Von SWR-Studio über Stadtmuseum bis Fruchthalle: Kaiserslauterer Klassik-Konzerte im Februar
Kaiserslautern. Liebhaber klassischer Klänge dürfen sich auch im Februar über ein abwechslungsreiches musikalisches Programm in Kaiserslautern freuen. Vom charmanten Kabarett-Konzert über zeitlose Meisterwerke bis hin zu talentierten Nachwuchstalenten bietet der Monat eine Vielfalt an Konzerthighlights.
Offenbachiade à la Alfons im SWR Studio Kaiserslautern
Am Donnerstag, 1. Februar, erklingt im SWR Studio Kaiserslautern die "Offenbachiade mit Alfons". Das Konzert, das um 13 Uhr beginnt, wird von der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Chloé Dufrèsne präsentiert.
Mit Auszügen aus Offenbachs Werken wie "Le Voyage dans la lune", "Fantasio", "Les Contes d'Hoffmann" und "Orphee aux Enfers" entführt die Deutsche Radio Philharmonie das Publikum in die vielseitige Welt des renommierten Komponisten.
Ein besonderes Highlight des Konzerts ist Alfons, der Reporter mit dem Puschelmikrofon. Mal humoristisch, mal nachdenklich, oft völlig überraschend hinterfragt Emmanuel Peterfalvi alias Alfons in seiner charmanten, unbeholfen-naiven Art das Konzertritual und Jacques Offenbachs Operettenwelt und schafft so eine wunderbare Melange aus Konzert und Kabarett. Beide, Alfons und Offenbach, erzähl(t)en Geschichten aus dem Leben: der Wahldeutsche widmet sich dem Irrsinn und den Seltsamkeiten unserer Gesellschaft, der Wahlfranzose persiflierte in seinen Operetten die Reichen und Mächtigen, aber auch sein Publikum und ließ es über sich selbst lachen. Statt die Welt des schönen Scheins zu preisen, illustrierte Offenbach auf eklatante Weise das höchst unschöne Sein und brachte so die Katastrophen seiner Zeit auf die Bühne.
Musikalischer Glanz: Talente der Region im Stadtmuseum
Am Freitag, 2. Februar, zeigen fünf Ausgezeichnete des renommierten Wettbewerbs „Talente der Region“ mit ausgesuchten Werken ihr Können in der Scheune des Theodor-Zink-Museums. Los geht’s um 19.30 Uhr.
Bereits zum fünften Mal riefen die Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie der Stadt Kaiserslautern sowie die Kreismusikschule Kaiserslautern dazu auf, sich beim Wettbewerb „Talente der Region“ in der Kategorie „Klassik für Soloinstrumente“ zu bewerben. Der Wettbewerb gilt als musikalisches Aushängeschild der Region und hat in den vergangenen Jahren beeindruckendes musikalisches Potenzial in der Westpfalz aufgezeigt.
Die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker haben bereits in der Vergangenheit ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt, sei es durch die Teilnahme am Landeswettbewerb "Jugend musiziert" oder einem vergleichbaren Wettbewerb als Preisträgerinnen oder Preisträger.
Literarisch abgerundet wird die Soirée durch Madeleine Giese, die passend zur Musik ausgewählte Texte zum Thema "Mozart als junges Genie" präsentiert.
Jugend und Charisma: Kammerkonzert mit Svetlin Roussev
Das Kammerkonzert am Donnerstag, 15. Februar, verspricht eine klangvolle Fusion von Jugend und Charisma, wenn sich Geigenvirtuose Svetlin Roussev, Pianistin Yeol Eum Son und Stipendiaten der Villa Musica gemeinsam die Bühne der Fruchthalle teilen. Roussev ist nicht nur ein regelmäßiger Gastsolist bei führenden Orchestern weltweit, sondern auch ein geschätzter Kammermusikpartner für international bekannte Musiker:innen. Als Gründungsmitglied des Roussev-Salque-Rozanova Trios bringt er eine beeindruckende musikalische Vielfalt mit. Das Programm des Abends verspricht einen Streifzug durch drei Meisterwerke der europäischen Spätromantik. Gemeinsam mit der herausragenden Pianistin Yeol Eum Son und Stipendiaten der Villa Musica wird Svetlin Roussev das wuchtige dritte Klaviertrio von Johannes Brahms, die zauberhafte erste Violinsonate von Gabriel Fauré und das grandiose zweite Klavierquintett von Antonín Dvorák interpretieren. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.
Sinfoniekonzert: Kontrastreiche Klassik in der Fruchthalle
Rauschende Dramatik und stille Wasser sind der thematische rote Faden im Sinfoniekonzert am Freitag, 23. Februar, in der Fruchthalle. Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Dirigent Pietari Inkinen spielt Johannes Brahms’ 1. Klavierkonzert, ein Werk von großer Emotionalität und Dramatik. Entstanden ist es unter dem Eindruck des tragischen Selbstmordversuchs des Komponisten Robert Schumann, der für Brahms ein wichtiger Mentor und Förderer war. Jean Sibelius‘ 6. und 7. Sinfonie beziehen sich hingegen auf das Element „Wasser”: Seine Siebte beschrieb er als einen Fluss, der sich aus zahllosen Zuflüssen bildet, die alle ihren eigenen Weg suchen, bevor sie sich vereinen und breit und majestätisch dem Meer entgegenfluten. In der Sechsten wiederum wollte er statt der Orchestercocktails, die seine Zeitgenossen kredenzten, dem Publikum „reines Quellwasser“ reichen. Tatsächlich vermittelt die Sinfonie ein Gefühl von Ruhe und Frieden, wie ein See, den gelegentlich der Wind kräuselt.
Mit dem Pianisten Antti Siirala als Solisten wird der Abend zu einer Reise durch emotionale Höhen und ruhige Gewässer, ein Klangerlebnis, das Klassikliebhaber nicht verpassen sollten. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr.
Klassik am Mittag: Zeitlose Meisterwerke im SWR Studio
Am Donnerstag, 29. Februar, lädt das SWR Studio Kaiserslautern um 13 Uhr zu einem "Konzert à la carte“ ein. Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Dirigent Brett Dean und mit Solist Diyang Mei an der Viola hat diesmal zwei herausragende Werke der klassischen Musik im Gepäck.
Die Klassik hat eine Fülle von Kompositionen hervorgebracht, aber nur wenige erreichen den Status des zeitlosen Meisterwerks. Ein solches Werk ist die „Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis“ von Ralph Vaughan-Williams. Wie ein fernes, eindringliches Echo aus der Vergangenheit lebt die Fantasie in zwei Jahrhunderten zugleich; sie verbindet Tallis‘ Renaissancemusik mit der Klangsprache des frühen 20. Jahrhunderts, sodass man sich während ihres Verlaufs nie ganz sicher ist, ob man etwas sehr Altes oder etwas sehr Neues hört. York Bowens Bratschenkonzert entstand nur wenige Jahre vor der Fantasie. Zu dieser Zeit musste sich die Bratsche als Soloinstrument erst noch beweisen, entsprechend virtuos und beeindruckend ist der Solopart. Bowen war selbst ein fähiger Bratschist und wusste genau, wie er das Instrument von seiner besten Seite präsentieren konnte.
Als besonderes Angebot der „à la carte“-Konzerte haben Besucher die Möglichkeit, ein Mittagessen vorab zu buchen. Sie können sich eine entspannte Auszeit vom hektischen Alltag gönnen und sich von der Musik inspirieren lassen.
Karten zu den Konzerten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Telefon 0631 3652316, beim Thalia Ticketservice, Telefon 0631 36219814, und bei allen weiteren VVK-Stellen, Ticket-Hotline 01806 570000, oder im Internet unter www.eventim.de. Die Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag zur Hin- und Rückfahrt bis zum folgenden Tag 3 Uhr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln (bei der DB: RE, RB und S-Bahn; im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), 2. Klasse). red
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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