Pfalztheater stellt Spielplan für 2022/23 vor
Aufbruch und Umbruch

Das Pfalztheater Kaiserslautern | Foto: Petra Rödler
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Auf einer digitalen Pressekonferenz stellte das Pfalztheater seinen Spielplan für die Interimsspielzeit 2022/23 vor. Mit dabei das Interimsdirektorium, das die Geschicke des Theaters ein Jahr lang verantwortlich leiten wird. Dazu gehören Generalmusikdirektor Daniele Squeo und der Sänger Daniel Böhm (künstlerische Direktoren), Simone Grub und Tanja Hermann (Betriebsdirektorinnen) sowie Stefanie Niedermeier (kaufmännische Direktorin). Der Spielplan steht unter dem Motto „Auf.Um.Bruch“.

Außergewöhnlich früh stelle man den neuen Spielplan vor, begründete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder den Zeitpunkt Ende Februar 2022, aber die große Aufgabe sei es, das Publikum mit Attraktivität und Vielseitigkeit wiederzugewinnen. Daniele Squeo ergänzte: „Wir können, was wir können: einen attraktiven Spielplan vorlegen und mit einer guten Marketingstrategie die Leute neugierig machen. Dabei vergessen wir nicht, was für uns im Theater so wichtig ist: Diskussion, nachdenklich machen und manchmal auch provokativ sein.“ Unter diesen Thema verstehe er auch das Spielzeitmotto.

Der Umbruch
Der Umbruch bezieht sich eher nicht auf den Spielplan. Dieser setzt auf Bewährtes und Bekanntes, hier und da auch Akzente. Wenn man jedoch als oberstes Ziel hat, das Publikum nach dieser langen Durststrecke wieder zurückzugewinnen, dann wären zu viele Experimente auch zu gewagt. Deutlich zeigt sich der Umbruch in der Sparte Tanz. Das Ensemble bekommt mehr Tänzerinnen und Tänzer, und statt bisher zwei werden künftig fünf Tanzstücke zu sehen sein. Für das Ensemble verantwortlich sind künftig zwei Frauen: Elena Iglesias Galan und Luisa Sancho Escanero. Die Leiterinnen setzen auf Internationalität, Themen wie Frauenrechte und Diversität sowie Kooperationen. Als Dankeschön und Würdigung wird es im am 25. September 2022 eine Tanzgala zum Abschied für James Sutherland geben. Einen weiteren Umbruch gibt es beim Orchester des Pfalztheaters. Dieses nennt sich künftig „Pfalzphilharmonie“. Der neue Name spiegele laut Daniele Squeo das Selbstbewusstsein und die Qualität des Klangkörpers. Ebenso verändert wird das Logo des Pfalztheaters. War der Name bisher einzeilig, ist er künftig zweizeilig. Neu strukturiert werden auch die Abos. Künftig gibt es neben den bestehenden Abos auch Abos für alle Sparten, darunter auch für den Tanz. Es soll ein Mädelsabend-Abo, eines im kulinarischen Bereich und eins für die Freunde des Pfalztheaters geben. Ansonsten will man „viel rausgehen“, „viele offene Türen schaffen“, „unterwegs sein“ und „laut sein“.

Der Spielplan
Daniele Squeo und Daniel Böhm erläuterten das umfangreiche Musiktheater- und Konzertprogramm. Den Auftakt zur Spielzeit macht am 9.10.2022 die Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner. Die Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár, die Verdi-Oper „Macbeth“ sowie das Cole Porter-Musical „Kiss me, Kate“ sind weitere Highlights. Auch die Kinder und Jugendlichen kommen nicht zu kurz. Für sie gibt es ein breitgefächertes Kinder- und Jugendprogramm sowie ein großes theater- und musikpädagogische Angebot. Als Extras stehen eine weitere „Gala der Freunde des Pfalztheaters“ am 23. Oktober 2022, sowie die „Pfalzpreisgala“ sowie ein bunter Tag des Theaters auf der Lauterer Gartenschau am Pfingstmontag 2023 auf dem Programm.
Schauspieldirektor Harald Demmer hat noch eine Spielzeit vor sich bevor er das Theater verlässt. Der persönliche Austausch für Kreativität fehle ihm im Moment, aber er sprach zugleich auch ein Lob an sein Ensemble aus, das trotz aller Widrigkeiten engagiert arbeitet und Hoffnungen hat auf eine Zeit der Begegnungen mit dem Publikum und auf ein wieder mögliches Miteinander. In Schauspielen ausgedrückt gibt es dazu ein neueres Stück, das in relativ naher Zukunft spielt: „Foxfinder“ hat am 13. Oktober 2022 auf der Werkstattbühne Premiere, gefolgt von Georg Büchners „Woyzeck“ am 22. Oktober 2022 im Großen Haus. Kinder ab fünf Jahren dürfen sich ab dem 25. November 2022 auf das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ freuen. 2023 kommen dann unter anderem Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ und die „Schöne neue Welt“ von Huxley auf die Pfalztheaterbühnen.

Na dann auf zum Umbruch…

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Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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