Pfullingen muss sich Dansenberger Heimstärke beugen
Teufelskerl Markus Seitz hält den Sieg fest
Nach dem Schlusspfiff stürmten alle Dansenberger Spieler auf den Mann im orangefarbenen Dress mit der Nr. 1 zu. Markus Seitz war beim 30:27 über den VfL Pfullingen der Matchwinner für den TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg. 23 Paraden, darunter eine Vielzahl freier Würfe und eine Quote gehaltener Bälle von 46% machten den Unterschied in einem hektischen, von vielen technischen Unzulänglichkeiten geprägten Kampfspiel.
Der TuS startet vor 400 Zuschauern in der Layenberger Sporthalle konzentriert in die Partie. Für Kevin Klier, der unter der Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte steht Markus Seitz zwischen den Pfosten und es sollte sein Abend werden. Zwei schön heraus gespielte Tore durch Loic Laurent und Alexander Schulze bringen die 2:0-Führung (3. Minute). Doch schnell wird klar, dass es an diesem Abend ein heißer Tanz werden sollte. Pfullingen drückt von Anfang an auf‘s Tempo und übernimmt bis zum 7:9 (20.) das Kommando. Dem hohen Tempo zollen beide Mannschaften in Form unzähliger technischer Fehler Tribut. Doch der TuS findet zum Ende der Halbzeit zu seinem Spiel zurück, reduziert die Ballverluste und weiß mit Markus Seitz im Tor einen Rückhalt in seinen Reihen, der serienweise auch die allerschwierigsten Bälle entschärft. Drei Tore von Jan Claussen, der sich schon seit Wochen in bestechender Form befindet sowie Treffer von Theo Megalooikonomou und Fabian Serwinski, der nach seinem Fingerbruch wieder ins Team zurückgekehrt ist, bringen den TuS mit 12:9 (26.) in Front. Bis zur Halbzeit legt der TuS nochmals nach und geht mit einer verdienten 14:10-Pausenführung in die Kabine.
Wieder zurück auf dem Spielfeld machen Claussen & Co. dort weiter wo sie vor dem Seitenwechsel aufgehört haben. Sebastian Bösing und Alex Schulze erhöhen auf 16:10 (33.), doch nur wenig später quittiert Abwehrchef Christopher Seitz seine dritte Zeitstrafe (34.) und muss den Rest des Spiels von der Tribüne aus verfolgen. Zunächst hat dies keine Auswirkungen. Der Vorsprung bleibt bis zum 19:13 (37.) konstant. Die nächste Unterzahlphase übersteht der TuS dann nicht ganz schadlos. 19:16 nach 39 Spielminuten und die Partie wird von Minute zu Minute hektischer. Auch den Schiedsrichtern fällt es nun immer schwerer in der aufgeheizten Atmosphäre den Überblick zu behalten. In der 45. Minute hat Pfullingens David Wittlinger enormes Glück als er Marc-Robin Eisel mit dem Unterarm im Gesicht trifft. Sicherlich unbeabsichtigt, aber allemal rotwürdig. Er kommt mit einer Zweiminutenstrafe davon. Der VfL fightet und will unbedingt den Anschluss herstellen, doch das Dansenberger Ur-Gestein Markus Seitz zwischen den Pfosten hat etwas dagegen und bringt die Gästeoffensive schier zur Verzweiflung. Zwischen der 45. und 55. Minute gewinnt der TuS die Spielkontrolle zurück und hält die Gäste auf Abstand (27:22, 55.). Dann eine weitere Zeitstrafe gegen den TuS inkl. Strafwurf, den aber Hexer Seitz vereitelt. Im darauf folgenden Angriff entscheiden die Unparteiischen zur Verwunderung aller auf Stürmerfoul gegen Loic Laurent und schicken ihn zusätzlich für zwei Minuten auf die Bank. Dort kann sich der Franzose kaum beruhigen und wettert weiter gegen diese Entscheidung. Zu heftig für den Geschmack der Schiris. Als Konsequenz gibt es die Rote Karte als Nachschlag. Fahrlässig und unnötig aus TuS-Sicht. Da muss sich ein so erfahrener Mann besser im Griff haben. Jetzt wird es richtig eng, denn die Gäste wittern nun Morgenluft und mobilisieren die letzten Kräfte. Mit nur drei Mann auf dem Feld kassieren die Schwarz-weißen zwei schnelle Gegentreffer (27:24, 57.), doch Theo Megalooikonomou nutzt in doppelter Unterzahl einen Ballverlust der Gäste gedankenschnell zum 28:24 (58.) aus. Das Spiel steht nun auf der Kippe. Zwei schnelle Pfullinger Torerfolge bringen den VfL auf 28:26 (60.) heran, doch jetzt läuft ihnen die Zeit davon. Nach dem letzten Treffer durch Marc-Robin Eisel zum 30:27 brechen alle Dämme. Matchwinner Seitz ist in der schwarz-weißen Spielertraube kaum noch zu sehen. Happy-End auf dem Dansenberger Parkett.
Für Marco Sliwa, der im Trainerinterview die Moral seiner Mannschaft lobte, ist diese Leistung seines Keepers gar keine so große Überraschung: „Ich weiß, dass Markus ein überragender Torwart ist und habe ihm immer gesagt, dass er seine Chance bekommen wird“. Jetzt war es so weit und er hat sie auf beeindruckende Art und Weise genutzt. VfL-Trainer Frederick Griesbach haderte mit seinem Team und der Chancenverwertung: „Da müssen wir cleverer sein. Auf der anderen Seite haben wir aber auch nicht so viel falsch gemacht“. Gewurmt haben ihn genau wie sein Pendant Sliwa die vielen technischen Fehler. Da sind sich beide einig, dass hier der Hebel angesetzt werden muss. Für den TuS steht nun am kommenden Wochenende das Spitzenspiel bei Top-Favorit HSG Konstanz auf dem Programm. Das absolute Highlight der Saison.
TuS 04 KL-Dansenberg
Markus Seitz und Kevin Klier (im Tor), Steffen Kiefer (1), Theodoros Megalooikonomou (2), Christopher Seitz (1), Marc-Robin Eisel (5), Alexander Schulze (3), Luca Munzinger (3), Jan Claussen (6), Sebastian Bösing (4), Loic Laurent (3), Fabian Serwinski (2), Robin von Lauppert. – Trainer: Marco Sliwa.
VfL Pfullingen
Magnus Becker, Daniel Schlipphak (im Tor), (2), Alexander Schmid (1), Marc Breckel (5), Felix Stahl (1), Niklas Roth, Micha Thiemann (8/6), Paul Prinz, Florian Möck (4), Julius Haug, Axel Goller (6), Maximilian Hertwig, Lukas List. – Trainer:.
Schiedsrichter: Sven Beck/Sven Braun (TV Sandweier)
Zuschauer: 400
Siebenmeter: -/- : 6/7
Zeitstrafen: 8 : 3
Rote Karte: C. Seitz (34., 3. Zeitstrafe), Laurent (56.)
Der Spielfilm: 2:0, 3:4, 7:9, 14:10 (Halbzeit), 16:10, 19:16, 23:18, 28:26, 30:27 (Ende)
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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