SUKURA – Raum für Subkultur

SUKURA organisierte das Festival „Aufbruch“  | Foto: SUKURA
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Kaiserslautern. In Kaiserslautern hat einiges an Kultur zu bieten: das Museum Pfalzgalerie MPK, das Stadtmuseum, verschiedene Galerien, Pfalztheater, Kammgarn und Fruchthalle – Raum für Kunst, Theater, Tanz, klassische wie Pop- und Rock-Konzerte. Aber für die „freie Szene“ fehlt in der Stadt ein Ort. Deshalb haben sich Künstler, Musiker und Sportler der Sub-Kultur in Kaiserslautern in dem Verein SUKURA zusammengeschlossen, um einen Raum für die Lauterer Subkultur zu schaffen. Aktuell hat der Verein 55 Mitglieder aus Kaiserslautern und der Region.

Von Roland Kohls

Spätestens seit der „Kramladen“ an der Uni Kaiserslautern aus Brandschutzgründen 2016 geschlossen wurde, gibt es keinen Raum mehr, wo man bis in die Nacht laut sein kann. „Es ist paradox: wir haben hier in der Stadt viele Leerstände und gleichzeitig keinen Raum“, sagt der SUKURA-Vorsitzende Lukas Theisen. In vielen Städten sind Zwischennutzungen von Ladenlokalen durch die freie Kulturszene ein probates Mittel, die Innenstädte zu beleben. Doch in den vergangenen Jahren hat Theisen erlebt, wie schwierig es ist, überhaupt einen Ansprechpartner zu finden, der sich für eine leerstehende Immobilie verantwortlich fühlt.

Feste Bleibe für alternative Szene

SUKURA unterstützt die freie Szene, Grafitti und andere Subkultur | Foto: SUKURA
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Ziel ist aber letztlich eine feste Bleibe für die Graffiti- und Kunstszene, Probe- und Auftrittsräume für Musiker sowie für die Skater, aber auch für Workshops, andere Veranstaltungen und Vereine. Es fehlt in Kaiserslautern überhaupt an Räumen für Vereine, so Theisen. „Wir haben lange einen bezahlbaren Raum für unsere Mitgliederversammlung gesucht“, sagt er. Das wird anderen Vereinen nicht anders ergehen. Die gute Nachricht ist: es gibt Grund zur Hoffnung. „Wir sind aktuell in guten Gesprächen“, verrät Theisen. Aber noch ist nichts in trockenen Tüchern.
Bis es einen eigenen Raum gibt, organisiert der Verein fleißig Festivals, Raves und andere Events – allen Widrigkeiten zum Trotz. Seit seiner Gründung 2020 kämpfte der Verein mit den verschiedenen Corona-Verordnungen. Den Auftakt machte im Oktober 2021 das Festival „Aufbruch“ mit Kunst und Konzerten im Steinbruch Picard südlich von Kaiserslautern, das trotz der Corona-Auflagen komplett ausverkauft war. Ein Open-Stage-Konzert wanderte wegen Corona komplett in die virtuelle Welt – aber der Livestream erreichte 3.600 Zuschauer. Auch die „Laut(r)er Kunst“-Festival des MPK im vergangenen September, das SUKURA mit Grafitti, Skate-Shows, Konzerten, Tanz und einen Rave bis in die Nacht zusammen mit den Vereinen Pälzer Bagage und Familie Kunterbunt unterstützte, war ein voller Erfolg. „Das MPK, das nächstes Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, hatte in seiner ganzen Geschichte noch nie so viele Besucher an einem einzigen Tag wie bei der ‚Laut(r)er Kunst‘“, sagt Theisen. Es gibt also offenbar in Kaiserslautern ein großes Bedürfnis nach den Events der „freien Kulturszene“.

SUKURA statt Restart in Kaiserslautern

Das war übrigens auch der Hintergrund für die Gründung von SUKURA: Nach dem ersten Lockdown hatte die Stadt unter der Überschrift "Restart: Innenstadt" die Bürger*innen nach Ideen zur Gestaltung der Innenstadt nach der Corona-Pandemie gefragt. Dazu konnte man seine Projekte mit Pins auf einer Karte markieren. Anschließend wurde im Internet abgestimmt und die Projekte mit den meisten Stimmen sollten umgesetzt oder wenigstens besprochen werden. „Wir haben damals mit über 1.000 Votes den ersten Platz belegt“, erinnert sich Theisen. Danach hat er nichts mehr von der Stadt gehört. Über "Insider" habe man mitbekommen, dass das Programm still und heimlich beerdigt wurde. "Dann machen wir es eben selbst", hatten sich die Initiatoren gedacht und SUKURA gegründet.

Infos

Nähere Informationen zu SUKURA findet man online unter www.sukura.org oder auf Instagram unter #sukura_kl

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Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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