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Von Sorbisch bis Brasilien: Kaiserslauterer Konzerte im Mai 2024

Konzertprogramm Kaiserslautern: Monica Tomasi spielt am 10. Mai im Stadtmuseum | Foto: Tomasi Production
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  • Konzertprogramm Kaiserslautern: Monica Tomasi spielt am 10. Mai im Stadtmuseum
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Konzertprogramm Kaiserslautern 2024. Auch im Mai gibt es wieder eine Vielfalt an Konzerthighlights und Veranstaltungen für jedes Alter in Kaiserslautern.

Stadtmuseum: Neuland – 200 Jahre deutsche Auswanderung nach Brasilien

Am Freitag, 10. Mai 2024, zelebriert das Stadtmuseum das 200-jährige Jubiläum der deutschen Einwanderung in Brasilien mit einer musikalisch-literarischen Soirée, die Musica Popular Brasileira mit Texten von Jorge Amado vereint. Mit Lesungen von Morphy Burkhart und musikalischer Begleitung von Monica Tomasi an der Gitarre und Carlos Abyazar am Bass verspricht dieser Abend ein faszinierendes Zusammenspiel von Musik und Literatur.

Konzertprogramm Kaiserslautern: Monica Tomasi spielt am 10. Mai im Stadtmuseum | Foto: Tomasi Production
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2024 wird das 200-jährige Jubiläum der deutschen Einwanderung nach Brasilien sowohl in Brasilien als auch in Rheinland-Pfalz gefeiert. Anfang des 19. Jahrhunderts befanden sich viele Menschen im Hunsrück und in der Pfalz in einer schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Situation. Viele von ihnen sahen in der Auswanderung die Möglichkeit, der Not zu entkommen, und wurden von den verlockenden Perspektiven eines fernen Paradieses in Brasilien angezogen. Die erste deutsche Siedlung dort wurde Frankenthal genannt. Die Gründung von São Leopoldo in der Provinz Rio Grande do Sul im Jahr 1824 markiert den Tag der deutschen Einwanderung in Brasilien, der seit 1924 gefeiert wird. Heute haben etwa zehn Prozent der brasilianischen Bevölkerung deutsche Vorfahren.

Dieses bedeutende Thema wird durch eine Ausstellung im Stadtmuseum Kaiserslautern (Theodor-Zink-Museum | Wadgasserhof) sowie im Hunsrück-Museum Simmern und weiteren Veranstaltungen gewürdigt. Jorge Amado zählt zu den bedeutendsten lateinamerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine Werke zeichnen das Leben einfacher Menschen nach, oft unter schwierigen Umständen. Trotz der materiellen Herausforderungen seiner Figuren strahlen seine Bücher Lebensfreude, Humor und Empathie aus. Amado sagte einmal: „Meine Helden sind arme Bauern, Banditen, Arbeiter, Prostituierte, arabische Einwanderer und Neger...“.

Monica Tomasi, eine Sängerin und Songschreiberin aus dem Süden Brasiliens, ist vor einigen Jahren nach Deutschland eingewandert. Gemeinsam mit Carlos Abyazar präsentiert sie eigene Songs sowie Samba und Bossa Nova.
NEULAND wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie den Bezirksverband Pfalz.

Fruchthalle: Kammerkonzert mit Fazıl Say

Am Donnerstag, 16. Mai 2024, erwartet das Publikum ein facettenreiches Kammerkonzert in der Fruchthalle mit dem renommierten Pianisten Fazil Say am Klavier. Der Abend verspricht eine spannende musikalische Reise durch Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Fazıl Say selbst, Ludwig van Beethoven und Franz Liszt.

Fazil Say | Foto: Marco Borggreve

Seit mehr als 25 Jahren begeistert Fazıl Say sowohl Publikum als auch Kritiker mit seinen außergewöhnlichen pianistischen Fähigkeiten. Konzerte mit ihm sind einzigartige Erlebnisse, die unmittelbar, ehrlich und fesselnd sind - sie berühren das Herz. Say erhielt seinen ersten Klavierunterricht von Mithat Fenmen, einem Schüler von Alfred Cortot in Paris. Möglicherweise erkannte Fenmen das Talent seines Schülers und ermutigte ihn, täglich über Themen aus seinem Alltag zu improvisieren, bevor er mit den grundlegenden Klavierübungen und -studien begann. Diese Erfahrung mit freien kreativen Prozessen und Formen wird als Ursprung von Says immensem Improvisationstalent und seiner ästhetischen Sensibilität angesehen, die ihn zu dem herausragenden Pianisten und Komponisten geformt haben, der er heute ist. Er hat mit führenden amerikanischen und europäischen Orchestern sowie vielen renommierten Dirigenten zusammengearbeitet und ein breites Repertoire von Bach und der Wiener Klassik (Haydn, Mozart und Beethoven) bis zur Romantik und zeitgenössischer Musik aufgebaut, einschließlich seiner eigenen Klavierkompositionen. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr.

Literatur, Musik und Kunst mit Elke Heidenreich in der Fruchthalle: Die Vögel sind los

Am Freitag, 17. Mai 2024, heißt es in der Fruchthalle "Alle Vögel sind schon da?". Hinter diesem Titel verbirgt sich eine faszinierende Mischung aus Literatur, Musik und visueller Kunst. Die renommierte Autorin Elke Heidenreich wird mit einer Lesung das Publikum in ihren Bann ziehen, während Marc-Aurel Floros am Klavier für musikalische Begleitung sorgt. Tom Krausz wird die Atmosphäre des Abends durch seine eindrucksvollen Fotos bereichern.

Elke Heidenreich und Marc-Aurel Floros | Foto: Ilona Klimek
  • Elke Heidenreich und Marc-Aurel Floros
  • Foto: Ilona Klimek
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Elke Heidenreich und ihr Freund, der Fotograf Tom Krausz, sind seit über zwei Jahrzehnten auf literarischen Entdeckungsreisen rund um die Welt unterwegs. Dabei begegnen ihnen allerlei faszinierende Vögel: in Neuseeland Pinguine und Albatrosse, in Schottland die Eulen aus Macbeth, in Venedig Möwen. Tom Krausz hat sie alle in eindrucksvollen Porträts festgehalten. Diese Vögel haben Elke Heidenreich zu humorvollen Anekdoten inspiriert. Als Stadtkind kannte sie Vögel hauptsächlich aus Büchern, Liedern und Opern, wo die Nachtigall stets präsent war – ein fataler Irrtum wie bei Romeo und Julia. Mozart schuf in seiner Zauberflöte einen unvergesslichen Vogelfänger, Rossini eine diebische Elster. Die Vogelporträts von Tom Krausz strahlen eine tiefe Würde aus und wecken Respekt, Staunen und sogar Furcht. Marc-Aurel Floros untermalt die Texte und Fotos mit Vogelmusik am Klavier.

Sachiko Furuhata in der Fruchthalle

Am Freitag, 24. Mai, lässt die virtuose Pianistin Sachiko Furuhata am Klavier ausgewählte Meisterwerke von Frédéric Chopin sowie das epische Werk "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgski in der Fruchthalle erklingen.

Sachiko Furuhata | Foto: Britta Scherfer
  • Sachiko Furuhata
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Die unserer Region seit langem verbundene Konzertpianistin Sachiko Furuhata nahm ihren ersten Klavierunterricht im Alter von drei Jahren. Nach dem Gewinn des Wettbewerbs Neuer Pianist in Japan kam sie nach Deutschland, um an der Hochschule für Musik Detmold und an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf zu studieren. Sie wurde zu Konzerten in Italien, Spanien, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden sowie in Japan eingeladen. 2012 wurde sie von Steinway & Sons zum Steinway Artist ernannt. Im Jahre 2012 debütierte sie in der Suntory Hall in Tokio, 2013 in London, 2014 in Basel, 2015 in Luxemburg und 2017 in Cardiff sowie in der Usher Hall in Edinburgh und in der Carnegie Hall in New York, wo sie erneut eingeladen wurde. Neben ihren Solo-Recitals spielte sie u. a. mit der russischen Staatsphilharmonie, dem Orchester des Pfalztheaters, mit dem Osaka Kammerorchester und mit der Deutschen Radio Philharmonie mit Radio-Übertragungen beim Saarländischen Rundfunk und beim Südwestrundfunk. Sie war auch zu Gast bei den Musikfestivals EuroClassic und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz. Ihre CDs werden von dem Klassiklabel Oehms Classic produziert. Ihre zweite CD Produktion präsentiert Werke von Beethoven und Schumann. Diese CD gewann den Preis Music Arena Performance des Jahres 2014 in Japan. Neben beliebten Werken von Chopin spielt sie die berühmten „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Für die Kleinsten: Zweimal Krabbelkonzert in der Fruchthalle

Am Mittwoch, 29. Mai 2024, dürfen sich Musikliebhaber und Familien gleichermaßen auf ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis freuen: das Krabbelkonzert. Unter der Leitung von Andrea Apostoli präsentiert die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ein einzigartiges Konzept, das Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird. In der einladenden Atmosphäre der Fruchthalle finden gleich zwei Aufführungen statt, um 14.30 Uhr und um 16.30 Uhr, die das kleine Publikum auf eine klangvolle Reise mitnehmen werden.

Hören und Fühlen sind Urinstinkte. Besonders die Allerkleinsten haben ein sehr feines Gespür für Töne, Rhythmus und Schwingungen. Bei den Krabbelkonzerten vermittelt Andrea Apostoli Babys und Kleinkindern von 0–3 Jahren die Freude am Musizieren, macht sie spielerisch mit den Instrumenten vertraut und führt sie mit Tänzen und Liedern an die klassische Musik heran. Der erfahrene Musikpädagoge möchte dabei den Anspruch der Konzerte betonen: Werke von Debussy, Händel, Schumann, Schubert, Brahms und vielen mehr stehen auf dem Programm, keine Kinderlieder. Die Musiker:innen der Staatsphilharmonie bewegen sich im Raum, sodass die Kleinkinder vom Klang der Musik umgeben sind. Die Stücke sind kurz, Improvisation ein wichtiges Stilmittel. So können die Musiker:innen individuell auf die Raumsituation und die Atmosphäre reagieren. Meist lauschen die Kleinen ganz gebannt und konzentriert, doch auch Klatschen, Quietschen, Brabbeln und Strampeln kann Ausdruck der Freude an der Musik sein und ist bei den Krabbelkonzerten ausdrücklich erwünscht.

Fruchthalle: Jazzbühne meets Sorbian Culture

Am Freitag, 31. Mai 2024, um 19.30 Uhr verschmelzen auf der Jazzbühne zwei Welten zu einer unterhaltsamen Einheit. Unter dem Titel "Jazzbühne meets Sorbian Culture" erwartet das Publikum ein Konzert in der Fruchthalle, das die Vielfalt der sorbischen Kultur mit dem facettenreichen Klang des Jazz vereint. Mit Martin Preiser am Klavier, Stefan Engelmann am Bass und Michael Lakatos am Schlagwerk wird eine musikalische Reise geboten, die durch die beeindruckende Gastkünstlerin Lena Hauptmann ergänzt wird, welche mit Gesang und eigenen Kompositionen das Publikum verzaubern wird.

Sorbisch zählt zur Gruppe der westslawischen Sprachen, ist als gefährdete Sprache vom Aussterben bedroht und wird heute vor allem in der Lausitz gesprochen. Die ursprüngliche räumliche Herkunft geht auf die Zuwanderung aus Böhmen beziehungsweise Schlesien im frühen Mittelalter zurück und ist in Brandenburg und Sachsen heute Amtssprache. Für die Sängerin und Komponistin Lena Hauptmann ist Sorbisch ein einzigartiges kulturelles Gut und sie lässt die selten zu hörende Sprache in Ihre Musik einfließen, um Heimat und eigene Kultur in die Welt zu tragen. Die Sprache, aber vor allem die Leichtigkeit mit der Lena Hauptmann dank ihrer kraftvollen Stimme blitzsaubere Töne durchs Mikro schmettert berührt die Menschen. Sie kombiniert südamerikanische Rhythmen mit Jazz und vereint englische Texte mit der sorbischen Sprache. Mit ihrer Musik wünscht sie sich die Schönheit der sorbischen Sprache an die nächste Generation weiterzugeben. Sorbischer Jazz, Weltmusik und eine glockenhelle Stimme erwartet die Jazzbühne. red

Tickets und ÖPNV

Karten zu den Konzerten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Telefon 0631 3652316, beim Thalia Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 36219814 und bei allen weiteren VVK-Stellen (Ticket-Hotline 01806 570000) oder im Internet unter www.eventim.de. Die Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag zur Hin- und Rückfahrt bis zum folgenden Tag 3 Uhr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln (bei der DB: RE, RB und S-Bahn; im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), 2. Klasse).

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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