Oper "Jenufa" am Pfalztheater
Trügerische Familienidylle

Foto: Pfalztheater / Jörg Heieck
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Auf die Frage „Haben Sie am Sonntag Tatort gesehen?“ habe ich geantwortet: „Nein, aber am Samstag „Jenufa“, und das war mindestens genauso spannend.“ Der Vergleich mit einem Krimi sei gestattet, denn die von Intendant Urs Häberli inszenierte Oper beinhaltet alles, was ein spannender Blockbuster braucht: Liebe, Eifersucht, Drama, Spannung und dazu großartige Musik.

Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, manchmal kennt man auch schon zu Beginn vom Krimi die Täterin. Na und? Wir schauen es trotzdem, oder gerade weil uns die Figuren und ihre Geschichte so fesseln. Jenufa ist eine Geschichte, die heute an jedem Ort so auch noch stattfinden könnte.

Leos Janaceks 1904 uraufgeführte Oper ist mit zwei Stunden Spielzeit recht kurz. Es ist die Geschichte einer jungen Frau (Ilona Krzywicka), die zwischen den Halbbrüdern Stewa (Daniel Kim) und Laca (Heiko Börner), steht. Verliebt hofft sie, dass der lebenslustige, aber unzuverlässigen Stewa sie heiratet, erwartet sie doch heimlich ein Kind von ihm. Doch ihre strenge Adoptivmutter, die Küsterin Buryja (Sabine Hogrefe), verbietet vorerst die Hochzeit unter dem Vorwand, Stewa solle sich in einem Probejahr als würdig erweisen. Der in sich gekehrte Laca gesteht Jenufa seine Liebe. Doch diese weist ihn zurück. In seinem Jähzorn entstellt er ihre Wange mit einem Messer. Im Verborgenen muss die junge Frau nun ihr Kind gebären. Mit der Narbe im Gesicht will Stewa zwar für das Kind aufkommen, aber Jenufa nicht mehr heiraten. Die Küsterin sieht nur noch einen Ausweg, um das gesellschaftliche Ansehen zu wahren. Sie lässt das Kind verschwinden, in der Hoffnung, wenigstens eine Ehe mit dem bereuenden Laca zu ermöglichen. Aber gerade am Tag der Hochzeit taut das Eis und gibt eine Kinderleiche frei…

Die Oper rührt bis auf’s Mark. Einen maßgeblichen Anteil daran haben nicht nur die spannende Inszenierung, die tollen Sängerinnen und Sänger sowie das Bühnenbild, das die zum Teil ausweglos scheinenden Situationen auch räumlich einengt, sondern ein von Generalmusikdirektor Uwe Sander mit Leidenschaft dirigiertes Orchester, das die Musik in all seinen Facetten erklingen lässt. Das zieht einen bis zum Schluss mitten in die Geschichte und in seinen Bann, Gänsehautmomente inklusive. Also raus aus dem Fernseh-Sessel und unbedingt ins Pfalztheater.

Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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