TuS Dansenberg zum Spitzenspiel nach Konstanz
Kreisläufer Sebastian Bösing trifft auf sein altes Team
Von der Papierform her ist es tatsächlich ein Spitzenspiel. Zweiter gegen Dritter, beide Mannschaften trennen nur einen Punkt. Doch schaut man etwas genauer hin wird klar, dass hier eine Spitzenmannschaft mit einem auch in der Breite extrem gut besetzten Kader auf den letztjährigen Aufsteiger, der nur ganz knapp den Klassenerhalt geschafft hat, trifft. Zwar hat sich der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg bereits im Winter adäquat verstärkt und auch für die aktuelle Saison seine Wunschspieler verpflichten können, doch bei einem Durchschnittsalter von knapp 24 Jahren von einer abgezockten Truppe zu sprechen wie es der Konstanzer Neuzugang Tim Keupp im Interview getan hat ist dann doch etwas weit hergeholt. Für TuS-Trainer Marco Sliwa ist die HSG Konstanz in dieser Liga der Verein mit den besten Voraussetzungen, um den Aufstieg zu meistern. Sie haben ein perfektes Umfeld, tolle Fans und eine gute Mischung im Team, darunter etliche Spieler mit Bundesligaerfahrung, die mit entsprechenden Drucksituationen umgehen können. Sie verfügen über eine extrem bewegliche Abwehr mit einem starken Torhüterduo dahinter. „Wir müssen alles daran setzen das schnelle Umschaltspiel in den Griff zu bekommen“, weiß er um die schwere der Aufgabe und ergänzt: „Insbesondere gilt es, die Achse Kaletsch/Wiederstein in den Griff zu bekommen. Beide Spieler können den Unterschied ausmachen“.
Der TuS fährt motiviert, aber auch entspannt an den Bodensee, denn der Druck lastet eindeutig auf der HSG, die das Spiel gewinnen muss, um im Aufstiegsrennen am Ball zu bleiben. „Ich glaube wir können uns einfach auf ein tolles Spiel unter erstklassigen Rahmenbedingungen freuen. Das gebe ich auch meinen Spielern so mit“, reagiert TuS-Coach Sliwa recht gelassen auf die Vorschusslorbeeren für seine Mannschaft aus Richtung Konstanz. „Wir sind für den Moment sehr zufrieden mit unserer Ausgangslage, werden jedoch definitiv nicht „abheben“ angesichts des guten Saisonstarts. Wir wollen uns in der Liga etablieren und uns wenn möglich in dieser Saison im oberen Drittel festsetzen. Und man darf eines nicht vergessen: Wir haben sieben Eigengewächse im Kader, davon spielen viele erst ihre zweite Drittligasaison, da sind Leistungsschwankungen vorprogrammiert“, weiß Sliwa das Leistungsvermögen seiner Mannschaft sehr realistisch einzuschätzen.
Dennoch ist es für einen Dansenberger ein ganz besonderes Spiel. Kreisläufer Sebastian Bösing, der sich prächtig in der Westpfalz eingelebt hat und schon schnell zum Publikumsliebling wurde, spielte vor seinem Wechsel zum TuS zwei Jahre für die Gelb-Blauen. „Es war eine tolle Zeit in Konstanz, in der ich viel dazugelernt habe, auch wenn ich zum Ende hin lange verletzt war“, denkt er mit einem guten Gefühl zurück. „Ganz besonders freue ich mich auf das Wiedersehen mit Paul Kaletsch und Fabian Schlaich. Beide sind zu echten Freunden geworden und wir haben auch außerhalb des Spielfeldes viel Zeit miteinander verbracht. Sei es die gemeinsame Leidenschaft für den Dartsport oder einfach mal am Seeufer die schöne Aussicht bei einem Kaffee zu genießen. Alles schöne Erinnerungen“. Doch jetzt zählt nur der TuS, da wird die Freundschaft 60 Minuten ruhen müssen. „Wir haben eine tolle Truppe, in der ich mich vom ersten Moment an total wohlgefühlt habe und wir können einen richtig guten Handball spielen“, wird der 24-jährige schon fast euphorisch, wenn er von seinem neuen Team schwärmt. „Klar ist die HSG der Top-Favorit, nicht nur in diesem Spiel, sondern auch auf die Meisterschaft, aber wir wollen es ihnen so schwer wie möglich machen, gibt er sich kämpferisch.
Das Spiel in der Schänzle-Sporthalle vor einer vermutlich wieder großen Zuschauerkulisse wird am Samstagabend um 20.00 Uhr angepfiffen. Der Mannschaftsbus fährt um 9.00 Uhr vom Dorfplatz Dansenberg ab. Wie immer besteht für Fans die Möglichkeit mitzufahren. Der Fahrpreis beträgt 10,- Euro.
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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