Sonderausstellung im mpk
Ausgewählte Arbeiten im „Directors Cut“

Detail aus François Morellets Arbeit „Lunatique Neonly 4 QuartsN°5“ von 2002 | Foto: mpk
  • Detail aus François Morellets Arbeit „Lunatique Neonly 4 QuartsN°5“ von 2002
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MPK. In einer ganz speziellen Sonderausstellung lädt das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (MPK), Museumsplatz 1, ab Samstag, 27. November, zu einem einzigartigen Rundgang durch die Kunst der Gegenwart unter dem Titel „Finale – Directors Cut“ ein.

Finale – im Fußball wäre es ein Endspiel, für das Museum des Bezirksverbands Pfalz, das sich vornehmlich der Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart widmet, ist es die kommende Ausstellung, die zahlreiche Ankäufe und Schenkungen der zurückliegenden drei Jahrzehnte zu einem abwechslungsreichen Parcours zusammenstellt. Die Schau würdigt damit die Leistung von Dr. Britta E. Buhlmann, die als Direktorin zwischen 1994 und 2021 die Kunstsammlung des Museums ausgebaut und entscheidend geprägt hat. Im Frühjahr 2022 steht an der Spitze des MPK ein Wechsel an. Die Direktorin hat noch einmal einen letzten Blick auf Ankäufe und Schenkungen geworfen und aus ihnen eine sehr persönliche Auswahl getroffen – zum Abschied eben ein „Directors Cut“.

Der Besuch zahlreicher Messen und Ausstellungen, die Begegnung und Beschäftigung mit Künstlerinnen und Künstlern boten für Britta Buhlmann und ihr Team in den zurückliegenden Jahrzehnten willkommene Anlässe, neue Werke für das Museum zu erwerben. Umfangreich sind auch die Schenkungen, mit denen Künstler, Sammler und Galerien das Haus bedacht haben. Manche der Arbeiten wurden als Ergänzung bestehender Sammlungsbestände erworben, andere sind singuläre Positionen, die sich jedoch im Laufe der Jahre zu einer Übersicht über zeitgenössische künstlerische Denkansätze verbunden haben. Es kristallisieren sich einerseits zahlreiche Stilrichtungen und andererseits Themenkomplexe heraus, die in unregelmäßigen Abständen durch Wechselausstellungen ins Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher gebracht wurden und werden.

Die Klassische Moderne erhielt Zuwachs durch bedeutende Werke von Otto Dix, Hermann Scherer und Carl Buchheister, die Skulpturenabteilung durch wichtige Positionen von François Morellet, Karin Sander, Kiki Smith, Werner Pokorny und anderen. Ein neuer Sammlungsbereich mit Arbeiten amerikanischer Künstlerinnen und Künstler wie Carmen Herrera, Charles Pollock und Richard Pousette-Dart wurde etabliert. Nicht wenige Positionen konnten im MPK erstmals einem deutschen oder sogar europäischen Publikum vorgestellt werden.

Als besonderes Abschiedsgeschenk für ihre Direktorin bereitete das Team des MPK seit mehr als einem Jahr die umfangreiche Ausstellung „Finale“ vor. Die ausgewählten Arbeiten zeigen eindrucksvoll, wie qualitätvoll die Kunstsammlung des Hauses seit den 1990er Jahren angewachsen ist, gerade auch im Bereich der Konkreten Kunst, die einen wichtigen Schwerpunkt bildet. Malerei und Plastik, aber auch stärker konzeptuelle Verfahren wie die Lichtkunst lassen sich in der Sonderausstellung anhand von herausragenden Objekten eingehend studieren und regen spannungsvolle Dialoge an, vielleicht werfen sie gar kontroverse Fragen auf. Man darf gespannt sein, wie die Kuratorinnen und Kuratoren die 1,3 Millionen Sandkörner von Jochem Hendricks, die leuchtenden Neonröhren von François Morellet und die stimmungsvollen, teils abstrahierten Landschaften von Walter Leistikow, Daniel Sigloch und Michael Growe miteinander ins Spiel bringen. Eines ist sicher: Für das MPK bedeutet die Ausstellung, die bis 8. Mai zu sehen ist, keinesfalls einen Schlusspfiff, sondern den Auftakt zu neuen Perspektiven.

Zur Ausstellung erscheint ein von Sören Fischer, Svenja Kriebel, Andrea Löschnig und Annette Reich herausgegebener Katalog, der einen reich bebilderten Überblick über die Höhepunkte der Gemälde- und Skulpturensammlung des MPK bietet. Grundlegend bereichert wird das Buch durch Essays, die anhand von Begriffen wie „Verborgenes“, „Wahrheit oder Illusion“, „Landschaft – Natur – Gefühl“, „Sehnsucht“ oder „Monochromie“ die Werke erzählerisch in Beziehungen setzen, sie befragen und so facettenreiche Blickwinkel auf die Schenkungen und Ankäufe eröffnen.

Das MPK ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonn- sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. An Heiligabend, dem ersten Weihnachtsfeiertag, Silvester, Neujahr und Karfreitag bleibt das Museum geschlossen. Es gelten neben der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) mit dem entsprechenden Nachweis die Abstands- und Hygieneregeln. ps

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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