:7, 31.). Im weiteren Verlauf kam der Spitzenreiter aber besser ins Spiel und stellte den TuS durch eine offensive 4:2-Abwehr vor große Probleme. Innerhalb von drei Minuten verkürzten Maik Schneider und zwei Mal Paul Skorupa zum 13:10 (34.). Jetzt wurde es auch auf Krefelder Seite emotionaler und das Team zeigte eine andere Körpersprache, doch das Zwischenhoch hielt nicht lange an. Mit einem 5:1-Lauf zum 19:12 (48.) meldeten sich die Schwarz-Weißen eindrucksvoll zurück. Der TuS spielte jetzt clever, wählte seine Wurfversuche sorgfältig aus und hielt die Gäste auf Distanz. Obwohl der Abstand zwei Minuten vor Spielende beim 23:20 per Siebenmeter durch KC Brüren, dahin zu schmelzen schien, blieb der Sieg am Ende ungefährdet. Felix Dettinger erzielte den letzten Treffer für seine Farben (24:20, 59.), während Brüren per Siebenmeter den Dansenberger Matchwinner Kevin Klier ein letztes Mal zum 24:21-Endstand überwinden konnte.
Die Stimmen zum Spiel:
Maik Pallach (HSG Krefeld-Niederrhein): „Dansenberg hatte heute zwischen den Pfosten mit Kevin Klier den entscheidenden Mann, der uns vor allem in der ersten Halbzeit den Zahn zieht. Wir lassen viele 100%ige liegen, das summiert sich und dann liegen wir relativ zeitnah mit vier, fünf Toren hinten. In der 2. Hälfte haben wir Dansenberg vor große Probleme mit unserer 4:2-Abwehr gestellt, aber wir haben nicht so richtig dran geglaubt heute. Deshalb ist Dansenberg heute auch der verdiente Sieger.“
Steffen Ecker (TuS 04 KL-Dansenberg): „Ich bin heute sehr stolz auf die Mannschaft, weil es nach dem Pfullingen-Spiel sehr viel Kritik gab, die teilweise auch berechtigt war. Schon in der Vorbereitung auf das Spiel hat man gemerkt, dass die richtige Stimmung da war, und heute waren wir emotional voll da. Ganz klar hat die Abwehr und ein sehr, sehr guter Kevin Klier dahinter das Spiel gewonnen. Es hat mich ganz besonders für Kevin gefreut, dass er so zurückgekommen ist, denn in Pfullingen das war nicht seine gewohnte Leistung. Aber es haben alle in der Abwehr einen guten Job gemacht und wir haben taktisch gut verteidigt so wie wir es wollten, aber auch in den Zweikämpfen waren wir präsent. Im Angriff waren es zu viele technische Fehler, was Krefeld normalerweise gnadenlos bestraft. Da müssen wir wieder die Balance finden, dann werden wir auch in Oppenweiler siegfähig sein.“
Kevin Klier (TuS 04 KL-Dansenberg): „Wir haben uns unter der Woche schon viel vorgenommen, uns gut vorbereitet und es war wichtig, dass wir gut in das Spiel hineingefunden haben. Wir haben von Anfang an positive Akzente gesetzt und das hat sich über das gesamte Spiel fortgesetzt. Da haben wir uns die Sicherheit geholt.“
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier, Henning Huber und Nico Klein (im Tor), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou, Raphaël Guden (1), Felix Dettinger (2), Marco Holstein (1), Jan Claussen (6), Niklas Schwenzer (2), Luis Foege (1), Sebastian Bösing (4), Robin Egelhof (1), Nils Röller (1), Fabian Serwinski (3/2), Julius Rose (2). – Trainer: Steffen Ecker.
HSG Krefeld-Niederrhein
Oliver Krechel und Jascha Schmidt (im Tor), Oliver Milde, Marijan Basic (1), Maik Schneider (4), Steffen Hahn (1), Paul Skorupa (3), Mike Schulz (3), Carlos Marquis (1), Nick Braun (1), Moritz Kristoffer Barwitzki, Kevin-Christopher Brüren (3/3), Lars Jagieniak (3), Domagoj Srsen, Sven Eberlein (1), Matija Mircic. – Trainer: Maik Pallach.
Schiedsrichter: Tobias Biehler / Fabian Dietz (HC Hedos Elgersweier)
Zuschauer: ohne
Siebenmeter: 2/2 : 3/4
Zeitstrafen: 3 : 3
Der Spielfilm: 0:1, 4:1, 8:4, 12:7 (Halbzeit), 13:10, 19:12, 23:18, 24:21 (Ende)
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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