Vermisste Mutter und Kind tot aufgefunden
Die Polizei bittet um Hinweise
Update, Freitag, 19.06.:
Bremerhaven/Gammertingen/Kaiserslautern. Gemeinsame Pressemitteilung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, der Polizeipräsidien Ravensburg und Westpfalz:
Die Suche nach der vermissten 46-jährigen Hariklia S. aus Kaiserslautern und ihrer zehn Jahre alten Tochter Sofia aus Gammertingen hat am Donnerstagabend ein trauriges Ende genommen. Ein Spezialboot der Hafengesellschaft BremenPorts ortete ein Fahrzeug am Nachmittag in Bremerhaven im Wasser, am Weserufer im Bereich des Willy-Brandt-Platzes. Im Fahrzeuginnern befanden sich zwei Tote. Dabei handelte es sich um eine erwachsene Frau und ein Mädchen. In dem Renault Laguna befanden sich Ausweisdokumente von Hariklia S., weshalb die Polizei davon ausgeht, dass es sich bei den Toten um die seit dem 8. Juni Vermissten handelt. Die definitive gerichtsmedizinische Bestätigung steht noch aus.
Die Umstände, die zum Tod der Vermissten führten, sind aktuell nicht geklärt. Die Toten sollen in den nächsten Tagen obduziert werden. Das Fahrzeug wurde von der Feuerwehr Bremerhaven geborgen. Das Auto ist sichergestellt und wird von Kriminaltechnikern untersucht. Wann das Ergebnis der Obduktion und das der kriminaltechnischen Untersuchung vorliegt, kann zurzeit nicht abgeschätzt werden.
Sofia befand sich seit Samstag, 30. Mai, zu Besuch bei ihrer Mutter in Kaiserslautern. Ihre Eltern hatten dies so verabredet. Weil Hariklia S. ihre Tochter Sofia am 8. Juni nicht wie vereinbart zurück zum Vater brachte – Sofia lebte bei ihm in Gammertingen – und der Vater die beiden telefonisch nicht erreichte, informierte er am Montag die Polizei über die Umstände. Nachdem die Ermittlungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nicht zum Auffinden der Vermissten führten, bildete das Polizeipräsidium Westpfalz am Mittwoch, 10. Juni, eine Sonderkommission.
Die Polizei ermittelte zunächst im Umfeld der Vermissten. Die Spur führte schließlich nach Norddeutschland. Konkrete Hinweise zum Aufenthaltsort von Hariklia S. und Sofia gab es nicht, weshalb die Polizei seit Samstag, 13. Juni, bundesweit öffentlich nach den Vermissten fahndete.
Die Gesamteinsatzführung übernahm das Polizeipräsidium Westpfalz in enger Abstimmung mit den Bundesländern Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Neben den bereits genannten Bundesländern waren zur Überprüfung möglicher Reisewege auch Hessen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland sowie das benachbarte Ausland maßgeblich in die Fahndung eingebunden. Die Einsatzkräfte wurden unter anderem von Sonarbooten, Tauchern, Suchhunden, Hubschraubern und einem Flugzeug der Polizei Hessen unterstützt.
Zuletzt wurden Hariklia S. und Sofia in einem McDonald's-Restaurant in Bremerhaven Mitte beziehungsweise an der ARAL-Tankstelle im Bremerhavener Stadtteil Lehe vermutet. Mutter und Tochter hatten am Wochenende (6./7. Juni) ein Hotelzimmer in Bremerhaven gebucht und vermutlich sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Zoo am Meer besucht. Ab Sonntag verlor sich ihre Spur. Die Ursache und Umstände für den Tod und das Verschwinden von Hariklia S. und Sofia sind aktuell nicht geklärt. Die Ermittlungen dauern an und werden in alle Richtungen geführt. Die Staatsanwaltschaft Bremerhaven hat die Ermittlungsführung übernommen.
Zur Aufklärung bittet die Polizei weiterhin um Hinweise:
Wer hat den dunkelgrauen Renault Laguna mit dem amtlichen Kennzeichen CW-OI 76 oder Hariklia S. und Sofia zwischen Sonntag, 7. Juni 2020, und Donnerstag, 18. Juni 2020, insbesondere im Bereich des Willy-Brandt-Platzes oder am Weserufer in Bremerhaven gesehen?
Die 46-jährige Hariklia S. war 1,58 Meter groß, schlank und hatte braune Augen. Ihre Haare waren dunkelbraun. Sie hatte eine kurze, wellige Frisur. Beim Auffinden war Hariklia S. mit einer Jeans und einem Pullunder bekleidet. Hariklia S. war auf einen Rollstuhl angewiesen und könnte dadurch mit ihrer Tochter aufgefallen sein. Die zehnjährige Sofia war 1,33 Meter groß, schlank und hatte blaugrüne Augen. Sie trug lange dunkelblonde Haare. Als sie aufgefunden wurde war sie mit einer blauen Hose und einem mutmaßlich rötlichen Oberteil bekleidet.
Hinweise nimmt die Polizei Bremerhaven unter der Telefonnummer 0471 953 4444 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (Polizeipräsidium Westpfalz)
Donnerstag, 18.06.:
Bremerhaven/Kaiserslautern. Im Rahmen der Vermisstensuche nach der 46-jährigen Hariklia Sdrega-Wörn und ihrer zehnjährigen Tochter Sofia wurde am heutigen Tag mit einem Spezialboot der Hafengesellschaft BremenPorts ein Pkw in der Weser geortet. In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Westpfalz, der Polizei Bremerhaven und der Feuerwehr Bremerhaven, wurde das Fahrzeug am Abend aus dem Wasser geborgen.
Bei dem Auto handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das Fahrzeug von Hariklia Sdrega-Wörn. Im Fahrzeuginnern fand die Polizei zwei Tote, deren Identitäten aktuell noch nicht zweifelsfrei geklärt sind. Mutmaßlich handelt es sich jedoch um die vermisste Mutter und ihre Tochter. Eine Identifizierung steht aus. Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei wird am morgigen Freitag die Öffentlichkeit über das weitere Ergebnis der Ermittlungen informieren. (Polizeipräsidium Westpfalz)
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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