Pfalztheater startet in die neue Spielzeit 2022/23
Vorhang auf!
Mit einer fulminanten Premiere, die vom Publikum im voll besetzten Großen Haus minutenlang mit Applaus und zum Teil stehenden Ovationen gefeiert wurde, startete das Pfalztheater mit Richard Wagners großer romantischen Oper „Tannhäuser“ in die neue Saison. Ein gelungener Start mit einer großartigen Leistung der Pfalzphilharmonie unter der Leitung von Generalmusikdirektor, Daniele Squeo, einem fantastischen Corby Welch als „Tannhäuser“ und mit einem Ensemble und Chor, die diese Premiere zu einem spannenden und mitreißenden Opernerlebnis machten.
Start in neue Ära
Mit dieser gelungenen Spielzeiteröffnung geht es in eine neue Ära am Kaiserslauterer Musentempel, nicht nur künstlerisch. Es ändert sich auch organisatorisch einiges am Haus. Das Motto des neuen Theaterjahres lautet deshalb auch „Auf.Um.Bruch“. Der Bezirksverband Pfalz hat beschlossen, das Pfalztheater organisatorisch neu aufzustellen, weg vom Intendanten-Modell hin zu einem leitenden Trio aus künstlerischer, kaufmännischer und betrieblicher Direktion. Bevor dieses ab der Saison 2023/24 die Verantwortung übernimmt, ist für ein Jahr ein Interimsdirektorium eingesetzt. Dessen große Aufgabe ist es, das Publikum wiederzugewinnen. „Wir können, was wir können“, davon ist Generalmusikdirektor Daniele Squeo überzeugt, der gemeinsam mit Daniel Böhm für die kommende Spielzeit künstlerisch verantwortlich zeichnet. „Wir wollen die Menschen wieder neugierig machen auf das Theater, wir wollen rauszugehen, viele offene Türen haben und laut sein!“ Das zeigt sich nicht nur im neuen selbstbewussten Namen des Pfalztheaterorchesters, das sich nun Pfalzphilharmonie nennt, sondern auch mit einer neuen Abo-Struktur und einer größeren Tanzkompanie, die jetzt von zwei spanischen Damen geleitet wird (Luisa Sancho Escanero und Elena Iglesias Galán) und die statt bisher zwei nun fünf Tanzstücke auf die Bühnen bringen.
Lust auf Theater
Der Start in die neue Spielzeit ist absolut gelungen und macht Lust auf Theater, Pfalztheater. Und bitte nicht abschrecken lassen von Wagner! Diese Inszenierung ist einen Besuch wert und verspricht echte Gänsehautmomente. Für die Saison 2022/23 setzt das Pfalztheater-Team auf Bewährtes und Bekanntes, und setzt hier und da aber auch Akzente. Musikalisch darf sich das Publikum ab Dezember auf die Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár freuen, 2023 folgen die Verdi-Oper „Macbeth“ sowie das Cole Porter-Musical „Kiss me, Kate“. Am 6. November 2022 warten die Freunde des Pfalztheaters mit einer besonderen Gala auf: Ivan Knezevic (2. Konzertmeister des Pfalztheaters) hat in wochenlanger Arbeit die Musik der Rockband „Queen“ in eine orchestrale Fassung umgeschrieben, wie sie noch nie aufgeführt wurde. Wieder aufgenommen in das Programm werden die Musicals „Songs For A New World“ und „Sunset Boulevard“. Ergänzend dazu wird es auch auf der Werkstattbühne Musiktheater geben. Der von Generalmusikdirektor Daniele Squeo entworfene Konzertspielplan hat einen musikalischen Programmschwerpunkt auf dem sinfonischen Werk von Johannes Brahms. Ein Novum ist die Einladung eines „Artist in Residence“, ein renommierter Klaviervirtuose, der in verschiedenen Konzertformaten zu erleben sein wird.
Schauspieldirektor Harald Demmer startet in seiner letzten Spielzeit am Pfalztheater mit seinem Ensemble auf der Werkstattbühne mit einem neueren Stück, das in relativ naher Zukunft spielt: „Foxfinder“ ist aktuell auf der Werkstattbühne zu sehen, ab 22. Oktober folgt Georg Büchners „Woyzeck“ im Großen Haus. Immer wieder spannend und 2023 zu sehen: „Faust – Der Tragödie erster Teil“ und Huxleys „Schöne neue Welt“. Ein breitgefächertes Programm sowie ein großes theater- und musikpädagogisches Angebot bietet das Pfalztheater Kindern und Jugendlichen. Da gibt es viel zu entdecken. Kinder ab fünf Jahren dürfen sich ab dem 25. November 2022 auf das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ freuen.
Der neue Spielplan macht Lust auf Theater. Gehen Sie hin, erleben und fühlen Sie, erfahren und diskutieren Sie. Nichts ist schöner als Kultur live zu erleben.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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