Drama gegen Jung-Gallier
Dansenberg verliert in letzter Sekunde
Durch ein Siebenmetertor nach Ende der Spielzeit entführten die Jung-Gallier aus Balingen-Weilstetten beide Punkte beim TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg. Niklas Diebel verwandelte eiskalt zum 29:28 und ließ die Hoffnung auf einen Punktgewinn im TuS-Lager wie eine Seifenblase platzen.
In den 60 Minuten zuvor lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, nicht immer hochklassig, aber immer spannend. Die ersten Minuten gehörten Robin Egelhof. Er erzielte innerhalb von nicht einmal drei Minuten die ersten drei Treffer für die Schwarz-Weißen (3:2, 4.) und war der auffälligste Akteur in den ersten 30 Minuten auf Dansenberger Seite. Weniger Wurfglück hatte Loic Laurent, der einige Chancen ausließ, aber als Passgeber glänzte, so als nach feinem Zuspiel des Regisseurs Sebastian Bösing zum 5:5 (11.) ausglich. Mit zunehmender Spielzeit gewannen die Gäste ein leichtes Übergewicht. Beim 10:12 (22.) durch Niklas Diebel drohte das Spiel zu kippen. Eine doppelte Zeitstrafe gegen Balingens Lars Röller, der zuerst Nikola Jankovic mit einer Ringereinlage unsanft von den Beinen holte und anschließend noch wütend gegen seinen Stuhl trat, bescherte dem TuS eine vierminütige Überzahl, die aber lediglich zu einem Treffer genutzt wurde. Eine verpasste Chance, wieder aufzuschließen. So ging es mit einem 12:13-Rückstand in die Pause.
Im zweiten Durchgang kassierte der TuS nach dem 14:14 (33.) durch Alexander Schulze innerhalb von 60 Sekunden drei Gegentore (14:17, 35.). Die Schwarz-Weißen machten es jetzt dem Team von HBW-Trainer André Doster durch technische Fehler und schlechtes Rückzugverhalten viel zu einfach. Mit der Chance sich jetzt abzusetzen wurde nun auch das Spiel der Gäste fehlerhafter. Mit einem 6:1-Lauf legte der TuS, dank dem zweiten gehaltenen Siebenmeter von Henning Huber und dem Treffer zum 20:18 (42.) durch Loic Laurent, wieder vor. Der Franzose hatte nun seine zwischenzeitliche Wurfflaute besiegt und trieb seine Farben vehement an. Der Vorsprung hielt aber nur bis zum 23:22 (47.) durch Luca Munzinger, der kurz darauf eine Zeitstrafe kassierte. Die Gäste nutzten die Überzahl zur erneuten Führung, die Sebastian Bösing mit seinem vierten Treffer postwendend egalisierte. Jetzt legte der TuS vor und die Jung-Gallier zogen nach (27:26, 55.). Das Spiel war an Spannung kaum zu überbieten. Zwei erfolglose TuS-Angriffe beantwortete das Team von der Schwäbischen Alb mit zwei Treffern zum 27:28 (59.), ehe Alexander Schulze 20 Sekunden vor Ende der Spielzeit von der Linksaußenposition einnetzte: 28:28. Dann die letzte Auszeit der HBW 2 und der finale Angriff über Niklas Diebel, der für Diskussionsstoff sorgen sollte. Mit langem Anlauf geht der Rückraum-Shooter an der 9-Meter-Linie in den Zweikampf mit Luca Munzinger, zieht ohne zu prellen an ihm vorbei und wird dann von Christopher Seitz gestoppt. Ein Pfiff und zum Entsetzten aller entscheiden die Schiedsrichter auf Siebenmeter. Eine mehr als fragwürdige Entscheidung. Der Ausgang ist bekannt. Statt einen verdienten Punkt mitzunehmen, ging der TuS leer aus. Schade!
Die Trainer-Stimmen zum Spiel:
André Doster (HBW2): „Ich bin sehr froh über den Sieg und die zwei Punkte. Es war ein offener Schlagabtausch, den beide Mannschaften hätten für sich entscheiden können. Heute waren wir die Glücklicheren. Mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden, allerdings haben wir es wieder versäumt, das Ergebnis noch mehr zu unseren Gunsten zu drehen. Da müssen noch dran arbeiten.“
Steffen Ecker (Dansenberg): „Wir sind enttäuscht, allerdings muss man auch sagen, dass wir an den ersten beiden Spieltagen das Glück auf unserer Seite hatten, heute war es umgekehrt. Wir hatten sehr viele Fehlwürfe, auch am Tor vorbei, da hat die Präzision gefehlt. Es war von Anfang an ein enges Spiel, wir haben es geschafft, Balingen nicht davon ziehen zu lassen. Eine Schwächeperiode wie in den vergangenen Spielen hatten wir dieses mal nicht, aber es ist dennoch sehr, sehr schade.“
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Henning Huber (im Tor), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou, Christopher Seitz (3), Bastian Wilbrandt, Alexander Schulze (4), Luca Munzinger (1), Jan Claussen (3), Sebastian Bösing (4), Robin Egelhof (6), Loic Laurent (5/2), Fabian Serwinski (2), Alexey Wetz, Nikola Jankovic. – Trainer: Steffen Ecker.
HBW Balingen-Weilstetten 2
Juliam Malek und Mario Ruminsky (im Tor), Julian Thomann (6/2), Valentin Mosdzien, Dennis Fuoß (4), Jan Bitzer (2), Lars Friedrich (3), Tobias Heinzelmann (2), Niklas Diebel (9/3), Moritz Schmidberger, Moritz Strosack (3), Lars Röller. – Trainer: André Doster.
Schiedsrichter: Christian Staszak / Stefan Walter (Schmelz)
Zuschauer: 400
Siebenmeter: 2/4 : 5/7
Zeitstrafen: 3 : 6
Der Spielfilm: 3:2, 7:7, 10:12, 12:13 (Halbzeit), 14:17, 20:18, 23:24, 27:26, 28:29 (Ende)
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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