Pfalztheater präsentiert Spielplan für die Saison 2020/21
Wir spielen!
Mit zweieinhalb Monaten Verspätung präsentierte das Führungsteam des Pfalztheaters sein Programm für die kommende Spielzeit 2020/21. Es wird eine Saison unter Vorbehalt, eine, die so ganz anders werden wird, aber auch eine, die selbstbewusst das Motto trägt: „Wir spielen!“
„Wir fangen von jetzt an! Es ist eine Änderung passiert, die uns alle bewegt. Es gibt kein Zurück. Wir müssen mit der Situation umgehen“, diese Worte von Tanzdirektor James Sutherland bei der Pressekonferenz sagen alles über den Neustart des Pfalztheaters nach dem völligen Herunterfahren im März 2020 und einer schwierigen Zeit danach. „Wir sind wieder da“, sagt Intendant Urs Häberli. „Und wir müssen neu denken. Plan A gibt es nicht mehr. Wir sind bei Plan B bis I.“ Das Pfalztheater blickt nach vorne, wenn auch der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder zunächst einen Rückblick gibt. Geprägt davon, hat man dem neuen Spielplan drei Fragen zugrunde gelegt: Was dürfen wir? Was können wir? Was wollen wir? „Das Haus will spielen“, sagt er. „Alles unter dem Vorbehalt wie sich die Lage entwickelt, wie sich Projekte umsetzen lassen und wie schlussendlich das Publikum reagiert.“ Und so ist erst einmal alles bis zum Ende des Jahres konkret geplant. Die zweite Hälfte des Spielplans ab Januar 2021, auf dem wieder größere Produktionen stehen, müsse man abwarten. Die größte Änderung betrifft die Abonnements, die in der kommenden Spielzeit ausgesetzt werden. Und es wird nur eine Spielstätte für eine reduzierte Anzahl von Publikum geben: die Bühne im Großen Haus.
Das traditionelle Theaterfest findet statt, allerdings wird es auf der Gartenschau eines der besonderen Art. Am 12. September 2020 ist das Pfalztheater mit verschiedenen Beiträgen vor Ort, gekrönt von einem Abschluss-Open-Air-Konzert. Direkt einen Tag später folgt die Wiederaufnahme des Musicals „Tell me on a Sunday“. Und dann startet das Schauspiel direkt mit drei Stücken. „Wir gehen frohen Mutes in die neue Spielzeit“, sagt Schauspieldirektor Harald Demmer, der drei ganz unterschiedliche und neue Stücke gefunden hat: „Die Wahrheiten“, „Bürckel! – Frau Gauleiter steht ihren Mann“ und „Die Odysee“. In allen Stücken habe man das gesamte Ensemble gut unterbringen können. Das Musiktheater startet Ende Oktober 2020 mit der Mozart-Oper „La clemenza di Tito“ in der Inszenierung von Urs Häberli und der musikalischen Leitung des neuen Generalmusikdirektors Daniele Squeo. Der hatte sich seine erste Spielzeit ganz anders vorgestellt, und hat für diese alles mit seiner persönlichen Geschichte verbunden und interessante Konzerte für das Publikum erarbeitet. „Wir starten am 3. Oktober 2020 mit dem 1. Pfalztheaterkonzert und dem großartigen Beethoven“, berichtet er über ein sehr fröhliches Programm zum Kennenlernen und verspricht: „Wir werden Spaß haben.“ Neu, und das gab es vorher so nicht, ist am 24. Oktober ein Jugendkonzert. Und auch das jüngere Publikum kommt nicht zu kurz: Ab Ende November 2020 kommt „Die kleine Hexe“ geflogen und ein mobiles Kinderstück für die Schulen steht ebenfalls auf dem Spielplan.
„Weil ich nicht kreativ sein konnte, habe ich mir kleine Aufgaben für mein Ensemble überlegt“, berichtet James Sutherland von seinem neuen Tanzstück, das am 14. November 2020 Uraufführung hat: „Human, 8 words“. Er hatte seinen Tänzerinnen und Tänzern acht Worte ins "Homeoffice" geschickt, die etwas mit der Krisenzeit zu tun haben, darunter unter anderem Angst, Panik, Akzeptanz und Langweile. Diese sollten sie tänzerisch umsetzen. „Das war ein Prozess hin und her und irgendwann dachte ich, das könnte ein Stück sein. Nun bin ich happy, dass es tatsächlich so auf die Bühne kommt. Das letzte Wort „neues Bewusstsein“ ist Grundlage des zweiten Teil des Abends, der zeigt, wie wir alle einen neuen Weg finden müssen.
Das Pfalztheater hat seinen neuen Weg mit dem Spielplan gefunden. Und auch für die zweite Hälfte der Spielzeit ab Januar 2021 gibt es einen Plan mit vielen interessanten Stücken, aber hier gilt es abzuwarten, was die Zeit bringt. Jetzt heißt es erst einmal: „Wir spielen!“ und darauf freut sich nicht nur das Pfalztheater-Ensemble sondern mit Sicherheit auch das Publikum.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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