Stadtatelier in der Mall "K in Lautern": Nach dem Ende geht es weiter

Zeigt einige ihrer Werke für die kommende Ausstellung: Petra Neumahr | Foto: Monika Klein
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Kaiserslautern. Das Stadtatelier in der Mall "K in Lautern" schließt Ende Januar 2025. Vor ihrem Auszug lädt eine der Künstlerinnen, Petra Neumahr, zu einem "Neujahrsempfang der anderen Art" in Verbindung mit einer letzten Ausstellung ein. Die andere Künstlerin, Judith Boy, zieht ebenfalls einen Schlussstrich unter ihre Zeit im Stadtatelier. Sie wird aber weiterhin gemeinsam mit anderen Künstlern den Raum als Galerie und mit Events bespielen.

Von Monika Klein

"Es grünt ... und wandelt sich" hat Petra Neumahr ihre letzte Ausstellung im Stadtatelier genannt. Etwa 100 Bilder aus einer Schaffensperiode von 25 Jahren – mal klein-, mal großformatig – zeigt sie, wobei mehr als die Hälfte von Grün dominiert sind. Für diese Farbe hat sie sich entschieden, weil sie passend zum Jahresanfang für Hoffnung, aber auch für Wachstum, Gesundheit, Freude oder Balance steht. Ihre experimentelle Malerei weckt Assoziationen mit Natur, Landschaft und Lebendigkeit. "Ich habe meine Freude an Farbe ausgelebt", umschreibt sie ihre Werke, die symbiotische Verbindungen mit anderen Farbschattierungen eingehen.

Der andere Teil der Ausstellung bezieht sich auf den Wandel im Sinne des Upcyclings. Neumahr, der Klima- und Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Herzen liegen, hat scheinbar Wertloses aus ihrem heimischen Atelier in Kunst verwandelt. Ihr war es wichtig, keine Materialien zu kaufen, sondern vorhandene mit achtsamem Blick zu betrachten und dann anderweitig zu verwenden. Auf diese Weise entwickeln aufgeklebte Streifen von weißem, zerknitterten Papier oder eine gerahmte Farbpalette aus Plastik eine eigene Ästhetik. 

"Ein Experiment mit offenem Ausgang"

Schon bei der Eröffnung des Stadtateliers im Februar 2024 war angesichts des Standorts und dem künstlerischen Arbeiten vor Zuschauern von einem "Experiment" die Rede. "Ein Experiment mit offenem Ausgang", wie Neumahr festhält. Schnell habe sich herausgestellt, dass sie vor Publikum nicht arbeiten könne. Eher zufällig haben laut ihr Mallbesucher den Weg ins Atelier gefunden. Einige Kunstinteressierte haben an Workshops in der zweiten Jahreshälfte teilgenommen, mit anderen habe sie sich über Techniken ausgetauscht. "Die Idee für dieses niederschwellige Angebot ist toll", unterstreicht die Lautrer Künstlerin. 

Sie stammt von Christoph Dammann, Chef des städtischen Kulturamtes. Nachdem das erste Stadtatelier 2023 mit vier Künstlern im Stadtmuseum untergebracht war, musste eine andere Örtlichkeit gefunden werden, da die Fläche anderweitig benötigt wurden. "Die Fortführung des Stadtateliers 2024 in der Mall war ein interessanter Versuch mit großer Unterstützung durch das Management der Mall. Es hat sich aber gezeigt, dass hier weniger gut gearbeitet werden konnte, sodass wir hier eher von einer Galerie sprechen sollten, was für die Künstlerinnen ja auch gut ist", zieht er ein Fazit.

Mit Blick in die Zukunft sagt er: "Ein vom Kulturreferat organisiertes Stadtatelier, wo gearbeitet werden kann, wird es kurzfristig nicht mehr geben, da hierfür zur Zeit keine geeigneten und erschwinglichen Räume bei der Stadt zur Verfügung stehen oder von Immobilienbesitzern angeboten werden. Wir sind hierzu im Austausch mit dem Leerstandsmanager der Stadt Constantin Weidlich. Es besteht jedenfalls wie in vielen anderen Städten ein Bedarf an erschwinglichen und geeigneten Atelierräumen." Dies regelmäßig zu organisieren, gehöre nicht zu den Aufgaben eines städtischen Kulturreferats wegen fehlender räumlicher, zeitlicher und personeller Ressourcen, so Dammann mit Verweis auf die regelmäßigen Kunstausstellungen im Stadtmuseum und in der Fruchthalle.

Hat sich dafür eingesetzt, dass aus dem Stadtatelier eine Galerie für die Gedok-Künstler wird: Judith Boy | Foto: Monika Klein
  • Hat sich dafür eingesetzt, dass aus dem Stadtatelier eine Galerie für die Gedok-Künstler wird: Judith Boy
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Froh ist er darüber, dass die Kunst mit dem Ende des Stadtateliers nicht völlig aus den Räumlichkeiten auszieht. Judith Boy aus dem Vorstand der Regionalgruppe Wiesbaden Mainz des Verbands der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden (Gedok) hat ein anderes Projekt ins Rollen gebracht. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern sind in etwa fünfwöchigem Turnus wechselnde Konzeptausstellungen, aber auch Lesungen oder Performances geplant. Die erste Ausstellung ist dem Thema "Fruchtbarkeit" in einem weiten Kontext gewidmet. Ihr Fazit zum Stadtatelier: "Es war super anstrengend, aber es war schön, hier ausstellen zu können und präsent zu sein." 

Info

Die Vernissage der Ausstellung "Es grünt ... und wandelt sich" findet am Montag, 20. Januar 2025, 18 Uhr, im Stadtatelier im Erdgeschoss der Mall "K in Lautern" statt. Danach sind die Werke am Freitag, 24. Januar, am Samstag, 25. Januar, und am Donnerstag, 30. Januar, jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

Zeigt einige ihrer Werke für die kommende Ausstellung: Petra Neumahr | Foto: Monika Klein
Hat sich dafür eingesetzt, dass aus dem Stadtatelier eine Galerie für die Gedok-Künstler wird: Judith Boy | Foto: Monika Klein
Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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