Bittere Heimniederlage beendet Siegesserie
Die „Roten Teufel“ entführen beide Punkte aus Dansenberg
Die SG Leutershausen hat das geschafft, was die bisherigen fünf Gegner des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg nicht geschafft haben. Sie besiegten das Team von TuS-Trainer Kai Christmann mit der allerletzten Möglichkeit hauchdünn mit 26:25 (14:13). Und dazu noch in der Festung Layenberger Sporthalle. Als Gianluca Pauli auch seinen sechsten und letzten Siebenmeter acht Sekunden vor der Schlusssirene gnadenlos in die Maschen des von Neuzugang Matic Gercar gehüteten TuS-Tores setzte, kannte der Jubel bei den „Roten Teufeln“ keine Grenzen. Ein Remis wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen, aber am Ende spielten beide Teams voll auf Sieg und das glücklichere von beiden wurde mit zwei Punkten belohnt.
Der TuS kam ungewohnt schwer ins Spiel, biss sich an der aggressiven Deckung der Gäste die Zähne aus und produzierte Fehlschüsse und technische Fehler am Fließband. 18 Ballverluste über 60 Minuten seien auch eher ungewöhnlich, meinte ein enttäuschter Kai Christmann nach dem Spiel. Dieser Fakt habe seiner Mannschaft das „Genick gebrochen“. Dass auch die ein oder andere fragwürdige Entscheidung der beiden erfahrenen Schiedsrichterinnen dazu kam, wollte Christmann nicht als Entschuldigung gelten lassen. So stand es nach knapp elf Minuten 4:9 für die Gäste, deren von Trainerfuchs Marc Nagel ausgetüftelter Matchplan schon fast zu gut aufzugehen schien. Das früh genommene Dansenberger Team-Timeout (8. Minute) trug zunächst keine Früchte, doch nach und nach kam der TuS-Express besser ins Rollen. Angetrieben vom in dieser Phase stark aufspielenden Linkshänder Nuno Rebelo und einer nun entschlossener agierenden Defensive legte der TuS bis zur 23. Minute einen 8:2-Lauf zum 12:11 hin und ging durch Jan Claussens zweiten Treffer erstmals in Führung. Bis zur Pause wechselte die Führung nochmals auf Gästeseite, aber die Partie war nun offen. Halbzeitstand: 13:14!
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Match zerfahren. Beide Mannschaften gingen weiterhin hohes Tempo in Abwehr und Angriff, ohne davon profitieren zu können. Zu viele Stockfehler verhinderten ein ansehnliches Handballspiel, Kampf war Trumpf und davon gab es bis zum Schlusspfiff genügend. Nach dem 14:16 stand es insgesamt noch zehn Mal Unentschieden und so musste der letzte Angriff entscheiden, ob der TuS weiterhin ungeschlagen bleiben sollte und zumindest einen Zähler auf der Habenseite verbuchen durfte oder ob es die erste Niederlage für die Schwarz-Weißen geben sollte. Nach dem Ausgleichstreffer in Unterzahl zum 25:25 durch Dansenbergs Julius Rose blieben der SGL noch 50 Sekunden, um den finalen Treffer zu setzen. Und leider standen in den letzten Sekunden abermals die beiden Schiedsrichterinnen im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst pfiffen sie, ohne sich einig zu sein, einen „Steal“ von Nils Röller zurück und entschieden auf Freiwurf für Leutershausen, um dann elf Sekunden vor Spielende eine vermeintliche Kreisabwehr von Linksaußen Felix Dettinger beim Wurfversuch von Niklas Ruß mit Siebenmeter zu bestrafen. Gianluca Pauli ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte nervenstark zum glücklichen 25:26 für die „Roten Teufel“. Die letzten Sekunden verpufften, ohne dass der TuS nochmals zum Abschluss kommen sollte.
Unter dem Strich war es zu wenig was Claussen, Bösing und Co. gegen einen allerdings stark aufspielenden Gegner zeigten. Der TuS muss sich den Vorwurf gefallen lassen, viel zu viele leichte Fehler produziert und sich dadurch seiner spielerischen Linie beraubt zu haben. Ein bisschen weniger Ungeduld, dafür etwas mehr Struktur und weniger Ballverluste, insbesondere im Umschaltspiel, und schon sieht die Dansenberger Handballwelt wieder besser aus. Dass die Mannschaft es kann, hat sie im bisherigen Saisonverlauf mit Nachdruck bewiesen und darf es am kommenden Samstag im nächsten Spitzenspiel bei den Junglöwen in Östringen gerne wieder zeigen. Das ist das gemeinsame Ziel!
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TuS 04 KL-Dansenberg
Henning Huber und Matic Gercar (im Tor), Steffen Kiefer (1), Raphaël Guden (3/3), Felix Dettinger, Frederik Bohm, Nuno Rebelo (4), Jan Claussen (6), Niklas Schwenzer, Sebastian Bösing (4), Torben Waldgenbach, Robin Egelhof, Nils Röller (1), Fabian Serwinski (1), Julius Rose (5). – Trainer: Kai Christmann.
SG Leutershausen
Alexander Hübe und Jörn Thore Döding (im Tor), Sven Schreiber (6), Arne Ruf, Teo Beganovic, Bauer Lukas (2), Maximilian Rolka, Yannick Stippel, Niklas Ruß (5), Lars Röller (1), Max Schmitt (1), Kevin Bitz (4), Ulrich Philipp (1), Alexander Leibnitz, Gianluca Pauli (6/6). – Trainer: Marc Nagel.
Schiedsrichter: Daniela Kuschel/Sandra Senk (Ludwigshafen)
Zuschauer: 320
Siebenmeter: 3/3 : 6/6
Zeitstrafen: 7 : 6
Der Spielfilm: 1:5, 4:9, 12:11, 13:14 (Halbzeit), 14:16, 19:18, 22:21, 25:25, 25:26 (Ende)
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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