Pfalztheater: Molière-Inszenierung „Der Geizige“
Ist Geiz geil?

Foto: Pfalztheater/Brehm-Seufert
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Noch bis Ende Juni 2018 ist das Schauspiel „Der Geizige“ von Molière im Großen Haus des Pfalztheaters zu sehen. Eine amüsante und kurzweilige Inszenierung, die 350 Jahre nach der Uraufführung modern, unverstaubt und mit allerlei Bezug zum heutigen Leben nichts an Aktualität verloren hat.

Harpagon spart im alltäglichen Leben wo es nur geht. Und auch was seine Kinder anbelangt, ist er geizig ohne Ende, auch in Sachen Liebe. Und alle anderen wollen eh nur sein Geld, davon ist er überzeugt. Und weil er seiner Meinung selbst nicht genug davon hat, will er noch mehr Geld. Am liebsten würde er es essen. Sein Plan: Er will Tochter Elise ohne Mitgift an den alten, aber reichen Anselme und seinen Sohn Cléante an eine wohlhabende Witwe verheiraten. Das Problem: Elise liebtden Diener Valère, der bei Harpagon arbeitet, um unerkannt in der Nähe von ihr sein zu
können. Harpagons Sohn liebt die junge und schöne, aber arme Marianne. Doch genau die hat sich sein Vater als Braut ausgesucht, ungeachtet der Tatsache, dass er außer seiner im Garten vergrabenen Kassette mit Gold nichts und niemanden liebt. Die Lösung: Wenn sie ihren Vater noch aufhalten wollen, bleibt nur der Verlust des Geldes, um ihn zur Besinnung zu bringen. Und so verschwindet die Kassette mit dem Familienschmuck tatsächlich. Was folgt, sind eine Reihe von Manipulationsversuchen, jeder misstraut jedem und Geiz und hemmungsloser Konsum beherrschen das Handeln...

Bekommen am Ende alle, was sie lieben? Und wird das Geld in der Familie bleiben? Ein äußerst spielfreudiges Schauspielensemble sorgt für ein temporeiches Stück, das sozusagen zwischen Goldbarren spielt. So erscheinen zumindest die gold angestrichenen Wände auf der Drehbühne, die mit Türen versehen, einer Komödie würdig sind, und alleine schon bei so manchem Auftreten für den einen oder anderen Lacher sorgen. Die moderne Sprache trägt zum guten Gelingen der Komödie ebenfalls bei, die dennoch nicht auf die ernsten Dinge des Lebens verzichtet und auf die heutige Geizmentalität, Manipulation und Zwangsehen anspielt. Und das Beste zum Schluss: alle Schauspieler sind so genial in ihren Rollen, angefangen von Henning Kohne als Harparon, über seine zwei aufmüpfigen Kids (grandios gespielt von Luca Zahn und Nadine Kiesewalter) bis hin zum Günther Fingerle als Polizeikommissar, der seine ganz eigenen Verhörmethoden hat, um den Diebstahl aufzuklären. Das ist Spaß pur. Dazu kommen Stefan Hermann als Valère und Maike Elena Schmidt als Marianne. Hannelore Bähr spielt die sich in Geldnöten befindliche Frosine und Daniel Mutlu den Maitre Simon, Stefan Kiefer den gierigen La Frèche. Wunderbar und stets in „action“ ist Jan Henning Kraus als Jaques, der sowohl als Kutscher und als Koch dem geizigen Alten dienen muss. Und am Ende kommt dann auch noch Rainer Furch als Anselme... Resümee: Karten besorgen und unbedingt ansehen!

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Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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