Deutsche Erstaufführung der Oper „El Gato Montés“ (Die Wildkatze)
Olé! - Zum Saisonende ein spanisches Highlight

Die Arena und die Akteure sind bereit für "El Gato Montés" - Die Wildkatze | Foto: Petra Rödler
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Pfalztheater. Zum Ende der Spielzeit präsentiert das Pfalztheater seinem Publikum ein Highlight und einen seltenen Schatz: Ab 26. Mai 2018 steht die spanische Oper „El Gato Montés“ erstmals in Deutschland auf einem Theaterspielplan – und das in Kaiserslautern.

Fünf Vorstellungen wird es von der „Wildkatze“, wie die Oper in Deutsch heißt, geben, die von den Freunden des Pfalztheaters unterstützt wird. Eine Oper, die selten auf den Spielplänen der Welt steht, unter anderem zuletzt 2012 in Madrid und 2017 in Valencia sowie ab 2019 in Los Angeles. So lange warten und so weit fliegen muss jedoch niemand, um diese wunderschöne Rarität zu erleben. Durch ihre Aufführung im Pfalztheater kommt die Oper jetzt erstmalig nach Deutschland.
Der spanische Komponist Manuel Penella (1880-1939) schrieb er nicht weniger als 80 Bühnenwerke (Opern, Zarzuelas und Revuen) und zahlreiche populäre Lieder. „El Gato Montés“ ist vermutlich sein bedeutendstes Opernwerk. Nach der erfolgreichen Uraufführung 1916 in Valencia folgte schnell eine Produktion in Madrid (1917) und eine zehnwöchige Aufführungsserie in New York (1920/21). In neuerer Zeit fand die Oper auch international wieder größere Aufmerksamkeit durch eine Neuproduktion 1992 in Madrid mit Plácido Domingo in der Tenorrolle des Stierkämpfers Rafel.

Die Handlung
„El Gato Montés“ spielt im Stierkämpfer- und Banditenmilieu. Die junge Soleá steht zwischen zwei Männern: Sie ist verlobt mit dem gefeierten Stierkämpfer Rafael, doch heimlich schlägt ihr Herz für den Banditen Juanillo, genannt „El Gato Montés“, die Wildkatze. Dieser hatte für Soleá einst einen Mann umgebracht und sich dann einer Bande in den Bergen angeschlossen. Als Rafael sich nach einem erfolgreichen Kampf feiern lässt, wird die Feststimmung gleich zweifach gestört. Zum einen prophezeit eine Zigeunerin, dass Rafael im nächsten Kampf vom Stier getötet werde. Zum anderen platzt Juanillo in das Fest und macht seine Ansprüche auf Soleá geltend. Unter dem Verdikt von Ehre, Treue und Schicksalergebenheit kann der Konflikt nur ein tragisches Ende finden. Andiswa Makana spielt und singt die Soleá, Daniel de Vicente den Juanillo „El Gato Montés“, Antonio Carlos Moreno den Rafael Ruiz „El Macareno“, Rosario Chávez die Gitana, Polina Artsis die Frasquita, Monika Hügel die Loliya, Bartolomeo Stasch den Padre Antón und Daniel Böhm den Hormigón sowie Radoslaw Wielgus die Rolle des Caireles.

Das Team
Auf die Bühne gebracht wird „El Gato Montés“ von einem fast spanischen Team. Die musikalische Leitung hat Rodrigo Tomillo. Der in Spanien geborene Pianist und Dirigent war bis 2017 am Pfalztheater erster Kapellmeister. Er hat das Pfalztheater schon vor Jahren auf das musikalische Juwel hingewiesen. Für ihn geht nun ein Traum in Erfüllung, „seine“ spanische Oper in deutscher Erstaufführung zu dirigieren. „Ich habe die Oper 1991 in Sevilla mit 15 Jahren gesehen. Das hat die ganze Welt für mich geändert. Sie ist der Grund, warum ich heute Musik mache“, sagt Rodrigo Tomillo. „Ich komme aus dem Stadtviertel in Sevilla , wo unsere „Soleá“ geboren ist. Die Geschichte findet in der Welt statt, in der ich aufgewachsen bin. Man spricht meinen andalusischen Dialekt, ein Gefühl zuhause zu sein. Die Oper ist eine perfekte Mischung zwischen Verismus und Folklore. Sie werden glauben, Sie sind in Spanien.“

Die Inszenierung stammt von Alfonso Romero Mora. Der in Madrid geborene Regisseur hat bis 2004 am Teatro Real in Madrid und danach als freischaffender Regisseur unter anderem an Theatern in Barcelona, Darmstadt, Braunschweig, Wiesbaden und Prag gearbeitet. In Kaiserslautern präsentiert er die Oper als Stück im Stück. „Das Thema der Oper ist Leidenschaft und Mittelpunkt ist die Arena und der Stierkampf“, erläutert Mora seine Inszenierung. „Die Stierkämpfer sind bereit, ihr eigenes Leben für die Stärke der Tiere zu opfern.“ Und ja, er gibt zu, dass auf den ersten Blick alle spanischen Klischees erfüllt werden: Stierkämpfer, Zigeuner, Banditen und Religion. „Das Publikum wird im Laufe des Stückes erfahren, dass der Räuber, von dem man anfänglich denkt, es sei ein böser Mensch, ein lieber Mensch ist, der für die Ehre der Zigeunerin sein Leben riskiert. Wie er singt, ist sehr romantisch, und man versteht, wieso sich die Zigeunerin aus Dankbarkeit in ihn verliebt.“
Komplettiert wird das spanische Team mit Ricardo Sánchez Cuerda, der die Bühne gestaltet, Rosa Garcia Andújar, die die Kostüme entwirft, und Elena Iglesias Galán, dem Publikum als Trainingsleiterin der Sparte Tanz am Pfalztheater bekannt, ist für die Choreografie zuständig.

Die Aufführung
Schon bei den Proben und den musikalischen Kostproben bei der Matinee spürt man die Leidenschaft der Oper. Eine Leidenschaft, die beim gesamten Team und dem Ensemble ebenfalls brennt . Es macht so unendlich viel Freunde, allen bei der engagierten Arbeit zuzusehen und insbesondere zuzuhören. Das Ergebnis wird mit wunderbarer Musik für einen besonderen spanischen Opernabend sorgen. Dazu kommt die von den Freunden der Pfalztheaters mit den Einnahmen aus der Benefiz-Gala mitfinanzierte neue Übertitelungsanlage, die am Premiereabend zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Eine deutsche Erstaufführung und ein Ereignis, das den Blick auf das Pfalztheater und Kaiserslautern werfen wird, und ein musikalisches Highlight mit nur fünf Aufführungen, das man auf gar keinen Fall verpassen sollte. Um es mit der Begeisterung der Spanier zu sagen: „Olé!“

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Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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