Nachruf Carl Rahnsayer
Der erfolgloseste Peer Counselor aller Zeiten
Carl Rahnsayer, er ist tot.
Der wohl erfolgloseste Peer Counselor aller Zeiten empowerte sich schon als Kind, indem er stets ganzheitlich den Finger in die Steckdose steckte. Im Kindergarten war er parteilich und gegenüber Behinderten übergreifend, bis er mit Eintritt in die Schule mit einem Fehltritt vom Pflegegrat fiel und dann als Rollstuhlfahrer unabhängig abgehängt wurde.
In seinem Lieblingsfach Mathe zeichnete er mit einem Zirkel sozialrechtliche Dreiecke, bekam davon aber bald Kreislaufprobleme und benötigte Spritzen.
Auf seiner Reise nach Thüringen verwechselte er Uder mit der Oder und die Oder mit der Ader, was beim Spritzen oft Probleme bereitete. Darum verdrückte er sich oft, auch weil er manchmal Peer mit Bier und Bier mit Tier und dem Hier und Jetzt verwechselte.
In den Pausen beschäftigte er sich oft heimlich mit den blinden Flecken der Fenster, wobei er einmal etwas Unbekanntes entdeckte und durch eines fiel: Öffentlich bekannt wurde dies als Johari-Fenstersturz.
Auch sein Erfindergeist brachte Rahnsayer wenig ein: So entwarf er 2014 ein 3D-Druckverfahren für Rollstuhlrampen, welches von seiner ersten Testperson entwendet wurde. Selbiges passierte auch mit seiner Wheelmap. Auch die Idee, den Schwerbehindertenausweis in Schwer-in-Ordnung-Ausweis umzubenennen, wurde von jemand anderem verwirklicht.
Carl Rahnsayer starb gestern, als er versuchte, seinen Scewo-Elektrorollstuhl als Transformer zu benutzen.
Bild: Pixabay
Autor:Stephan Riedl aus Rodalben | |
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