Nur noch wenige Plätze beim Kunst(spät)stück mit oder ohne Buffet im MPK
Konzert anlässlich der Sonderausstellung „Wald(t)räume“

Bieten einen musikalischen Waldspaziergang (von links): Sandra Urba (Klavier), Friedemann Pardall (Violoncello), Mari Kitamoto (Violine) und Johannes Pardall (Viola, Moderation)  Foto: Barbara Horn
  • Bieten einen musikalischen Waldspaziergang (von links): Sandra Urba (Klavier), Friedemann Pardall (Violoncello), Mari Kitamoto (Violine) und Johannes Pardall (Viola, Moderation) Foto: Barbara Horn
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Konzert/Ausstellung. Der Titel „wald/en“ des Kunst(spät)stücks am Sonntag, 29. September, bietet ab 17 Uhr einen musikalisch-literarischen Waldgang im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (MPK), Museumsplatz 1, den Dr. Annette Reich, stellvertretende Museumsdirektorin und Kuratorin der Sonderausstellung „Eva Jospin – Wald(t)räume“, begleitet.
Den musikalischen Part übernimmt das „Pardall“-Quartett; es spielen Mari Kitamoto (Violine), Johannes Pardall (Viola, Moderation), Friedemann Pardall (Violoncello) und Sandra Urba (Klavier). Übrigens: 2007 eroberte das „Kunst(früh)stück“ im Sturm die Herzen der Gäste, so dass diese vom Kultursommer Rheinland-Pfalz unterstützte Abendausgabe des damals neuen Veranstaltungsformats ihr 150. Jubiläum feiern kann.
Der Wald ist heimlich. Das Wort gehört zu jenen in unserer Sprache, in denen sich zugleich ihr Gegensatz verbirgt. Das Heimliche ist das Trauliche, das wohlgeborgene Zuhause, der Hort der Sicherheit. Es ist nicht minder das Verborgen-Heimliche und rückt in diesem Sinne an das Unheimliche heran. Ernst Jüngers Worte sind eine sehr gute Beschreibung dessen, was sich zu der Deutschen ambivalenter Beziehung zu „ihrem“ Wald in Musik und Literatur findet: die Konfrontation mit unseren Urängsten einerseits, schützendes Refugium andererseits. Ein Gegensatzpaar bilden auch der vom französischen Staatstheoretiker Montesquieu ausformulierte Gedanke, dass die Freiheit aus den Wäldern Germaniens stamme, und mit ihm auch das Aufrührerische. Auf der anderen Seite sah wiederum Elias Canetti darin das Massensymbol eines Heeres in aller Einförmigkeit, Dichte und Zahl. Nicht umsonst rief ein britischer Kontaktoffizier nach dem Zweiten Weltkrieg „Oh no, that's too much wood!“, als ein Hamburger Buchhändler ihm vorgeschlagen hatte, Grimms Märchen in den Kanon der demokratisch unverdächtigen Bücher aufzunehmen. So liegt es für das Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern (der einzigen Großstadt, die inmitten des größten zusammenhängenden Waldgebiets Deutschlands beheimatet ist) nahe, sich den aus Kartonagen geschnittenen „Wäldern“ der französischen Künstlerin Eva Jospin auf musikalisch-literarische Weise zu nähern.
Neben Robert Schumanns „Märchenerzählungen“ stehen Leoš Janáčeks „Märchen“, „Fratres“ von Arvo Pärt sowie Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ in der Bearbeitung für Klaviertrio auf dem Programm, literarisch begleitet durch Ausschnitte aus dem „Waldgang“ von Ernst Jünger, aus „Masse und Macht“ von Elias Canetti und aus Henry David Thoreaus „Walden“. Das Kunst(spät)stück findet im großen Oberlichtsaal des Museums statt, das zum Bezirksverband Pfalz gehört. Nach dem Konzert beziehungsweise dem Buffet kann, wer will, noch auf einen nächtlichen Spaziergang durch Eva Jospins „Wald(t)räume“ machen.
Da es nur noch wenige Restplätze für das Kunst(spät)stück gibt, sollte eine Anmeldung umgehend bis spätestens 19. September erfolgen.ps

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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