Friedenskapelle: Klassenzimmerstück "Die Blechtrommel" nach Günter Grass
Kaiserslautern. Das Klassenzimmerstück „Die Blechtrommel“, mit dem das Pfalztheater in dieser Spielzeit durch die Klassensäle von Kaiserslautern und der Region tourt, kommt für zwei Abende in die Friedenskapelle. Am Freitag, 23. Februar, und Samstag, 24. Februar, jeweils um 19 Uhr bekommen auch den Klassensälen längst entwachsene Theaterfans die Gelegenheit, das rasante Ein-Personen-Stück nach dem Jahrhundert-Klassiker von Günter Grass in der Bearbeitung durch Oliver Reese zu sehen.
An seinem dritten Geburtstag bekommt Oskar Matzerath eine weiß-rot gezackte Trommel geschenkt. Am selben Tag beschließt er, nicht mehr zu wachsen. Mit dem schonungslosen Blick des Außenseiters und der Trommel als ständigem Begleiter beobachtet er, wie sich die Welt gegen Ende der Weimarer Republik dramatisch verändert. Der Nationalsozialismus zieht auf und Scheinheiligkeit, Opportunismus und Gewalt breiten sich aus. Gegen das Schweigen setzt Oskar Matzerath das Trommeln.
Als Oskar Matzerath brilliert in der Inszenierung von Julia Redder der 1993 geborene Schauspieler Dennis Bodenbinder, seit Beginn der Spielzeit Mitglied des Ensembles. Dem Publikum ist Bodenbinder bereits bekannt durch seine Rollen in dem Erfolgsstück „Hummer & Durst“ sowie aktuell in dem Drama „Untröstliche Schatten“.
Der Roman „Die Blechtrommel“ katapultierte Günter Grass über Nacht in die Riege der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Der Roman wurde in über 40 Sprachen übersetzt und gilt als Jahrhundertroman. „Die Blechtrommel“ ist gleichzeitig Familiengeschichte und deutsche Nationalgeschichte. Schuld und Sühne sind allgegenwärtig und Oskar Matzerath ist es, der als Erzähler in dieser besonderen Theaterfassung das Publikum zum Nachdenken über die Zeit des Nationalsozialismus bringt. Das Stück möchte das Publikum – egal welchen Alters – dazu anregen, aktuelle gesellschaftlichen Strömungen und politische Entwicklungen bewusst wahrzunehmen und sich dazu zu verhalten. Im Anschluss an beide Vorstellungen bietet die Dramaturgie des Pfalztheaters ein Nachgespräch an.
Tickets gibt es online unter www.pfalztheater.de, per E-Mail an vorverkauf@pfalztheater.bv-pfalz.de und telefonisch zu den Öffnungszeiten der Theaterkasse (Dienstag bis Freitag 11 bis 14 Uhr und 16.30 bis 18.30 Uhr sowie Sa 10 bis 13 Uhr geöffnet) unter 0631 3675209. red/lmo
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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